@phdthesis{Boltz2017, author = {Stefan Boltz}, title = {Prospektive, periprothetische DEXA-Messungen nach Knietotalendoprothesen-Implantation bei Varusgonarthrose im Bereich des Tibiakopfes mit zementierter Tibiakomponente - 2-Jahres-Nachuntersuchung}, journal = {Prospective, periprostethic DEXA-measurements of the tibia after cemented total knee arthroplasty in patients with varus gonarthrosis - 2-year follow-up}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-22673}, pages = {101}, year = {2017}, abstract = {Die Arthrose des Kniegelenkes gilt heutzutage als eine der h{\"a}ufigsten Gelenkerkrankungen der Welt, wobei vor allem durch die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Verbreitung von Adipositas mit einer stetigen Zunahme zu rechnen ist. Am h{\"a}ufigsten finden sich dabei arthrotische Ver{\"a}nderungen im medialen Kompartiment des Kniegelenkes im Sinne einer Varusgonarthrose. Die Therapie endet oftmals im k{\"u}nstlichen Gelenkersatz, wobei die Implantation eines ungekoppelten Oberfl{\"a}chenersatzes heutzutage zu den Standardeingriffen der orthop{\"a}dischen Chirurgie z{\"a}hlt. Als wesentliche Komplikation gilt dabei die aseptische Implantatlockerung im Bereich der Tibiakomponente. Ziel dieser Arbeit war es deshalb, die periprothetische Knochendichte am Tibiakopf bei Varusgonarthrosen nach Implantation eines ungekoppelten Oberfl{\"a}chenersatzes mit zementierter Tibiakomponente zu erfassen und deren postoperativen Verlauf zu untersuchen. F{\"u}r die densitometrischen Messungen kam die DEXA-Methode zum Einsatz, der Nachuntersuchungszeitraum betrug zwei Jahre. Die Untersuchungen fanden pr{\"a}operativ sowie postoperativ im Abstand von sechs, zw{\"o}lf und 24 Monaten statt. Es wurden 65 Kniegelenke von 64 Patienten eingeschlossen, wovon 44 Frauen und 21 M{\"a}nner waren. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 65,3 Jahren. F{\"u}r die Auswertung wurden jeweils medial, lateral und distal der Prothese eine „region of interest“ (ROI) definiert und das gesamte Kollektiv anhand von sechs Vergleichsmerkmalen in Subpopulationen unterteilt. Betrachtet wurden dabei das Alter zum Zeitpunkt der Operation, das Geschlecht, der pr{\"a}operative Body-Mass-Index, die pr{\"a}operative Achsstellung (Alignment), das Vorliegen einer Osteopenie/Osteoporose sowie das implantierte Prothesenmodell. Die Knochendichtemittelwerte dieser Untergruppen wurden zu allen Untersuchungszeitpunkten miteinander verglichen, um so m{\"o}gliche Einflussfaktoren auf die periprothetische Knochendichte{\"a}nderungen zu erfassen. Dar{\"u}ber hinaus wurde der Verlauf innerhalb des Gesamtkollektivs sowie jeder der Untergruppen betrachtet. Als wahrscheinlichste Einflussgr{\"o}{\"s}en stellten sich der T-score entsprechend der WHO-Definition f{\"u}r das Vorliegen einer Osteopenie/Osteoporose sowie das Geschlecht heraus. Beim Vergleich der Gruppen mit bzw. ohne Osteopenie/Osteoporose fand sich mit Ausnahme der 2- Jahres-Nachuntersuchung in der medialen ROI zu allen Zeitpunkten in allen drei ROIs eine signifikant geringere Knochendichte in der Gruppe mit Osteopenie/Osteoporose. Beim Vergleich der Geschlechter zeigten sich signifikant geringere Knochendichtewerte in der {\"u}berwiegend postmenopausalen Frauengruppe pr{\"a}operativ in allen drei ROIs, dar{\"u}ber hinaus zu allen Untersuchungszeitpunkten in der distalen sowie nach einem und zwei Jahren in der lateralen ROI. Als weitere m{\"o}gliche Einflussgr{\"o}{\"s}en k{\"o}nnen BMI, Alter und das pr{\"a}operative Alignment diskutiert werden, da sich f{\"u}r pr{\"a}operativ {\"u}bergewichtige und j{\"u}ngere Patienten h{\"o}here Knochendichten in allen drei ROIs zu allen Untersuchungszeitpunkten zeigten als in den Vergleichsgruppen. Das Gleiche gilt mit Ausnahme der 1- und 2-Jahres-Nachuntersuchung der medialen ROI f{\"u}r die Population mit pr{\"a}operativ gr{\"o}{\"s}erer Varusfehlstellung. Die Vergleiche dieser Gruppen waren insgesamt jedoch statistisch nicht signifikant. F{\"u}r die in dieser Arbeit betrachteten Prothesenmodelle lie{\"s} sich kein Einfluss auf die periprothetische Knochendichte nachweisen. Bez{\"u}glich der Dynamik der periprothetischen Knochendichte{\"a}nderungen lie{\"s} sich sowohl beim gesamten Kollektiv als auch bei den Untergruppen „Frauen“, „BMI <30 kg/m2“, „Pr{\"a}operatives Alignment >5°“, „keine Osteopenie/Osteoporose“ und „LCS-complete“ eine kontinuierliche Abnahme in der medialen und distalen ROI {\"u}ber den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg beobachten. In der lateralen ROI zeigte sich eine Zunahme nach sechs, Abnahme nach zw{\"o}lf und erneute Zunahme nach 24 Monaten. Bei den anderen Untergruppen zeigten sich jeweils abweichende Dynamiken. Einheitliche statistische Signifikanzen fehlen f{\"u}r alle diese Beobachtungen. Inwieweit ein pr{\"a}operatives Osteopenie/Osteoporose-Screening vor allem bei der Risikogruppe postmenopausaler Frauen sinnvoll ist, kann mit dieser Arbeit nicht abschlie{\"s}end beantwortet werden, sollte aber Gegenstand weiterer Diskussionen bleiben.}, language = {de} }