@phdthesis{Wagner2012, author = {Lasse Fabian Wagner}, title = {Effekte des selektiven Vasopressin - Analogons Desmopressin auf die intestinale Mikrozirkulation bei experimenteller Endotoxin{\"a}mie}, journal = {Effects of the selective Vasopressin - analogue Desmopressin on intestinal microcirculation in experimental endotoxinemia}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001352-2}, year = {2012}, abstract = {Die Sepsis ist trotz Einf{\"u}hrung neuer diagnostischer und therapeutischer Prinzipien nach wie vor ein Krankheitsbild mit sehr hoher Letalit{\"a}t. Eine h{\"a}modynamische Stabilisierung mit Hilfe ad{\"a}quater Volumengabe und des Einsatzes potenter Vasokonstriktoren gilt als Basistherapie von Patienten mit septischem Schock. Letzteres birgt jedoch die Gefahr einer weiteren Verschlechterung der intestinalen Mikrozirkulation, deren St{\"o}rung als ein kardinaler Mechanismus f{\"u}r die Entwicklung eines Multiorganversagens gilt. Ziel der Arbeit war es, im Rahmen einer experimentellen Endotoxin{\"a}mie den Einfluss des synthetischen Vasopressin - Analogons Desmopressin, selektiver Agonist des Vasopressin V2-Rezeptors mit vasodilatatorischen Eigenschaften, auf die intestinale Mikrozirkulation mittels Intravitalmikroskopie zu evaluieren. Hierzu untersuchten wir in den submuk{\"o}sen Venolen der Darmwand von Ratten die Leukozytenadh{\"a}renz sowie die Dichten funktioneller, dysfunktioneller und nicht-funktioneller Kapillaren in der Lamina muscularis longitudinalis et circularis und im Stratum mucosae. Zus{\"a}tzlich wurden pro- und antiinflammatorische Zytokine aus Serumproben mittels Durchflusszytometrie (FACS) bestimmt sowie die Auswirkungen der Therapie auf K{\"o}rpertemperatur, Blutgase und Laktatkonzentration untersucht. W{\"a}hrend der Versuche erfolgte eine konstante Messung des mittleren arteriellen Blutdrucks und der Herzfrequenz als makroh{\"a}modynamische Parameter. Die Desmopressin-Applikation f{\"u}hrte zu einer signifikanten Verbesserung der Mikrozirkulation in allen untersuchten Darmschichten. In der Lamina muscularis longitudinalis verdreifachte sich die Dichte funktionell perfundierter Kapillaren im Vergleich zu den unbehandelten septischen Tieren (Kapillardichte 35.5 ± 4.81 cm-1 in der LPS-Gruppe vs. 105 ± 4.8 cm-1 in der mit Desmopressin behandelten septischen Gruppe; Mittelwerte ± SEM, je Gruppe n=10, P<0.001). Die Zahl adh{\"a}renter Leukozyten konnte in den submuk{\"o}sen Venolen 1. Ordnung signifikant um 22\% reduziert werden (259 ± 26 n/mm2 in der LPS-Gruppe vs. 203 ± 17 n/mm2 in der Therapiegruppe; Mittelwerte ± SEM, je Gruppe n=10, P<0.05). Die Serumspiegel der proinflammatorischen Zytokine sanken unter der Therapie mit Desmopressin ebenfalls signifikant. Es konnte beispielsweise eine 39-prozentige Reduktion der TNF-α-Konzentration erreicht werden (429 ± 119 pg/ml in der LPS-Gruppe vs. 262 ± 69 pg/ml in der Therapiegruppe; Mittelwert ± SEM, je Gruppe n=10, P<0.05). Die makroh{\"a}modynamischen Parameter wurden von der Substanz nicht beeinflusst. Aufgrund der positiven Effekte des Desmopressins auf intestinale Mikrozirkulation, Leukozytenadh{\"a}renz und systemische Inflammation und der fehlenden negativen Beeinflussung der systemischen H{\"a}modynamik erscheint es sinnvoll, in weiterf{\"u}hrenden tierexperimentellen und klinischen Studien den Nutzen des Medikamentes in der Sepsistherapie, z.B. als m{\"o}glicher Kombinationspartner bekannter Vasokonstriktoren, zu evaluieren.}, language = {de} }