@phdthesis{Doering2014, author = {Paula D{\"o}ring}, title = {Staphylococcus aureus und der Zelltod von humanen neutrophilen Granulozyten}, journal = {Staphylococcus aureus and the cell death of human neutrophil granulocytes}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001702-7}, year = {2014}, abstract = {Staphylococcus (S.) aureus nimmt dem Menschen gegen{\"u}ber eine ambivalente Rolle ein, da er zum einen h{\"a}ufiger Kommensale ist, aber auch zum Pathogen werden kann. Zu den bedeutendsten Gegnern von S. aureus z{\"a}hlen die neutrophilen Granulozyten. Sie haben eine kurze Lebensspanne und weisen hochspezialisierte Zelltodstrategien, wie Apoptose oder NETose auf. Auff{\"a}lligerweise besitzen S. aureus-Isolate, die Furunkulose ausl{\"o}sen, {\"u}berproportional h{\"a}ufig das Gen f{\"u}r das Panton-Valentine-Leukozidin (PVL), welches hochspezifisch humane neutrophile Granulozyten lysiert. Zu den Interaktionen zwischen S. aureus und Neutrophilen sind noch viele Fragen ungekl{\"a}rt. Die Ziele dieser Arbeit waren deshalb (1) die Charakterisierung der Wirkung von S. aureus auf das Zelltodverhalten von Neutrophilen und (2) der Vergleich dieser Mechanismen bei kommensalen S. aureus-Isolaten und Isolaten von Patienten mit chronisch rekurrenter Furunkulose. Dazu wurde der Zelltod von Neutrophilen mit einem DNA-Freisetzungstest (Sytox-Assay) und mittels Immunfluoreszenzf{\"a}rbung analysiert. Auff{\"a}llig waren dabei folgende Beobachtungen: (1) Hohe Konzentrationen der S. aureus-Kultur{\"u}berst{\"a}nde f{\"u}hrten zur Nekrose der Neutrophilen. In sublytischen Konzentrationen bewirkten {\"U}berst{\"a}nde der station{\"a}ren Wachstumsphase dagegen eine Verz{\"o}gerung der nat{\"u}rlichen Apoptose der Neutrophilen in Kultur, deren F{\"a}higkeit zur proinflammatorischen Aktivierung dabei erhalten blieb. Es ist vorstellbar, dass sich S. aureus, von dem inzwischen bekannt wurde, dass er auch intrazellul{\"a}r persistieren kann, auf diese Weise in den Neutrophilen eine {\"U}berlebensnische schafft. Bei Stimulation mit lebenden Bakterienzellen konnten konzentrationsabh{\"a}ngig Nekrose, Apoptose und geringf{\"u}gig NETose der Neutrophilen beobachtet werden. (2) Der Vergleich von S. aureus-Isolaten aus nasaler Besiedlung und Furunkuloseinfektion zeigte, dass bakterielle {\"U}berst{\"a}nde von Furunkulose-Isolaten, die die PVL-kodierenden Gene besa{\"s}en, eine deutlich st{\"a}rkere Lyse der Neutrophilen verursachten. Dieser Effekt war nur dann zu beobachten, wenn die Bakterien tats{\"a}chlich PVL bildeten, wozu sie nur in besonders reichhaltigen Medien in der Lage waren. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass der Zelltod durch PVL verursacht wurde. Mit lebenden Bakterien konnten zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede in der Zelltodinduktion der Neutrophilen festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass S. aureus neutrophile Granulozyten auf verschiedene Weise beeinflussen kann: Neben der Induktion von Zelltod k{\"o}nnen die Bakterien auch Substanzen freisetzen, die die Lebensspanne der Abwehrzellen verl{\"a}ngern. Au{\"s}erdem st{\"u}tzen die Befunde das Konzept einer zentralen Rolle f{\"u}r PVL bei Haut- und Weichteilinfektionen durch S. aureus, das bisher vor allem auf epidemiologischen Befunden basierte.}, language = {de} }