@phdthesis{Baerenklau2017, author = {Martin B{\"a}renklau}, title = {Biometrische Untersuchungen zum Einfluss klimatischer Faktoren auf die Morphologie der Nasennebenh{\"o}hlen des Menschen}, journal = {Biometric examinations of the influence of climatic factors on the morphology of human paranasal sinuses}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002778-8}, year = {2017}, abstract = {Im Laufe der menschlichen Evolution sind Populationsunterschiede der Sch{\"a}delmorphologie entstanden. Als eine Ursache dieser unterschiedlichen Sch{\"a}delmorphologie werden neben phylogenetischen Faktoren auch Adaptionsprozesse durch geographische Bedingungen vermutet. Die genauen Auswirkungen geographischer und insbesondere klimatischer Einfl{\"u}sse auf viele einzelne Sch{\"a}delstrukturen sind jedoch nicht abschlie{\"s}end gekl{\"a}rt. Speziell wird der Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Sch{\"a}delpneumatisation kontrovers diskutiert. W{\"a}hrend diesbez{\"u}glich Studien zum Volumen der Kieferh{\"o}hlen zu widerspr{\"u}chlichen Ergebnissen kommen, liegen f{\"u}r die Volumina der Keilbeinh{\"o}hlen und der Siebbeinzellen keine Untersuchungen vor. In dieser Arbeit wurde deshalb die Beziehung der Morphologie aller Nasennebenh{\"o}hlen zum Gesichtssch{\"a}del unter Ber{\"u}cksichtigung klimatischer Faktoren untersucht. Die Untersuchung erfolgte an 63 mazerierten Sch{\"a}deln von vier menschlichen Populationen, welche sich in der zeitlichen Einordnung und der geographischen Herkunft unterscheiden. Die Individuen der Population Jena lebten in der Jungsteinzeit und Bronzezeit in der zentralen Elbe-Saale-Region. Zwei weitere Populationen stammen aus Litauen. Die Population Plinkaigalis repr{\"a}sentiert eisenzeitliche Dorfbewohner, w{\"a}hrend die Population Alytus einer mittelalterlichen Stadtbev{\"o}lkerung zugeordnet ist. Die rezente Population Kyoto entstammt dem Gebiet der gleichnamigen japanischen Metropole. Anhand koronarer computertomographischer Schichtaufnahmen wurde das Volumen der einzelnen Nasennebenh{\"o}hlen mit Hilfe der Winsurf-Software errechnet. Zur Einordnung der erhobenen Volumina wurden alle Sch{\"a}del extern vermessen. Ausgew{\"a}hlte Messwerte wurden zur Berechnung zweier Gesichtssch{\"a}delvolumina verwendet. Das erste Gesichtssch{\"a}delvolumen basiert auf den Ma{\"s}en Gaumenl{\"a}nge, Mittelgesichtsbreite und Obergesichtsh{\"o}he, w{\"a}hrend das zweite Gesichtssch{\"a}delvolumen aus den Werten der Gesichtsl{\"a}nge, Sch{\"a}delbasisl{\"a}nge, Mittelgesichtsbreite und Obergesichtsh{\"o}he berechnet wurde. Um den Anteil der einzelnen Nasennebenh{\"o}hlen am Pneumatisationsgrad des Gesichtssch{\"a}dels festzustellen, wurden die Volumina der einzelnen Sinus in Form von Indizes in Beziehung zu den Gesichtssch{\"a}delvolumina gesetzt. Die Messwerte wurden mittels H-Test (Kruskal-Wallis-Test) und Mann-Whitney-U-Test auf Populationsunterschiede untersucht. Zur Beurteilung von Merkmalszusammenh{\"a}ngen wurden Korrelations- und lineare Regressionsanalysen durchgef{\"u}hrt. F{\"u}r die Korrelations- und Regressionsanalysen wurden die Populationen zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen enge Zusammenh{\"a}nge der Nasennebenh{\"o}hlenvolumina mit vielen externen Sch{\"a}delma{\"s}en. W{\"a}hrend f{\"u}r das Volumen der Siebbeinzellen enge Zusammenh{\"a}nge mit externen Ma{\"s}en der Sch{\"a}delbasis bestehen, korrelieren die Volumina der anderen Nasennebenh{\"o}hlen st{\"a}rker mit den berechneten Gesichtssch{\"a}delvolumina. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen Populationsunterschiede der absoluten und relativen Volumina der Nasennebenh{\"o}hlen. Die Volumina aller vier Nasennebenh{\"o}hlen sind umso gr{\"o}{\"s}er, je niedriger die mittlere Januartemperatur im Lebensraum der jeweiligen Population ist. Vergleicht man die absoluten und relativen Nasennebenh{\"o}hlenvolumina der Population mit der niedrigsten Temperatur mit den Volumina der Population mit der w{\"a}rmsten Umgebungstemperatur, so sind die Unterschiede fast durchg{\"a}ngig signifikant. Die Ergebnisse deuten an, dass klimatische Einfl{\"u}sse auf die Gr{\"o}{\"s}e aller Nasennebenh{\"o}hlen nicht auszuschlie{\"s}en sind. Es sind weiterf{\"u}hrende Untersuchungen notwendig, um den Zusammenhang zu belegen.}, language = {de} }