@phdthesis{Fuerstenberg2017, author = {Hannes Martin Lothar F{\"u}rstenberg}, title = {Untersuchungen zur prim{\"a}r kalkulierten antiinfektiven Therapie von Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung des Antibiotikums Meropenem}, journal = {Impact of primary calculated antibiotic therapy in patients with severe sepsis and septic shock under the special consideration of the antibiotic drug Meropenem}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-22875}, pages = {106}, year = {2017}, abstract = {Trotz der Fortschritte der modernen Medizin beschr{\"a}nkt sich die kausale Therapie der schweren Sepsis und des septischen Schocks auf die Fokussanierung und die kalkulierte antiinfektive Therapie. Eine Antibiotikagabe sollte hierbei sofort nach Sepsisdiagnose und Gewinnung von Blutkulturen erfolgen. Weiterhin kann die Dosierung und Applikationsdauer der Antibiotika bei diesem Patientengut ein Problem darstellen. Ziele der vorliegenden Arbeit waren die Untersuchung des Einflusses einer fr{\"u}hen und ad{\"a}quaten Antibiotikatherapie auf die Sterblichkeit und die Liegedauer der Patienten. Hierzu wurden im Rahmen einer prospektiven Untersuchung 950 Patienten zwischen 2006 und 2013 erfasst und untersucht. Zudem wurden 301 dieser Patienten, welche initial Meropenem erhielten, hinsichtlich verschiedener Dosierungs- und Infusionsregime gesondert betrachtet. Weitere Untersuchungsschwerpunkte waren die verabreichten Antiinfektiva, die nachgewiesenen Erreger und der Sepsisfokus. Als Ergebnisse der vorliegenden Arbeit k{\"o}nnen festgehalten werden: 1. Der Fokus hat Einfluss auf das {\"U}berleben der Patienten. Patienten mit urogenitalem Fokus wiesen in Subgruppenanalysen die niedrigste Sterblichkeit auf. 2. Carbapeneme waren die mit Abstand am h{\"a}ufigsten eingesetzten Antibiotika (33,6\%), mit 65,4\% machten die Betalaktamantibiotika die gr{\"o}{\"s}te Substanzklasse aus. 3. Von den Patienten erhielten 50,7\% eine Kombinationstherapie und bei 18,5\% der Patienten erfolgte in den ersten 24 h eine Umstellung der Therapie. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Sterblichkeit und Liegedauer. 4. Insgesamt 122 (12,8\%) Patienten wurden kalkuliert antimykotisch behandelt. Es erfolgte jedoch nur bei 27 (2,8\%) Patienten in den Blutkulturen ein Pilznachweis, von diesen wurden initial 13 Patienten kalkuliert antimykotisch behandelt. Die Krankenhausliegedauer und die Sterblichkeit dieser Patienten lag signifikant h{\"o}her als bei Patienten ohne Pilznachweis bzw. ohne Antimykotikagabe. 5. Von den 950 Patienten wurden 767 (80,7\%) entweder nach Antibiogramm oder Leitlinie ad{\"a}quat behandelt. Bez{\"u}glich der 90-Tage-Sterblichkeit zeigte sich eine niedrigere Sterblichkeit in der Gruppe von Patienten, welche eine nach Antibiogramm oder Leitlinie ad{\"a}quate Therapie erhielten. 6. In der untersuchten Population betrug die mediane Dauer bis zur ersten kalkulierten Antibiotikagabe 40 min und die durchschnittliche Dauer 98,28 min. Die 90-Tage-Sterblichkeit und die Intensivliegedauer war in einigen Subgruppen niedriger, wenn die erste Antibiotikadosis innerhalb von 180 min nach Sepsisdiagnose verabreicht wurde. 7. In der bivariaten Betrachtung zeigt sich der Zusammenhang zwischen der Ad{\"a}quatheit sowie dem Zeitpunkt des Beginns der antimikrobiellen Therapie deutlicher. In der Gruppe von Patienten ohne ad{\"a}quate Therapie nahm die 28-Tage-Sterblichkeit alle 180 min um 4-5\% zu. Die 90-Tage-Sterblichkeit nahm in diesem Zeitraum um 6,4-7,5\% zu. 8. In der Subgruppenanalyse von Patienten welche mit Meropenem behandelt wurden, zeigten sich Vorteile hinsichtlich einer prolongierten Infusion (4 h) von insgesamt 6 g/d. In dieser Gruppe lag die Sterblichkeit signifikant niedriger. Die schwere Sepsis und der septische Schock sind ein intensivmedizinischer Notfall. Es l{\"a}sst sich in Zusammenschau der Ergebnisse festhalten, dass im Sinne des „hit hard and early“- Prinzips eine fr{\"u}he und ad{\"a}quate, kalkulierte antiinfektive Therapie hinsichtlich des {\"U}berlebens und der Liegedauer von Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock zu bevorzugen ist. Weiterhin sollten der Pharmakokinetik und -dynamik der Betalaktamantibiotika, wie z. B. Meropenem, nach initialer Bolusgabe mit einer prolongierten bzw. kontinuierlichen Infusion Rechnung getragen werden. In Kombination mit einem TDM k{\"o}nnen zudem Fehldosierungen vermieden werden.}, language = {de} }