@phdthesis{vonPodewils2017, author = {Sebastian von Podewils}, title = {MRSA-Transmissions-Pr{\"a}vention mittels PCR-basierten Aufnahmescreening mit effektivierten Risikofaktoren und Beprobungsmethoden}, journal = {MRSA transmission prevention by PCR-based screening with improved risk factors and sampling methods}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-22226}, pages = {59}, year = {2017}, abstract = {Da unentdeckte MRSA-Tr{\"a}ger ein erh{\"o}htes Transmissionsrisiko bedeuten, ist eine fr{\"u}hzeitige und zuverl{\"a}ssige Erkennung entscheidend f{\"u}r die Pr{\"a}vention nosokomialer MRSA-Infektionen als auch f{\"u}r die Einleitung von schnellen und damit kostensparenden Hygienema{\"s}nahmen. Hierbei {\"u}bernimmt das Aufnahmescreening eine wichtige Funktion. Der Umfang und die Aus{\"u}bung dieses Screenings obliegen dabei einer Risikobewertung durch die ausf{\"u}hrende Einrichtung. Auf der dermatologischen Station des Universit{\"a}tsklinikums Greifswald, mit einem hohen Anteil an akuten und chronischen Wunden, konnten hohe Pr{\"a}valenz-, Inzidenz- und MRSA-Raten nachgewiesen werden. Dies hat im Mai/ Juni 2006 zu einem MRSA-Ausbruch gef{\"u}hrt von dem 43\% aller Patienten betroffen waren. Interventionsma{\"s}nahmen, wie die Einf{\"u}hrung eines generellen Aufnahmescreening im Zusammenspiel mit der Greifswalder 2-Filter-Strategie und den zugeh{\"o}rigen Infektionskontrollma{\"s}nahmen zeigten sich sehr wirkungsvoll, sodass es zu keiner weiteren nosokomialen MRSA Transmissionen kam und die MRSA-Pr{\"a}valenz gesenkt werden konnte. Die w{\"a}hrend der folgenden 4 ½ j{\"a}hrigen Interventionsperiode erhobenen Daten (z. B. MRSA-Pr{\"a}valenz-, Inzidenz-, nosokomiale Inzidenz- und MRSA-Rate) wurden retrospektiv ausgewertet. Zur Sensitivit{\"a}tssteigerung des Abstrichverfahrens wurde der lokalisationsspezifische Nachweis von MRSA-Positivit{\"a}t, der Zeitpunkt des ersten kulturellen Nachweises sowie der zeitliche Mehrwert einer PCR-basierten Testung untersucht und ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass die h{\"o}chste MRSA-Detektionsrate mit dem Abstreichen von Nasen, Wunden und Hautl{\"a}sionen erreicht werden konnte (100,0\%) und dass eine genaue PCR (hohe Sensitivit{\"a}t und Spezifizit{\"a}t) dazu beitragen kann, die Isolations- und Sanierungstage von Verdachtspatienten zu verringern. Aus wirtschaftlichen Gr{\"u}nden und mit Ausnahme von Patienten mit kurzer Krankenhausverweildauer ist eine PCR-Diagnostik auf dermatologischen Stationen als Bestandteil des Aufnahmescreenings f{\"u}r Patienten mit Wunden, anderen akuten und chronischen Hautl{\"a}sionen und in Ausbruchssituationen zu empfehlen. Da ein generelles Screening aller Patienten unwirtschaftlich erscheint, wurde zur Analyse der Screening-Effizienz untersucht, welche Risikofaktoren (RF) sich als zielf{\"u}hrend erweisen, um die Sensitivit{\"a}t eines selektiven Screenings gegen{\"u}ber einem generellem Screening nicht substantiell zu beeintr{\"a}chtigen. Hierzu wurden Patientendemographien, die Haupt- und Nebendiagnosen und das Vorhandensein von „klassischen“ RF (Robert Koch Institut) untersucht. In vorliegender Untersuchung w{\"a}ren insgesamt 35\% der MR¬SA-positiven Patienten im Screening-Prozess, welcher nur „klassische“ RF nach den nationalen Empfehlungen verwendet, nicht erkannt worden. Daher wurden zur Ermittlung der Effektivit{\"a}t klassischer und potentiell neuer RF die MRSA-Ergebnisse sowohl mit den klassischen RF als auch mit sonstigen dermatologisch relevanten Diagnosen korreliert. Es konnten, neben dem bereits bekannten klinischen RF Ulkus, noch zwei weitere neue RF ermittelt werden: Diabetes Typ II und atopische Dermatitis, die signifikant mit einer MRSA-Kolonisation verbunden waren. Durch Hinzuf{\"u}gen dieser beiden neuen Risikofaktoren w{\"u}rde sich die Detektionsrate um 18,3\% erh{\"o}hen. Es ist zu behaupten, dass das Screening von Patienten mit Wunden nicht zu einer erh{\"o}hten Screening-Sensitivit{\"a}t f{\"u}hrt, sofern atopische Dermatitis oder Diabetes mellitus Typ II oder ein anderer klassischer Risikofaktor nicht auch vorhanden ist. Dementsprechend l{\"a}sst sich ein Aufnahmescreening empfehlen unter Ber{\"u}cksichtigung aller klassischen RF, allerdings ohne Wunde, aber mit Diabetes mellitus Typ II und atopischer Dermatitis. Allerdings sollte dies so lange nicht als verbindliche Empfehlung ausgesprochen werden bis weitere Studien mit gr{\"o}{\"s}eren Untersuchungsgr{\"o}{\"s}en durchgef{\"u}hrt wurden.}, language = {de} }