@phdthesis{Neumann2014, author = {Marco Neumann}, title = {Entwicklung und Charakterisierung gastroretentiver Darreichungsformen}, journal = {Development and Characterization of Gastroretentive Dosage Forms}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002037-7}, year = {2014}, abstract = {Die Verl{\"a}ngerung des Aufenthalts einer Arzneiform im Magen kann enorme Vorteile insbesondere f{\"u}r Arzneistoffe mit einem Absorptionsfenster im oberen D{\"u}nndarm oder schlechter Bioverf{\"u}gbarkeit bieten. Bei gleichzeitig kontrollierter Freisetzung eines enthaltenen Wirkstoffs k{\"o}nnen Plasmaspitzen und Fluktuationen im Blutplasma vermieden werden. Ziel der Arbeit war die Entwicklung und Charakterisierung solcher potentiell gastroretentiver Darreichungsformen in vitro und in vivo. Der Hauptteil der Arbeit umfasste die Entwicklung einer neuartigen Arzneiform, die bei n{\"u}chterner und postprandialer Gabe eine zuverl{\"a}ssige Gastroretention {\"u}ber mehrere Stunden zeigen und den Wirkstoff kontrolliert im Magen freigeben sollte. Das System bestand aus einer wirkstoffhaltigen Kerntablette und einem den Kern umgebenden, quellenden Mantel, welcher durch Expansion die angestrebte Gastroretention erm{\"o}glichen sollte. Im Rahmen der Formulierungsentwicklung erwies sich die Mischung aus einem hoch- und niedrigmolekularen Polyethylenoxid als geeignet f{\"u}r die Kontrolle der Wirkstofffreisetzung aus dem Kern. Die Erg{\"a}nzung wasserl{\"o}slicher, osmotischer Hilfsstoffe erm{\"o}glichte eine weitgehend pH-unabh{\"a}ngige und vollst{\"a}ndige Wirkstofffreigabe. In vitro-Quellungsstudien mit den entwickelten Manteltabletten ergaben eine schnelle und ausgepr{\"a}gte Gr{\"o}{\"s}enzunahme bei Testung in einfachen Freisetzungsmedien. Zur Pr{\"u}fung des tats{\"a}chlichen gastroretentiven Potentials der entwickelten Manteltabletten mit dem Diuretikum Furosemid wurde eine Magnetic Marker Monitoring (MMM)-Studie durchgef{\"u}hrt. Das MMM basiert auf der magnetischen Markierung einer Arzneiform und der Bestimmung ihrer Lokalisation im Gastrointestinaltrakt mittels empfindlicher Sensoren. Nach N{\"u}chterneinnahme wurden die Manteltabletten innerhalb von 38 ± 12 min aus dem Magen der Probanden entleert. Bei Applikation der Manteltabletten nach Einnahme einer hochkalorischen, standardisierten Mahlzeit konnte eine durchschnittliche Gastroretentionszeit von 8 ± 3 h erzielt werden. Die AUC(0-24 h) konnte im Studienarm mit Nahrung im Vergleich zur N{\"u}chterneinnahme von 89 ± 56 ng·h/mL auf 708 ± 304 ng·h/mL gesteigert werden. Weiterhin wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein neuartiges mechanisches Antrummodell entwickelt, mit dem der Einfluss antraler Kontraktionswellen auf die Tendenz zur Entleerung von Objekten untersucht wurde. Gro{\"s}e, starre Objekte wie eine Glaskugel wurden aufgrund ihrer geringen Reibung vor der Welle hergeschoben und aus dem Modell entleert. Auch die reibungsverminderte Oberfl{\"a}che eines Cryogel-Schaums erh{\"o}hte die Tendenz zur Entleerung aus dem Modell. Vielversprechend war dagegen die unter allen variablen Testbedingungen beobachtete Gastroretention eines Trichobezoars. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass weiterhin eine gro{\"s}e Herausforderung in der Entwicklung von Arzneiformen besteht, die eine nachweisliche Gastroretention beim Menschen in Abwesenheit von Nahrung zeigen.}, language = {de} }