@phdthesis{Clement2014, author = {Elisabeth Clement}, title = {Umfrage zur Kommunikation zwischen Patienten und deren Angeh{\"o}rigen im Rahmen eines elektiven Eingriffs mit anschlie{\"s}endem Intensivaufenthalt}, journal = {Survey on communcation between patients and relatives in the environment of an elective intervention}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002092-1}, year = {2014}, abstract = {Intensivstationen sind f{\"u}r den Erhalt des Menschenlebens in bestimmten Situationen unabdingbar und haben als bedeutsames Konzept der klinischen Medizin des 20. Jahrhunderts zu einer erheblichen Reduktion der perioperativen Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t gef{\"u}hrt. Viele Patienten sind oft infolge ihres prek{\"a}ren Gesundheitszustands, mitunter aber auch durch die intensivmedizinische Behandlung selbst, nicht zu ad{\"a}quater Kommunikation f{\"a}hig. Entscheidungen, die im Rahmen dieser Therapie getroffen werden m{\"u}ssen, stellen f{\"u}r {\"A}rzte und Angeh{\"o}rige eine gro{\"s}e Belastung dar, sofern diese nicht {\"u}ber den Willen des Patienten im Bilde sind. Um Anhaltspunkte zu Kommunikationsunterschieden bei Angeh{\"o}rigen von Patienten mit bevorstehenden elektiven Eingriffen und nachfolgendem intensivmedizinischem Aufenthalt zu gewinnen, wurde mittels eines selbst erstellten Fragebogens eine Multicenterstudie in f{\"u}nf deutschen Kliniken durchgef{\"u}hrt. Insgesamt wurden 89 Frageb{\"o}gen der anonymen, explorativen Studie zur Auswertung herangezogen. Herausgearbeitet wurde, ob Patientenverf{\"u}gungen sowie unterschiedliche soziodemografische Hintergr{\"u}nde Kommunikationsunterschiede bedingen. Zus{\"a}tzlich wurden Angeh{\"o}rige zum Erleben auf der Intensivstation und zu ihrer Einsch{\"a}tzung der Situation des Patienten befragt. Hieraus k{\"o}nnen Handlungsempfehlungen f{\"u}r das medizinische Personal abgeleitet werden, die auf eine Verbesserung der Beziehungen zu Angeh{\"o}rigen im intensivmedizinischen Alltag abzielen. Die Auswertung des ersten Fragekomplexes zeigte, dass soziodemografische Unterschiede keinen Einfluss auf die Kommunikation zwischen Patienten und Angeh{\"o}rigen im Vorfeld einer Operation haben, h{\"a}ufige Gespr{\"a}che jedoch beiderseits zu vermehrten {\"A}ngsten f{\"u}hren k{\"o}nnen. Gleichzeitig scheinen {\"A}ngste zus{\"a}tzlichen Gespr{\"a}chsbedarf zu f{\"o}rdern. Der zweite Teil der Studie belegt, dass eine vorhandene Patientenverf{\"u}gung urs{\"a}chlich f{\"u}r eine vermehrte m{\"u}ndliche Kommunikation ist. Allerdings haben laut Umfrage nur 30,7 \% aller Patienten eine solche verfasst. Der starke Anstieg an Verf{\"u}gungen in den Jahren 2010 und 2011 von {\"u}ber 50 \%, der zeitlich mit einer Gesetzes{\"a}nderung durch den Bundesgerichtshof zusammenf{\"a}llt, weist auf ein gr{\"o}{\"s}eres {\"o}ffentliches Bewusstsein hinsichtlich der Wichtigkeit dieses Themas hin, das in Zukunft f{\"u}r einen weiteren Anstieg an Verf{\"u}gungen verantwortlich sein k{\"o}nnte. Dies w{\"a}re in weiteren Studien zu {\"u}berpr{\"u}fen und gibt Hoffnung auf eine noch steigende Bereitschaft zur Erstellung von Patientenverf{\"u}gungen. Durch den dritten Teil des Fragebogens konnte gezeigt werden, dass vor allem Angeh{\"o}rige, weniger aber die Patienten selbst, Angst vor dem Tod durch Komplikationen im Zuge der Operation haben. Erstere scheinen umso mehr Angst zu haben, den Verpflichtungen einer Patientenverf{\"u}gung nachzukommen, je weniger sie sich insgesamt den psychologischen Belastungen im Rahmen des Eingriffs gewachsen f{\"u}hlen. Gleichwohl ist das vermehrte Gespr{\"a}ch mit dem Patienten {\"u}ber m{\"o}gliche Komplikationen ein Ma{\"s} f{\"u}r das Verpflichtungsgef{\"u}hl der Angeh{\"o}rigen, einer Patientenverf{\"u}gung Folge zu leisten. Die Akzeptanz und das Verstehen von Inhalten der Patientenverf{\"u}gung stellt f{\"u}r Angeh{\"o}rige somit ein wichtiges kommunikatives Element in der Bew{\"a}ltigung der Stresssituation auf der Intensivstation dar, was zudem durch eine empathische Betreuung vonseiten des Klinikpersonals unterst{\"u}tzt wird. Obwohl sich 65,6 \% der Angeh{\"o}rigen mit der Betreuung auf der Intensivstation zufrieden zeigten, ergab die Umfrage auch, dass ihnen hier teilweise Einf{\"u}hlungsverm{\"o}gen, Menschlichkeit und Zuneigung fehlten. Diesen Merkmalen ist demnach in der Kommunikation im Spannungsfeld zwischen medizinischer Pr{\"a}zision und menschlicher Verbundenheit ein hoher Stellenwert einzur{\"a}umen. Hierf{\"u}r k{\"o}nnen zus{\"a}tzliche Informationsbrosch{\"u}ren und eine konzentrierte Aufkl{\"a}rung durch einen Verantwortlichen hilfreich sein. Eine weiterf{\"u}hrende Studie k{\"o}nnte im konkreten Kontext der Intensivstation ausgew{\"a}hlte Kommunikationsstrategien im Beziehungsraum von Klinikpersonal, Patienten und Angeh{\"o}rigen beleuchten und deren Auswirkungen auf den Heilungsprozess untersuchen.}, language = {de} }