@phdthesis{Lau2011, author = {Katharina Lau}, title = {Alcohol consumption, motivation to change drinking behaviour, motivation to seek help for alcohol problem drinking and alcohol-attributable morbidity}, journal = {Alkoholkonsum, Motivation das Trinkverhalten zu ver{\"a}ndern, Motivation Hilfe bei Alkoholproblemen in Anspruch zu nehmen und alkohol-attributable Morbidit{\"a}t}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001120-1}, year = {2011}, abstract = {Hintergrund: Alkoholkonsum ist mit einer erheblichen Krankheitslast verbunden. Die Bev{\"o}lkerung Vorpommerns ist als Risikopopulation charakterisiert, innerhalb derer verhaltensbedingte Risikofaktoren wie riskanter Alkoholkonsum hochpr{\"a}valent sind. Dies spiegelt sich in der hohen Rate an Patienten wider, die aufgrund alkohol-attributabler Erkrankungen in ein Allgemeinkrankenhaus aufgenommen werden. Die Ziele der vorliegenden Dissertation bestanden darin, a) Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko f{\"u}r Erkrankungen mit unterschiedlichen alkohol-attributablen Fraktionen (AAF) in Allgemeinkrankenhauspatienten zu untersuchen (Studie 1); b) die Motivation, das Trinkverhalten zu ver{\"a}ndern und die Motivation, Hilfe bei Alkoholproblemen in Anspruch zu nehmen in Abh{\"a}ngigkeit von dem Vorliegen von Erkrankungen mit unterschiedlichen AAF w{\"a}hrend des Krankenhausaufenthaltes zu analysieren (Studie 2); (c) Ver{\"a}nderungen in Hinblick auf die Motivation sowie den t{\"a}glichen Alkoholkonsum in Abh{\"a}ngigkeit von dem Vorliegen von Erkrankungen mit unterschiedlichen AAF innerhalb eines Jahres nach dem Krankenhausaufenthalt zu pr{\"u}fen (Studie 2) und schlie{\"s}lich d) die Assoziation zwischen der Fettlebererkrankung und Blutdruck sowie arterieller Hypertonie in einer Allgemeinbev{\"o}lkerungsstichprobe zu analysieren sowie den Einfluss des Alkoholkonsums auf diese Assoziation zu untersuchen (Studie 3). Methoden: F{\"u}r die Studien 1 und 2 wurden Daten aus der randomisierten Kontrollgruppenstudie \"Kurzintervention im Krankenhaus\", einem Forschungsprojekt zur {\"U}berpr{\"u}fung der Effektivit{\"a}t einer Kurzintervention bei Krankenhauspatienten mit problematischem Alkoholkonsum, genutzt. Die Stichproben umfassten 846 bzw. 294 Krankenhauspatienten im Alter von 18 bis 64 Jahren mit problematischem Alkoholkonsum und alkohol-attributablen Erkrankungen aus vier Allgemeinkrankenh{\"a}usern in Vorpommern. Die Behandlungsdiagnosen wurden anhand ihrer AAF in drei Gruppen unterteilt: (1) Erkrankungen, die vollst{\"a}ndig auf Alkoholkonsum zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sind (AAF=1); (2) Erkrankungen, zu deren Entstehung Alkoholkonsum einen beitragenden Einfluss hat (AAF<1) und (3) Erkrankungen, die in keinem Zusammenhang mit Alkoholkonsum stehen bzw. f{\"u}r die ein protektiver Effekt des Alkoholkonsums nachgewiesen werden konnte (AAF=0). Die Studie 3 umfasste Daten aus der \"Study of Health in Pomerania\", einer populationsbasierten Kohortenstudie mit 3191 Erwachsenen im Alter von 20 bis 79 Jahren. Die Definition der Fettlebererkrankung erfolgte auf Basis einer Lebersonographie in Kombination mit erh{\"o}hten Werten des Leberenzyms Alanin-Aminotransferase im Serum. Ergebnisse: Die Analysen ergaben, dass bei 46.8\% der untersuchten Krankenhauspatienten eine alkohol-attributable Erkrankung vorlag. Dar{\"u}ber hinaus konnte eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der t{\"a}glich konsumierten Alkoholmenge und dem Risiko f{\"u}r Erkrankungen mit unterschiedlichen AAF aufgezeigt werden. Patienten mit einem t{\"a}glichen Konsum von >120 g und 61-120 g Reinalkohol wiesen eine signifikant h{\"o}here Wahrscheinlichkeit auf an einer Erkrankung mit AAF=1 zu leiden im Vergleich zu Patienten mit einem t{\"a}glichen Konsum von 31-60 g Reinalkohol (OR 6.3, CI 3.6-11.3; OR 2.9, CI 1.6-5.1). Bez{\"u}glich Erkrankungen mit AAF<1 wiesen Patienten mit einem t{\"a}glichen Konsum von >120 g Reinalkohol eine signifikant h{\"o}here Wahrscheinlichkeit auf als Patienten mit einem t{\"a}glichen Konsum von 31-60 g Reinalkohol (OR 2.0, CI 1.2-3.4). Die Analysen zur Motivation, das Trinkverhalten zu ver{\"a}ndern und zur Motivation, Hilfe bei Alkoholproblemen in Anspruch zu nehmen ergaben, dass die Ver{\"a}nderungsmotivation w{\"a}hrend des Krankenhausaufenthaltes bei Patienten mit alkohol-attributablen Erkrankungen h{\"o}her war als bei Patienten ohne alkohol-attributable Erkrankungen (p<.001). In der Gruppe der Patienten mit Erkrankungen mit AAF=1 war die Inanspruchnahmemotivation w{\"a}hrend des Krankenhausaufenthaltes signifikant h{\"o}her als in der Gruppe der Patienten mit Erkrankungen mit AAF<1 und AAF=0 (p<.001). W{\"a}hrend die Ver{\"a}nderungsmotivation innerhalb eines Jahres nach dem Krankenhausaufenthalt in allen drei Gruppen konstant blieb, sank die Inanspruchnahmemotivation. Die t{\"a}glich konsumierte Alkoholmenge sank in allen drei Gruppen innerhalb eines Jahres nach dem Krankenhausaufenthalt. Die Daten aus der Allgemeinbev{\"o}lkerungsstudie zeigten eine signifikante Assoziation zwischen der Fettlebererkrankung und Blutdruck sowie arterieller Hypertonie zum Zeitpunkt der Basisuntersuchung sowie nach f{\"u}nf Jahren. Beispielsweise wiesen Studienteilnehmer mit Fettleberkrankung zu beiden Messzeitpunkten eine dreifach h{\"o}here Wahrscheinlichkeit f{\"u}r Hypertonie auf als Studienteilnehmer ohne Fettleberkrankung (OR 2.8, CI 1.3-6.2; OR 3.1, CI 1.7-5.8). Die Analysen zeigten dar{\"u}ber hinaus, dass diese Assoziation unabh{\"a}ngig vom Alkoholkonsum der Studienteilnehmer bestand. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation liefern wichtige Implikationen f{\"u}r die Praxis. In Hinblick auf den hohen Anteil an Krankenhauspatienten mit alkohol-attributablen Erkrankungen besteht die Notwendigkeit, ein Screening bez{\"u}glich problematischen Alkoholkonsums zu implementieren. Dar{\"u}ber hinaus sind Interventionen, die auf das Motivationsstadium des Patienten abgestimmt sind, unabdingbar. Das Konzept der AAF stellt eine M{\"o}glichkeit dar, Patienten mit problematischem Alkoholkonsum zu detektieren. Die Ergebnisse zur Assoziation zwischen Fettleber und Blutdruck sowie arterieller Hypertonie zeigen auf, dass alkoholbezogene Erkrankungen auch in der Allgemeinbev{\"o}lkerung von hoher Bedeutung sind und mit ernstzunehmenden Folgeerkrankungen assoziiert sind. Dar{\"u}ber hinaus liefern die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit Hinweise darauf, dass das Konzept der Unterscheidung zwischen alkoholbedingter und nicht-alkoholbedingter Fettlebererkrankung revidiert und durch ein Konzept ersetzt werden sollte, in dem die Fettlebererkrankung als multifaktorielle Erkrankung betrachtet wird.}, language = {en} }