@phdthesis{Tiedje2014, author = {Dorothee Tiedje}, title = {Qualit{\"a}tsmanagement in der pr{\"a}hospitalen Notfallmedizin – Umsetzung internationaler Leitlinien durch Not{\"a}rzte}, journal = {Quality management in prehospital emergency medicine - Realization of international guidelines by emergency physicians}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001956-7}, year = {2014}, abstract = {Die Herausforderung des Notarztes in der Pr{\"a}klinik besteht darin, innerhalb k{\"u}rzester Zeit mittels begrenzter medizinischer Ausstattung und oftmals nur anhand von Symptomen eine suffiziente Diagnostik und Therapie zur Versorgung des Patienten zu gew{\"a}hrleisten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine m{\"o}glichst standardisierte Vorgehensweise in Form von Algorithmen notwendig. Hierzu werden von regionalen Wiederbelebungsorganisationen (ERC/AHA) auf der Grundlage des ILCOR anhand von – soweit m{\"o}glich – evidenzbasierten Erkenntnissen die international geltenden Leitlinien zur Wiederbelebung entwickelt. Inwieweit in MV t{\"a}tige Not{\"a}rzte diesen zustimmen und welche pers{\"o}nlichen Merkmale des Notarztes (z. B. Alter, Weiterbildungsstatus) zu einer konsequenteren Umsetzung dieser f{\"u}hren, beschreibt diese Dissertation. Ziel dabei ist, {\"U}berlegungen hinsichtlich der notfallmedizinischen Aus- und Weiterbildung anzustellen und letztlich durch Optimierung der Strukturqualit{\"a}t einen Beitrag zur Verbesserung des Qualit{\"a}tsmanagements in der pr{\"a}hospitalen Notfallmedizin zu leisten. Letztlich soll die Versorgung von Notfallpatienten verbessert und gleicherma{\"s}en die Zufriedenheit der Not{\"a}rzte gesteigert werden. Anhand eines in MV im Zeitraum von Juli 2010 bis Mai 2012 an Not{\"a}rzte gerichteten Fragebogens wurden u. a. die auch im A(C)LS-Kurs vermittelten Inhalte der Leitlinien von 2005/2010 zur Versorgung des akuten Koronarsyndroms, des Herz-Kreislauf-Stillstandes sowie zur Versorgung tachykarder und bradykarder Herzrhythmusst{\"o}rungen thematisiert. Zudem wurden die genannten pers{\"o}nlichen Merkmale in Form von soziodemografischen Daten erfasst. Nach Erstellung eines Summenscores in Verbindung mit den soziodemografischen Daten konnte durch Anwendung statistischer Tests der Einfluss der pers{\"o}nlichen Merkmale auf die Umsetzung der Leitlinien analysiert werden. Einzelne Teilnehmer wurden aus den jeweiligen Tests ausgeschlossen aufgrund fehlender Angaben zu einzelnen Fragen bzw. soziodemografischen Daten. Insgesamt beteiligten sich 98 Not{\"a}rzte. Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α ≤ 0,05 und entsprechender Ausschlussverfahren konnte festgestellt werden, dass die Beteiligung an den Zusatzausbildungen (ERC, AHA, Organisationen zur Traumaversorgung) mit p=0,036 und der Besitz der Qualifikation „Intensivtransport“ nach DIVI-Empfehlung (p=0,029) zu einer konsequenteren Umsetzung der Leitlinien f{\"u}hrt. Bei den Variablen Alter, Geschlecht, Fachrichtung, Weiterbildungsstatus, Dauer der Notarztt{\"a}tigkeit, durchschnittliche Anzahl an Notarztdiensten im Monat und Einsatzort des Notarztes lie{\"s} sich hingegen kein Zusammenhang in Bezug auf die Umsetzung der Leitlinien herstellen. Die Teilnahme am A(C)LS-Kurs betr{\"a}gt 3,06\%. An mindestens einer der Zusatz¬ausbildungen nahmen 11,7\% der Not{\"a}rzte teil. Verglichen mit dem verpflichtenden 80-st{\"u}ndigen Notfallmedizinkurs werden bei den o. g. Zusatzausbildungen zur Vermittlung der Leitlinien St{\"a}rken vor allem im effizienten Instruktoren-Teilnehmer-Verh{\"a}ltnis, in der standardisierten Instruktorenausbildung und dem gut strukturierten Kurs- und Fortbildungsprogramm gesehen. Um den Kursstatus beizubehalten, ist eine Auffrischung im Abstand von zwei Jahren notwendig. In diesem Zusammenhang w{\"a}re es w{\"u}nschenswert, wenn wie z. B. in {\"O}sterreich oder Hessen auch in MV eine gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht der Not{\"a}rzte in festgelegten Abst{\"a}nden eingef{\"u}hrt w{\"u}rde. Zur Sicherstellung der Vermittlung aktueller Leitlinien k{\"o}nnte der Notarztkurs mit einem A(C)LS-Providerkurs kombiniert werden. Um die niedrige Teilnahme am A(C)LS-Kurs zu steigern, sollten berufliche und finanzielle Anreize sowie ein regionales Kurszentrum in MV geschaffen werden. Die Beziehung zwischen der Qualifikation „Intensivtransport“ nach DIVI-Empfehlung und der konsequenteren Umsetzung der Leitlinien ist am ehesten auf die Kombination der ihr zu Grunde liegenden Anforderungen zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Hierzu geh{\"o}ren der Nachweis klinischer T{\"a}tigkeit in der Intensivmedizin, die Notarztqualifikation, regelm{\"a}{\"s}ige Notarztdienste und die Absolvierung eines 20-st{\"u}ndigen Kurses Intensivtransport. In Anlehnung an den ADAC w{\"a}re in der Luftrettung grunds{\"a}tzlich die Qualifikation vorauszusetzen. Aus den voranstehenden Aussagen ergibt sich, dass eine regelm{\"a}{\"s}ige Fortbildung der Not{\"a}rzte Grundvoraussetzung f{\"u}r die Kenntnis und Umsetzung der Leitlinien im Umgang mit kardialen Notf{\"a}llen ist. Ideen zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von Not{\"a}rzten bestehen, jedoch wurden diese bisher nur in Ans{\"a}tzen verwirklicht. Durch das Zusammenwirken der Gesetz- und Verordnungsgeber, {\"A}rztekammern und Arbeitgeber ist eine Verbesserung der Notfallversorgung zu erwarten.}, language = {de} }