@phdthesis{Grunkina2021, author = {Viktoria Grunkina}, title = {The Role of Left Hemispheric Structures for Emotional Processing as a Monitor of Bodily Reaction and Felt Chill – a Case-Control Functional Imaging Study}, journal = {Die Rolle linkshemisph{\"a}rischer Strukturen f{\"u}r die Emotionsverarbeitung anhand des Chill-Erlebens – eine Fall-Kontroll-Studie mit funktioneller Bildgebung}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-46485}, pages = {66}, year = {2021}, abstract = {Anhand der vorliegenden Dissertation werden die besonderen Funktionen der linken anterioren Inselregion des Menschen bei emotionaler Erregung anhand einer Fall-Kontroll- Studie veranschaulicht. Es wurde dabei die Reaktion auf akustische Chill-induzierende Stimuli bei einer Patientin mit linkshemisph{\"a}rischer Insell{\"a}sion nach Schlaganfall der A. cerebri media untersucht. Eine L{\"a}sion dieser Art lies eine Beeintr{\"a}chtigung der k{\"o}rperlichen, also objektiven Reaktion des Chill-Erlebnisses erwarten, die kognitiven Aspekte der Chill-Verarbeitung sollten jedoch nicht beeinflusst werden. Mithilfe von funktionalen Bildgebungsdaten mittels fMRT konnte die assoziierte kortikale Aktivierung beim H{\"o}ren von angenehmen und unangenehmen auditiven Stimuli untersucht werden. Als physiologische Reaktion auf diese Stimuli wurde die {\"A}nderung der elektrodermalen Aktivit{\"a}t (SCR) erfasst. Eine subjektive Komponente konnte durch verbale Angaben erg{\"a}nzt werden. Diese Daten wurden mit jenen einer geeigneten gesunden Kontrollprobandin verglichen. Die Ergebnisse der Patientin zeigten eine deutliche Diskrepanz zwischen der objektiven und subjektiven Komponente mit ausbleibendem Anstieg der SCR bei gleichzeitiger subjektiver Angabe einer Chill-Reaktion. Es zeigte sich somit eine vergleichbare Sch{\"a}tzung des subjektiv wahrnehmbaren G{\"a}nsehautempfindens, jedoch eine Verringerung objektiver Parameter bei sowohl angenehmen, als auch unangenehmen akustischen Reizen auf Seiten der Patientin und deuten auf die Kompensation im Rahmen eines neuronales Netzwerks der Emotionsverarbeitung hin. Dementsprechend fand sich bei unserer Patientin im Gegensatz zur gesunden Probandin eine positive Korrelation zwischen SCR und der Intensit{\"a}tseinsch{\"a}tzung des eigenen Chills. Aversive Stimuli l{\"o}sten dabei deutlich h{\"a}ufiger eine Reaktion aus. Psychophysiologische Unterschiede zwischen den Probandinnen gingen mit Ver{\"a}nderungen funktioneller Repr{\"a}sentation bei H{\"o}ren von Musik einher. Der AIC und BA 44/45 zeigten bei MC nur innerhalb der rechten Hemisph{\"a}re relevante Aktivierungen, anteriore Teile von BA 8/9und 46/47 waren dagegen bihemisph{\"a}risch gleicherma{\"s}en aktiv. Diese Ergebnisse lie{\"s}en auf eine erhaltene auditive Erkennung und ein intaktes Arbeitsged{\"a}chtnis hindeuten, die eine ad{\"a}quate Evaluation der Stimuli erm{\"o}glichen, w{\"a}hrend der betroffene AIC die physiologischen Reaktionen vermindert. Somit konnten die Chill-Parameter bei der Vergleichsprobandin sowohl auf subjektiver als auch auf objektiver Ebene hochpositive Assoziationen zeigen, w{\"a}hrend sie bei der Patientin stark dissoziierten. Die vorliegende Einzelfallstudie demonstriert eindr{\"u}cklich die unabdingbare Rolle des linken AIC f{\"u}r Chill-Erlebnisse. Mit dieser Fallstudie konnten aufgezeigt werden, wie k{\"o}rperliche Reaktion und kognitive Bewertung differenziert am internen Monitor der Chill-Reaktion teilnehmen. Dieser Dissertation liegt eine Publikation zugrunde, die in einem renommierten neurowissenschaftlichen Journal ver{\"o}ffentlicht wurde. Psychophysiologische Unterschiede zwischen den Probandinnen gingen mit Ver{\"a}nderungen funktioneller Repr{\"a}sentation bei H{\"o}ren von Musik einher. Der AIC und BA 44/45 zeigten bei der Patientin nur innerhalb der rechten Hemisph{\"a}re relevante Aktivierungen, anteriore Teile von BA 8/9 und 46/47 waren dagegen bihemisph{\"a}risch gleicherma{\"s}en aktiv. Diese Ergebnisse lie{\"s}en auf eine erhaltene auditive Erkennung und ein intaktes Arbeitsged{\"a}chtnis hindeuten, die eine ad{\"a}quate Evaluation der Stimuli erm{\"o}glichen, w{\"a}hrend der betroffene AIC die physiologischen Reaktionen vermindert. Somit konnten die Chill-Parameter bei der Vergleichsprobandin sowohl auf subjektiver als auch auf objektiver Ebene hochpositive Assoziationen zeigen, w{\"a}hrend sie bei der Patientin stark dissoziierten. Die vorliegende Einzelfallstudie demonstriert eindr{\"u}cklich die unabdingbare Rolle des linken AIC f{\"u}r Chill-Erlebnisse. Durch die Nutzung der funktionellen Bildgebung konnten auch erstmals Aussagen dar{\"u}ber gemacht werden, welche Hirnregionen m{\"o}glicherweise kompensatorische Leistungen {\"u}bernehmen. Hierbei wurden die neuronalen Grundlagen der Enkodierung und Kategorisierung emotionaler Reize, sowie die Rolle der Interozeption von K{\"o}rpersignalen beim Erleben emotionaler Zust{\"a}nde anhand einer Fall-Kontroll-Studie einer Patientin mit Schlaganfall der A. cerebri media untersucht. Akustische Reize wurden hierbei genutzt, um Emotionen auszul{\"o}sen und das so genannte Chill-Erleben, um diese Emotionen messbar zu machen.}, language = {de} }