@phdthesis{Friedrich2011, author = {Jochen Friedrich}, title = {Chirurgische Notaufnahmen in Europa: Medizinische Standards in zw{\"o}lf Zentren als Grundlage zur Qualitatsverbesserung}, journal = {Traumatologic Emergency Departments throughout Europe: Medical Standards in twelve centres as foundation for quality improvement}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001003-2}, year = {2011}, abstract = {Fragestellung: In einer Pilotstudie wurde untersucht, inwieweit die 12 teilnehmenden Kliniken aus 8 L{\"a}ndern miteinander vergleichbar sind, ob und wie sich die Behandlungsabl{\"a}ufe dreier exemplarischer Diagnosen (Kopfplatzwunde, distale Radiusfraktur, Schenkelhalsfraktur) innerhalb der Notaufnahmen unterscheiden, ob und wie die Behandlungsabl{\"a}ufe durch die lokalen Strukturen beeinflusst sind und letztendlich ob sich einzelne „Best practices“ auf andere Notaufnahmen in anderen L{\"a}ndern {\"u}bertragen lassen. Vor dem Hintergrund steigender Ausgaben und sinkender Einnahmen ist die Aufrechterhaltung bzw. Steigerung der Versorgungsqualit{\"a}t eine der gr{\"o}{\"s}ten Herausforderungen aller {\"o}ffentlichen Gesundheitssysteme der EU-Mitgliedsstaaten. Um die vorhandenen Ressourcen ad{\"a}quat einzusetzen, gewinnen Qualit{\"a}tssicherungsinstrumente auf allen Organisationsebenen zunehmend an Bedeutung. Ergebnisse: Die Ressourcenverwendung pro Notfallpatient wies eine sehr hohe Variabilit{\"a}t auf . Es fanden sich Hinweise auf systematische Differenzen, welche {\"u}ber die einzelnen Kliniken hinausgehen. Eine case-mix-adjustierte Berechnung des Personalbedarfs war aufgrund einer nicht vorhandenen einheitlichen Nomenklatur sowie den stark von Einrichtung zu Einrichtung variierenden Anteilen allgemeiner und spezialisierter Versorgungsformen nicht m{\"o}glich. Sowohl zwischen den verschiedenen Einrichtungen als auch innerhalb der einzelnen Notaufnahmen existierten erhebliche Variationen in der Behandlungsdauer und insbesondere der Wartezeiten. Bei Patienten mit Kopfplatzwunden und Radiusfrakturen betrug die Wartezeit 40-50 \% der Gesamtzeit in der Notaufnahme. Nach Berechnung der Zeit f{\"u}r diagnostische und therapeutische Ma{\"s}nahmen blieb die Nutzung von 7 \% bzw. 20 \% der Notaufnahmeverweildauer unklar. Auch die Zeit, die Patienten mit Schenkelhalsfrakturen in der Notaufnahme verbrachten, bevor sie entweder operiert oder in ein station{\"a}res Bett {\"u}berf{\"u}hrt wurden, war sehr unterschiedlich. Die Strukturen der Einrichtungen und die Prozessbeschreibungen erlaubten bislang keinen ausreichenden R{\"u}ckschluss auf die Ursachen der Behandlungsvarianzen. Somit konnten Standards in Form von „best practices“ von der gegenw{\"a}rtig verf{\"u}gbaren Information zur derzeitigen Praxis bisher nicht abgeleitet werden. Diskussion: Diese erste Pilotstudie zum Vergleich von Behandlungsabl{\"a}ufen in verschiedenen Kliniken in 8 L{\"a}ndern der EU sollte Hinweise auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Behandlung bei drei exemplarischen Diagnosen der Notfallversorgung ergeben: der Kopfplatzwunde als vollst{\"a}ndig ambulanter Behandlung, der Radiusfraktur als ambulante, z.T. operative zu behandelnde Diagnose und die Versorgung der Schenkelhalsfraktur als obligatorisch station{\"a}r-operative Therapieform. Es fanden sich neben den beschriebenen strukturellen Differenzen zahlreiche Hinweise auf unterschiedliche Herangehensweisen und Schwerpunktsetzungen in der Behandlung. Kenntnisse {\"u}ber Qualit{\"a}tssicherungsmethoden schienen in den beteiligten Institutionen systemunabh{\"a}ngig unterschiedlich ausgepr{\"a}gt. Auf Grundlage der erhobenen Daten dieses ersten internationalen Notaufnahmevergleichs k{\"o}nnen weitere Benchmarkinginitiativen in der ambulanten Versorgung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene entwickelt werden.}, language = {de} }