@phdthesis{Kersten2016, author = {Elisabeth Kersten}, title = {Entwicklung von biorelevanten Freisetzungsmethoden f{\"u}r p{\"a}diatrische Arzneiformen mit dem Schwerpunkt der Simulation des Magens von Neugeborenen und Kleinkindern}, journal = {Development of biorelevant dissolution methods for pediatric drug formulations focussing on the simulation of the stomach of newborns and infants}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002478-5}, year = {2016}, abstract = {Das Ziel biorelevanter Freisetzungsmethoden ist es, bereits in vitro pr{\"a}diktive Aussagen zu treffen, wie die Freisetzung einer Arzneiform in vivo aussehen wird. W{\"a}hrend basierend auf den physiologischen Gegebenheiten des Gastro-Intestinal-Traktes von Erwachsenen in den vergangenen 15 Jahren bereits viele solcher Methoden etabliert worden sind, fehlen sie f{\"u}r Kinder verschiedenster Altersklassen. Im Fokus dieser Arbeit stand deswegen, die Grundlagen sowohl der gastro-intestinalen Physiologie als auch der Ern{\"a}hrung der p{\"a}diatrischen Population zu legen und erste biorelevante Freisetzungskonzepte und –medien f{\"u}r diese Altersgruppen zu entwickeln. Entwickelt wurden verschiedene Methoden und Medien zur Simulation des Magens, sowohl unter n{\"u}chternen als auch unter postprandialen Bedingungen, von Neugeborenen (Kinder im ersten Lebensmonat) sowie Kleinkindern (2. bis einschlie{\"s}lich 24. Lebensmonat). Der Magensaft eines Neugeborenen hat kurz nach der Geburt oft einen neutralen pH. Der pH-Wert im Magen wird schrittweise immer saurer, doch diese Entwicklung ist sehr inkonsistent. Somit muss f{\"u}r einen Freisetzungstest von einer gro{\"s}en, m{\"o}glichen pH-Spanne ausgegangen werden. In dem entwickelten Testszenario werden sechs pH-Werte zwischen 1,8 und 7,0 mit verschiedenen Medien dargestellt. Die untersuchten Wirkstoffe wiesen eine pH-abh{\"a}ngige L{\"o}slichkeit auf und zeigten deswegen auch sehr unterschiedliche Freisetzungsverl{\"a}ufe in den verschiedenen Medien. Die Ern{\"a}hrung in den ersten Lebensmonaten basiert ausschlie{\"s}lich auf Milch, so dass darauf als Freisetzungsmedium f{\"u}r postprandiale Bedingungen zur{\"u}ckgegriffen wurde. Es wurden verschiedene Formulamilcharten sowie Kuhmilch (3,5 \% Fettgehalt) getestet, wobei sich Unterschiede zwischen den einzelnen Milcharten gezeigt haben. Au{\"s}erdem wurde ein Testszenario etabliert, das mit einer Mischung aus Magensaft und zur Arzneiform co-administrierten Fl{\"u}ssigkeiten arbeitet. Hier zeigte sich, dass die Gabe von Milch die unterschiedlichen pH-Werte des Magensafts nivellieren kann und die Freisetzung ma{\"s}geblich von den Eigenschaften der Milch dominiert wird. F{\"u}r Kleinkinder wurde in die Entwicklung von Freisetzungsszenarien miteinbezogen, dass bei Einnahme einer Arzneiform unter n{\"u}chternen Bedingungen unterschiedliche Mengen Fl{\"u}ssigkeit dazu getrunken werden. In allen Testverfahren wurde neben der Variabilit{\"a}t des Trinkvolumens au{\"s}erdem noch die Variabilit{\"a}t des pH-Wertes des Magensaftes zwischen pH 1,8 und 4,0 ber{\"u}cksichtigt. Hierbei zeigte sich, dass die variable Magenphysiologie als auch unterschiedliche, dazu eingenommene Fl{\"u}ssigkeiten bzw. -volumina das Ausma{\"s} der Freisetzung beeinflussen k{\"o}nnen. F{\"u}r die Entwicklung eines Freisetzungstests zur Simulation der postprandialen Bedingungen im Magen eines Kleinkindes wurden drei Fr{\"u}hst{\"u}cksmahlzeiten von einj{\"a}hrigen Kindern ausgesucht. Aus den p{\"u}rierten Mahlzeiten wurden verschiedene physikochemische Eigenschaften sowie deren N{\"a}hrstoffgehalt bestimmt. Diese Informationen wurden genutzt, um neue Medien zu entwickeln, die die Eigenschaften der homogenisierten Mahlzeiten zum gro{\"s}en Teil imitieren, aber einfacher und einheitlicher herzustellen sind. Die Freisetzung in diesen neu entwickelten Medien wurde mit dem Standardmedium f{\"u}r die Freisetzung im postprandialen Magen von Erwachsenen sowie w{\"a}ssrigen Medien verglichen. Weder das bisherige Standardmedium noch die w{\"a}ssrigen Medien wiesen die gleichen Freisetzungsverl{\"a}ufe wie die neu entwickelten Medien auf.}, language = {de} }