@phdthesis{Koch2010, author = {Carmela Koch}, title = {Somatische und soziodemografische Merkmale von M{\"u}ttern als Determinanten des niedrigen Neugeborenengewichts in der Region Greifswald/Ostvorpommern; Ergebnisse aus dem Survey of Neonates in Pomerania (SNiP)}, journal = {Somatic and sociodemocratic characteristics of mothers as determinants for low birth weight in Greifswald/Ostvorpommern; Results of the Survey of Neonates in Pomerania (SNiP)}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000883-6}, year = {2010}, abstract = {Die Neugeborenenuntergewichtigkeit ist ein Produkt verschiedenster intrauteriner Einflussgr{\"o}{\"s}en und ist mit ausgepr{\"a}gten individuellen als auch gesellschaftlichen Fr{\"u}h- und Sp{\"a}tfolgen verbunden. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine aktuellen Daten zum niedrigen Geburtsgewicht bzw. dessen maternalen Risikofaktoren f{\"u}r die Region Ostvorpommern vor. Aus diesem Grund standen k{\"o}rperliche und soziale Einflussgr{\"o}{\"s}en sowie Ern{\"a}hrungs- und Rauchgewohnheiten von Frauen w{\"a}hrend der Schwangerschaft und deren Auswirkung auf die Pr{\"a}valenz des niedrigen Geburtsgewichts in der Studienregion im Untersuchungsfokus. Der Survey of neonates in Pomerania (SNiP) war in dem Zeitraum von April 2004 bis M{\"a}rz 2006 mit einer Erfassungsrate von 95,6 \% populationsbasiert. Von den insgesamt 2395 geb{\"a}renden Frauen mit Wohnsitz in der Studienregion, nahmen letztendlich 78,8 \% an der Studie teil. 6,8 \% aller Neugeborenen (5,5 \% der Einlinge; 51,0 \% der Zwillinge) waren unabh{\"a}ngig von der Schwangerschaftsdauer leichter als 2500 g. Von diesen waren 1,6 \% der reifen Einlinge sowie 30,4 \% der 23 reifen Zwillingskinder bzw. 1,5 \% aller reif geborenen Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 2500 g hypotroph. Bemessen an den Perzentilengrenzwerten kleiner/gleich 3. bzw. 10. Perzentile waren 2,2 \% bzw. 8,3 \% aller neugeborenen Kinder zu leicht f{\"u}r ihr Gestationsalter (small for gestional age, SGA). In den Untersuchungen stellten sich das m{\"u}tterliche Untergewicht, eine den Empfehlungen entsprechende Gewichtszunahme, ein Lebensalter < 20 Jahre, Schulbildung < 10 Jahre, monatliches Netto{\"a}quivalenzeinkommen < 750 €, Unterschichtzugeh{\"o}rigkeit, Nikotinabusus w{\"a}hrend der gesamten Schwangerschaft, Vegetarismus sowie eine fehlende Fols{\"a}ure- und Multivitamineinnahme als Risikofaktoren f{\"u}r ein niedriges Geburtsgewicht in der Studienregion heraus. In den multivariaten Analysen, welche die o.g. m{\"u}tterlichen Faktoren (au{\"s}er maternale Erkrankungen und Ern{\"a}hrung) enthielten, waren insbesondere eine fehlende Einnahme von Multivitaminen, sowie das Rauchen w{\"a}hrend der gesamten Schwangerschaft mit einer deutlichen Risikoerh{\"o}hung f{\"u}r die Neugeborenenuntergewichtigkeit verbunden. Dabei erh{\"o}hte eine fehlende Einnahme von Multivitaminen das Risiko f{\"u}r ein Geburtsgewicht kleiner/gleich der 10. um den Faktor 1,75. Das Rauchen w{\"a}hrend der gesamten Schwangerschaft war 1,66-mal h{\"a}ufiger mit einem Geburtsgewicht kleiner/gleich der 10. Perzentile assoziiert. Eine niedrigere Schulbildung hatte im multivariaten Modell keinen signifikanten Einfluss auf die Neugeborenenuntergewichtigkeit. Im Hinblick auf die r{\"a}umliche Verteilung der Neugeborenenuntergewichtigkeit in der Studienregion zeigten sich keine eindeutigen Unterschiede. Dennoch wies Wolgast den gr{\"o}{\"s}ten Anteil an Kindern mit einem Neugeborenengewicht kleiner/gleich der 10. Perzentile auf. Im Anklamer Umland war die Quote an zu leichten reifen Einlingen (Geburtsgewicht < 2500 g) mit 3,0 \% am gr{\"o}{\"s}ten. Dagegen waren in Anklam die Neugeborenen kleiner/gleich der 3. Perzentile mit 3,4 \% am zahlreichsten vertreten. Zudem konnte SNiP eine signifikante unterschiedliche lokale Verteilung von soziodemografischen Risikomerkmalen und - verhaltensweisen (Lebensalter < 20 Jahre, Schulbildung < 10 Jahre, Netto{\"a}quivalenzeinkommen < 750 €, Unterschichtzugeh{\"o}rigkeit, Nikotinabusus, fehlende Fols{\"a}ure- und Multivitamineinnahme) von W{\"o}chnerinnen in der Region Ostvorpommern zeigen. Demgem{\"a}{\"s} stellten sich hierf{\"u}r insbesondere Anklam, das Anklamer Umland sowie Wolgast als risikoreiche Regionen innerhalb Ostvorpommerns heraus. Keine bedeutsamen innerregionalen Unterschiede ergaben sich hinsichtlich des m{\"u}tterlichen K{\"o}rpergewichtes, der optimalen Gewichtszunahme, des t{\"a}glichen Zigarettenkonsums, maternalen Erkrankungen sowie der Ern{\"a}hrungsform und -{\"a}nderung. SNiP konnte anhand dieser Ergebnisse weitgehend zeigen, dass auch in Ostvorpommern die in der Literatur anerkannten maternalen Risikofaktoren f{\"u}r die Neugeborenenunterwichtigkeit von Bedeutung sind und deutliche Unterschiede hinsichtlich ihrer r{\"a}umlichen Verteilung in Ostvorpommern existierten. Durch die zeitnahe Analyse und Bewertung der m{\"u}tterlichen Merkmale anhand der Daten des Neugeborenensurvey war es erstmalig m{\"o}glich, maternale Risikogruppen und „risikobehaftete“ Verhaltensweisen sowie „lokale soziale Brennpunkte“ herauszufinden. Darauf fu{\"s}end kann eine Erarbeitung geeigneter bzw. Optimierung bereits verwirklichter Pr{\"a}ventionsma{\"s}nahmen in der Region m{\"o}glich werden. Jedoch sind in Zukunft weitere Untersuchungen regionaler und zeitlicher Trends f{\"u}r Ostvorpommern erforderlich, um auch weiterhin eine Optimierung der Schwangerschaftsvorsorge und Pr{\"a}ventionsarbeit zu erm{\"o}glichen.}, language = {de} }