@phdthesis{Hildebrandt2006, author = {Falk Hildebrandt}, title = {Untersuchung zur Verwendung des Doppelblocktubus w{\"a}hrend der elektiven perkutanen Dilatationstracheotomie}, journal = {Use of the double-cuff tube during percutaneous tracheostomy}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-200325-6}, year = {2006}, abstract = {Fragestellung : Die perkutane Dilatationstracheotomie (PDT) ist bei langzeitbeatmeten Patienten ein etabliertes Verfahren zur Schaffung eines k{\"u}nstlichen Zugangs zur Trachea. Ein sicheres und effizientes Atemwegsmanagement ist hierzu unumg{\"a}nglich. Die laryngeale Umpositionierung des endotrachealen Tubus und Blockung des Tubus auf Stimmbandebene kann aufgrund ungen{\"u}gender Fixierung des Tubus und nachfolgender Tubusdislokation zu einer suboptimalen Patientenventilation und unzureichenden Aspirationsschutz w{\"a}hrend der Tracheotomie f{\"u}hren. Es wurde untersucht, ob bei einer PDT die Anwendung eines Doppelblocktubus (DBT) eine Alternative zur Verwendung des Normalblocktubus (NBT) darstellt. Grundlage dieser Untersuchung war die Annahme, da{\"s} die Positionierung der beiden DBT-Cuffs ober- und unterhalb der Stimmb{\"a}nder eine bessere Fixierung und bessere Patientenventilation gew{\"a}hrleistet. Material und Methoden: Die prospektive randomisierte Studie wurde mit Genehmigung der Ethikkommission durchgef{\"u}hrt. 41 f{\"u}r eine PDT vorgesehene Patienten wurden zwei Gruppen zugeordnet (NBT-Gruppe, DBT-Gruppe.) Es wurden 5 Me{\"s}zeitpunkte definiert: T1 Ausgangswerte, T2 – 5 min nach Umintubation/ Neupositionierung, T3 OP-Beginn, T4 – Op-Ende, T5- 5 min nach OP-Ende. Initial erfolgte eine min. 30-min{\"u}tige kontrollierte Beatmung mit einer FiO2 = 1,0. Die anschlie{\"s}ende Lagekorrektur des NBT btw. Umintubation auf den DBT erfolgte unter standardisierter Analgosedierung und Relaxierung. Die Blutgaswerte wurden bei einer FiO2 = 1,0 zum Zeitpunkt T1, T2 und T5 erfa{\"s}t. An allen Zeitpunkten wurden desweiteren der arterielle Mitteldruck (MAP), die Herzfrequenz (HF), das exspiratorische CO2 (exCO2) sowie das Atemminutenvolumen (AMV) bestimmt. Innerhalb der Gruppen erfolgte der Vergleich mittels Wilcoxon -Test, zwischen den Gruppen mittels U - Test nach Mann und Whitney. Eine Irrtumswahrscheinlichkeit von p ≤ 0,05 wurde als signifikant angenommen. Ergebnisse : Die H{\"a}modynamik war in beiden Gruppen {\"u}ber den gesamten Untersuchungszeitraum stabil. Zwischen den Untersuchungsgruppen bestand keine Signifikanz. Der PaO2 war in der DBT-Gruppe zum Zeitpunkt T2 im Vergleich zur NBT-Gruppe signifikant erniedrig (214,7mmHg vs. 275,8 mmHg). Zum Zeitpunkt T4 war in Bezug auf den Zeitpunkt T3 der prozentuale Abfall des AMV in der NBT-Gruppe im Vergleich zur DBT-Gruppe deutlich erh{\"o}ht ( 48\% vs. 19,8\%). Schlu{\"s}folgerungen: Zu keinem Zeitpunkt der Untersuchung waren die h{\"a}modynamischen und ventilatorischen Ver{\"a}nderungen therapiebed{\"u}rftig oder f{\"u}hrten zu einem Abbruch der PDT. Der, im Vergleich zur NBT-Gruppe, niedrigere Abfall des AMV in der DBT-Gruppe ist Ausdruck einer tendentiell signifikant suffizienteren Patientenbeatmung aufgrund einer effizienteren Tubusfixierung und besseren Lumenabdichtung auf Stimmbandebene. Zum Nachweis dieser Signifikanz sind allerdings weitere Studien mit einem erh{\"o}hten Patientenkollektiv notwendig. Der signifikant niedrigere PaO2 in der DBT-Gruppe ist verfahrenstechnisch bedingt. Zwischen der elektiven Extubation und Reintubation mit dem DBT besteht eine 10 – 20 Sekunden anhaltende Apnoephase. Hier kommt aufgrund des fehlenden PEEP zum Kollaps peripherer Alveolarabschnitte. Diese werden offenbar nach erneuter Beatmung nicht sofort wieder rekrutiert und stehen somit dem Gasaustausch nicht zur Verf{\"u}gung.. Allerdings hat diese Signifikanz keine Relevanz, da alle gemessenen PaO2 {\"u}ber 95 mmHg lagen und somit eine Patientengef{\"a}hrdung aufgrund einer Minderoxygenierung ausgeschlossen werden konnte.. Zusammenfassung : Der Doppelblocktubus stellt eine alternative M{\"o}glichkeit des Atemwegsmanagements w{\"a}hrend der PDT da.}, language = {de} }