@phdthesis{Kuehn2017, author = {Anke K{\"u}hn}, title = {Ben{\"o}tigen Kinder nach frischen Frakturen eine Rehabilitation?}, journal = {Do children need rehabilitation after fresh fractures?}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002841-8}, year = {2017}, abstract = {Seit jeher fortw{\"a}hrender Bestandteil von kindertraumatologischen Lehrb{\"u}chern ist das Paradigma, dass Kinder nach Traumata mit Knochenbruchfolge grunds{\"a}tzlich keine physikalischen Therapien ben{\"o}tigen. Diese Denkweise spiegelt sich in der g{\"a}ngigen allgemeinen Praxis der Kinderchirurgen wider. Zu der therapeutischen Fragestellung, ob Kinder nach frischen Frakturen eventuell doch eine Rehabilitation ben{\"o}tigen, gestalteten wir eine retrospektive Analyse der in dem Zeitraum von 2008 bis 2013 in der Universit{\"a}tsklinik f{\"u}r Kinderchirurgie Greifswald behandelten suprakondyl{\"a}ren Humerusfrakturen (n = 90), Femurschaftfrakturen (n=40), Kniegelenksverletzungen (n= 34) sowie Tibiaschaftfrakturen (n = 88). Dazu haben wir nach Durchsicht s{\"a}mtlicher Krankenakten die betroffenen Familien telefonisch anhand eines Fragebogens zu den im Krankenverlauf unternommenen Behandlungen, Therapien und ihren Erfahrungen befragt. Den telefonisch nicht erreichbaren Patienten ist der Fragebogen postalisch mit der Bitte um Beantwortung zugesandt worden. Zur Auswertung der gesammelten Daten haben wir den exakten Test nach Fisher, einen Signifikanztest, herangezogen. Danach ist die Nullhypothese („Routinem{\"a}{\"s}ig angeordnete Rehabilitationsma{\"s}nahmen haben bei Kindern keine Auswirkung auf den Verlauf“) best{\"a}tigt worden. Schlussfolgend kann festgehalten werden, dass Physiotherapiema{\"s}nahmen bei Kindern eigentlich nicht notwendig sind. Allerdings kann bei den ver{\"a}nderten sozio{\"o}konomischen Umst{\"a}nden mit m{\"o}glicherweise Hemmung des nat{\"u}rlichen Bewegungsdrangs der Kinder durch Fernsehen und Computerspielen sowie h{\"a}ufig einer {\"U}berprotektion durch {\"u}bervorsichtige Eltern heute nicht selbstverst{\"a}ndlicherweise von den nat{\"u}rlichen Zust{\"a}nden ausgegangen werden, auf denen die Lehrbuchmeinungen beruhen. Von daher halten wir es f{\"u}r empfehlenswert, die Indikationen zur Verordnung von physikalischen Therapien nach Trauma zuk{\"u}nftig gro{\"s}z{\"u}giger zu stellen. Eine prospektive wissenschaftliche Evaluation von professionellen und speziell auf die besondere Situation des verletzten Kindes zugeschnittenen Rehabilitationsma{\"s}nahmen w{\"a}re sehr vorteilhaft, um die Erkenntnisse von deren positiven Auswirkungen auf den Heilungsverlauf im {\"A}rztekollektiv weiter zu verbreiten und zu st{\"a}rken.}, language = {de} }