@phdthesis{Schoepf2017, author = {Henriette Sch{\"o}pf}, title = {Prognostische Pr{\"a}diktoren bei Patienten mit Bronchialkarzinom unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung von Lungenfunktion und Spiroergoemetrie}, journal = {Prognostic predictors for patients with lung cancer with special reference to lung function and spiroergometry}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002812-0}, year = {2017}, abstract = {Das Lungenkarzinom ist in Deutschland die dritth{\"a}ufigste Krebserkrankung und bei M{\"a}nnern die am h{\"a}ufigsten zum Tode f{\"u}hrende Tumorentit{\"a}t. Zur Therapieplanung und prognostischen Einsch{\"a}tzung sind insbesondere das Tumorstadium und der Performance-Status des Patienten entscheidend. Derzeit beruht die Beurteilung der funktionellen Kapazit{\"a}ten von Patienten noch zum gro{\"s}en Teil auf subjektiver Einsch{\"a}tzung seiner Aktivit{\"a}t und Leistungsf{\"a}higkeit unter Anwendung des ECOG oder des Karnofsky-Index. Diese Arbeit umfasst die Deskription und {\"U}berlebenszeitanalyse einer Patientenpopulation der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald und pr{\"u}ft die Frage einer prognostischen Relevanz von objektiv ermittelbaren funktionellen Werten aus Lungenfunktion und Spiroergometrie f{\"u}r das Gesamt{\"u}berleben der Patienten mit Bronchialkarzinom. Die Arbeit erfasst und analysiert die Daten aller Patienten mit neudiagnostiziertem Bronchialkarzinom, welche vom 01.01.2005 bis zum 31.12.2009 im Universit{\"a}tsklinikum Greifswald zur Diagnostik und Therapie station{\"a}r aufgenommen wurden. Die Datenbank setzt sich aus den Daten der Dokumentation des klinischen Krebsregisters Tumorzentrum Vorpommern e.V. und den funktionellen Daten aus dem Krankenhausinformationssystem des Klinikums zusammen. Die {\"U}berlebenszeitkurven in Abh{\"a}ngigkeit von Tumorstadium und Histologie sind nach der Kaplan-Meyer-Methode erstellt worden. Zur Ermittlung der prognostischen Wertigkeit der Funktionsparameter ist eine Cox-Regressions-Analyse univariat und multivariat unter Adjustierung f{\"u}r die etablierten Prognosefaktoren Alter, Geschlecht, Gewicht, Tumorstadium, Histologie und ECOG-Grad durchgef{\"u}hrt worden. Im Zeitraum vom 01.01.2005 bis zum 31.12.2009 wurden im Universit{\"a}tsklinikum Greifswald 515 Patienten (391 M{\"a}nner) zur Diagnostik und Therapie aufgenommen. Das mittlere Erkrankungsalter lag bei 65 ± 10 Jahren und die mediane {\"U}berlebenszeit bei 8,12 Monaten. Die histologische Untersuchung ergab bei 81,2\% ein NSCLC. Bei der Majorit{\"a}t der Patienten (68,6\%) wurde ein UICC-Stadium IIIB oder IV diagnostiziert, der Anteil von Patienten mit Stadium I, II und IIIA entsprach 12,2\%, 6,4\% und 18,5\%. Die {\"U}berlebenszeitanalyse ergab eine absolute 5-Jahres- {\"U}berlebensrate der gesamten Patientenpopulation von 11\% und einen signifikanten Einfluss von Tumorstadium und Histologie. Eine Lungenfunktionspr{\"u}fung lag bei 79,6\% und eine zus{\"a}tzliche Spiroergometrie bei 42,2\% der Patienten vor, es zeigten 84 sich mehrheitlich gr{\"o}{\"s}ere Normwertabweichungen. Die univariate Analyse ergab einen prognostischen Einfluss von 10 der 13 {\"u}berpr{\"u}ften Funktionswerte. Differenzen von einer Standardabweichung gingen mit Senkungen des Mortalit{\"a}tsrisikos von 18\% (VEmax) bis 41\% (VE/VCO2\_AT) einher. Unabh{\"a}ngig von den etablierten Faktoren erwiesen sich die Funktionsparameter FEV1, TLC, VEmax und VE/VCO2\_AT in der multivariaten Analyse als signifikante Prognosefaktoren f{\"u}r das Gesamt{\"u}berleben. Eine Limitierung dieser Studie ergibt sich aus dem niedrigen Anteil an Patienten mit fr{\"u}hen Tumorstadien als auch aus der fehlenden Durchf{\"u}hrung von Spiroergometrien bei allen Patienten. W{\"u}nschenswert sind die Weiterf{\"u}hrung der Datensammlung und die Wiederholung der prognostischen Analyse f{\"u}r eine gr{\"o}{\"s}ere Patientengruppe. Damit w{\"a}ren eine Steigerung der statistischen Power, die Bestimmung soliderer Cut- Off-Werte und eventuell auch die Identifizierung weiterer signifikanter Faktoren in der multivariaten Analyse anzunehmen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt existieren nur wenige Studien, welche die Hypothese zur prognostischen Relevanz von Parametern aus Lungenfunktion oder Spiroergometrie f{\"u}r alle Patienten mit Bronchialkarzinom {\"u}berpr{\"u}ft haben. Diese Untersuchung zeichnet sich durch die Einbeziehung aller UICC-Stadien, eine verh{\"a}ltnism{\"a}{\"s}ig gro{\"s}e Patientengruppe und die Auswertung relativer Funktionswerte aus. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Bev{\"o}lkerungs- struktur des Fl{\"a}chenlandes Mecklenburg-Vorpommern. Bei der im bundesweiten Vergleich geringsten Bev{\"o}lkerungsdichte behandeln die Universit{\"a}tskliniken als Maximalversorger Patienten eines gro{\"s}en Einzugsgebietes, sodass die Patientenpopulation dieser Studie eine repr{\"a}sentative Grundgesamtheit darstellt. Diese Arbeit belegt bei Patienten mit Bronchialkarzinom die prognostische Bedeutung von Lungenfunktion und Spiroergometrie, welche die Leistungsf{\"a}higkeit und Funktionalit{\"a}t von Patienten objektiv darstellen k{\"o}nnen. Eine differenzierte Bewertung der Funktionalit{\"a}t von Patienten mit ad{\"a}quatem ECOG-Grad oder Karnofsky-Index wird erm{\"o}glicht. Die Werte von FEV1, TLC, VEmax sowie VE/VCO2\_AT haben dabei offenkundig eine besondere Relevanz. Die Erg{\"a}nzung des konventionellen Patientenmanagements um die Beurteilung der funktionellen und spiroergometrischen Werte kann die Therapieplanung und die prognostische Einsch{\"a}tzung der Patienten optimieren.}, language = {de} }