@phdthesis{Block2016, author = {Andrea Block}, title = {Assoziation depressiver St{\"o}rungen mit Kindesmisshandlung, Resilienz und dem Metabolischen Syndrom – Ergebnisse aus der Study of Health in Pomerania –}, journal = {Associations of depressive disorders with childhood maltreatment, resilience and the metabolic syndrome – Results from the Study of Health in Pomerania}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002631-5}, year = {2016}, abstract = {Kindesmisshandlungen als Risikofaktor f{\"u}r depressive Erkrankungen im Lebensverlauf ist einer der stabilsten Befunde in der Fachliteratur. Neuere Studien postulieren einen distinkten Depressionssubtyp durch lebensgeschichtlich fr{\"u}hen Stress mit spezifischen neurobiologischen und endokriniologischen Auff{\"a}lligkeiten, der sich m{\"o}glicherweise auch in einem distinkten Symptomprofil der Depression niederschl{\"a}gt. Dennoch entwickeln nicht alle von Misshandlungserfahrungen in der Kindheit Betroffenen eine depressive St{\"o}rung im Lebensverlauf, so dass angenommen werden muss, dass protektive Faktoren wie Resilienz (psychische Widerstandf{\"a}higkeit) auf das bestehende Risiko f{\"u}r depressive Erkrankungen gegenl{\"a}ufig einwirken. Weiterhin gehen depressive Erkrankungen mit einem erh{\"o}hten kardiovaskul{\"a}ren Risiko einher, das vermutlich {\"u}ber das Metabolische Syndrom (MetS) (teil-)vermittelt wird. Ziel dieser Arbeit sollte es daher sein, auf Grundlage der populationsbasierten Stichproben der Study of Health in Pomerania (SHIP) die postulierten Assoziationen zwischen retrospektiv erfassten Kindesmisshandlungen und depressive Erkrankungen und das protektive Wirken von Resilienz auf diese Assoziation zu pr{\"u}fen. Au{\"s}erdem sollte gepr{\"u}ft werden, ob sich Kindesmisshandlungen distinkt in der sp{\"a}teren Depressionssymptomatik niederschlagen und symptomatische {\"U}berschneidung mit dem atypischen oder melancholischen Subtyp der depressiven Erkrankung aufweisen. Weiterhin sollten Alters- und Geschlechtseinfl{\"u}sse auf die Assoziation von depressiven Erkrankungen und dem MetS untersucht werden und gekl{\"a}rt werden, ob erlebte Kindesmisshandlungen urs{\"a}chlich mit dem MetS in Zusammenhang stehen. Aus den Ergebnissen der Analysen verschiedener populationsbasierten Stichproben (SHIP-0, SHIP-LEGENDE, SHIP-TREND-0) in dieser Dissertation lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen: 1. Retrospektiv erfasste Erfahrungen von Kindesmisshandlungen unterliegen Alters- und Geschlechtseffekten und sind mit einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r depressive Erkrankungen im Lebensverlauf assoziiert. 2. Resilienz wirkt als unspezifischer protektiver Faktor auf die Assoziation von Kindesmisshandlungserfahrungen und depressiven Erkrankungen im Lebensverlauf. 3. Personen mit depressiven Erkrankungen im Lebensverlauf und Kindesmisshandlungserfahrungen in der Vorgeschichte unterscheiden sich auf Symptomebene von Personen mit depressiven Erkrankungen ohne Erfahrungen von Kindesmisshandlungen. Allerdings konnte nicht belegt werden, dass dieses distinkte Symptomprofil bei Personen mit depressiven Erkrankungen und Kindesmisshandlungen in der Vorgeschichte eine umfassende symptomatische {\"U}berschneidung mit dem atypischen oder melancholischen Subtyp der depressiven Erkrankung aufweist. 4. Alter und Geschlecht haben einen differentiellen Einfluss auf die Assoziation von depressiven Erkrankungen und dem MetS. Misshandlungserfahrungen im Kindesalter sind nicht mit einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r das MetS assoziiert, wenn depressive Erkrankungen als Einflussgr{\"o}{\"s}e ber{\"u}cksichtigt werden. Die Ergebnisse werden im Rahmen des neurobiologischen {\"A}tiologiemodells der depressiven Erkrankung diskutiert und somit unter der Theorie, dass depressive Erkrankungen Stresserkrankungen sind und Kindesmisshandlungen (im Sinne von lebensgeschichtlich fr{\"u}hem Stress) einen besonders nachteiligen Einfluss auf neurobiologische und endokrinologische Systeme haben und mit einer erh{\"o}hten Vulnerabilit{\"a}t f{\"u}r depressive Erkrankungen einhergehen. Zuk{\"u}nftige Studien sollten sich an einem integrativen {\"A}tiologiemodell der depressiven Erkrankung orientieren und die artifizielle Trennung zwischen biologischen Risikofaktoren und psychosozialen Einfl{\"u}ssen bzw. Lebensereignissen {\"u}berwinden, um der Heterogenit{\"a}t der depressiven Erkrankung gerecht zu werden. Besonders im Hinblick auf die anhaltende Diskussion {\"u}ber Subtypen der depressive Erkrankung und der Wirkung von protektiven Faktoren besteht Forschungsbedarf.}, language = {de} }