@phdthesis{Krapf2015, author = {Romana Krapf}, title = {Zur Pneumatisation des Processus alveolaris der Anthropoidea – eine biometrische Studie –}, journal = {The pneumatization pattern of the maxillary alveolar process in Anthropoidea - a biometric study}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002221-4}, year = {2015}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurde die Pneumatisation des Processus alveolaris maxillae unterschiedlicher Spezies von Catarrhini und Platyrrhini untersucht. Dazu standen 89 computertomographische Datens{\"a}tze adulter Sch{\"a}del mit einer permanenten Dentition beiderlei Geschlechts zur Verf{\"u}gung. Der Recessus alveolaris wurde als der Teil der Kieferh{\"o}hle definiert, der unter einer gedachten Bezugslinie zum Nasenboden liegt. Anhand der CT-Datens{\"a}tze wurde das Volumen des Recessus alveolaris mit der 3D-Rekonstruktionssoftware „WinSurf® 4-1-0“ (Golden Software Inc., USA) berechnet sowie 3D-Rekonstruktionen zur Beurteilung der Form des Kieferh{\"o}hlenbodens angefertigt. Dar{\"u}ber hinaus wurden die Sch{\"a}del unter vergleichend-anatomischen Gesichtspunkten vermessen. Die Beziehungen der erhobenen Volumina und Messtrecken wurden mit Hilfe von Korrelations- und Regressionsanalysen gepr{\"u}ft. Das Volumen des Recessus alveolaris war bei Altweltaffen gr{\"o}{\"s}er als bei Neuweltaffen. Der Gorilla zeigte unter den Altweltaffen mit 5,00cm³ bzw. Alouatta unter den Neuweltaffen mit 0,88cm³ das gr{\"o}{\"s}te Volumen der jeweiligen Gruppe. Das kleinste Volumen des Recessus alveolaris besa{\"s} unter den Neuweltaffen Brachyteles mit 0,03cm³ und unter den Altweltaffen der Orang-Utan mit 0,53cm³. Die tiefste Stelle des Recessus alveolaris lag sowohl bei Altweltaffen als auch bei den Spezies Alouatta und Cebus in der Regel auf H{\"o}he des ersten Molaren. Die Morphologie des Recessus alveolaris zeigte inter- und intraspezifisch eine gro{\"s}e Variationsbreite. So stellte sich der Recessus alveolaris beim Menschen und Gorilla als wannenf{\"o}rmig oder unregelm{\"a}{\"s}ig dar; bei den Schimpansen, Gibbons und den Neuweltaffen zeigte er eine unregelm{\"a}{\"s}ige Form. Die Zahnwurzeln hatten h{\"a}ufig direkten Kontakt zum Boden der Kieferh{\"o}hle und projizieren sich zum Teil in die Kieferh{\"o}hle hinein. In einem Fall des Orang-Utans zeigte sich eine Wannenform, im anderen Fall ein flacher, schmaler Recessus alveolaris, der keinen direkten Kontakt zu den Zahnwurzeln aufwies. Asymmetrien von rechtem und linkem Recessus alveolaris traten sowohl bei Neuweltaffen als auch bei Altweltaffen auf. Diese Asymmetrien wurden als fluktuierend eingestuft. Mit der Korrelationsanalyse konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Volumina von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris sowohl bei Alt- als auch Neuweltaffen nachgewiesen werden. Je gr{\"o}{\"s}er die Kieferh{\"o}hle, umso mehr tendierte sie dazu den Processus alveolaris zu pneumatisieren. Die Ausdehnung der Sinus maxillaris in den Processus alveolaris war jedoch bei den Affengruppen unterschiedlich. Dies best{\"a}tigte sich in den unterschiedlichen Anstiegen der Regressionsgeraden. Bei den Altweltaffen wurde das Merkmalspaar von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris von der Gesichtssch{\"a}dell{\"a}nge beeinflusst. Obwohl unsere Ergebnisse darauf hindeuten, dass ein gro{\"s}es Kieferh{\"o}hlenvolumen mit einem gro{\"s}en Volumen des Recessus alveolaris in Zusammenhang steht, vermuten wir, dass eine alleinige strukturelle Erkl{\"a}rung unzureichend ist. Dies begr{\"u}nden wir durch die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen den Affengruppen und durch den schwachen Zusammenhang zwischen Recessus alveolaris und Sch{\"a}delma{\"s}en. Wir nehmen an, dass eine komplexe Interaktion mehrerer Faktoren intrinsischer und extrinsischer Natur f{\"u}r die Morphologie und die Pneumatisation des Recessus alveolaris verantwortlich sind. In welchem Ma{\"s} extrinsische Faktoren Einfluss auf die Gestalt des Recessus alveolaris nehmen, sollte anhand weiterer Studien gepr{\"u}ft werden.}, language = {de} }