@phdthesis{Merdivan2016, author = {Simon Merdivan}, title = {Untersuchungen zur antiallergischen Wirkung von Tricholoma populinum LANGE und Armillaria ostoyae (ROMAGN .) HERINK sowie zur Qualit{\"a}tssicherung von Pilzen am Beispiel von Polysacchariden/β-Glucanen und Agaritin}, journal = {Antiallergic effects of Tricholoma populinum LANGE and Armillaria ostoyae (ROMAGN.) HERINK and quality control of mushrooms exemplificated by polysaccharides/β-glucans and agaritine}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002651-4}, year = {2016}, abstract = {Tricholoma populinum, der Pappel-Ritterling, ist ein einheimischer, eine Mykorrhiza mit Populus sp. ausbildender Speisepilz. Als in-vitro-Testmodell diente die Quantifizierung der Degranulation von RBL-2H3-Zellen nach Sensibilisierung mit einem IgE-Antik{\"o}rper und Stimulierung mittels DNP-HSA. Anschlie{\"s}end wurde die Aktivit{\"a}t eines membranst{\"a}ndigen Enzyms, der β-Hexosaminidase, im {\"U}berstand bestimmt. Es konnte beobachtet werden, dass der DCM-Extrakt aus Fruchtk{\"o}rpern des Pappel-Ritterlings eine signifikante Inhibition der Degranulation aufwies. Nach S{\"a}ulenchromatographie an offener S{\"a}ule konnten aktive und nicht-aktive Fraktionen ausgemacht werden. Eine Aufreinigung des DCM-Extraktes geschah durch SPE, pr{\"a}parative TLC und S{\"a}ulenchromatographie. Der letzte Aufreinigungsschritt geschah bei allen Substanzen durch semipr{\"a}parative HPLC. Reinsubstanzen wurden mit MS- und NMR-Techniken charakterisiert. Die aus dem Pappel-Ritterling isolierten Reinsubstanzen aus den Klassen der aliphatischen S{\"a}uren und C28-Sterole wiesen einzeln keine Degranulationshemmung im in-vitro-Modell auf. Ein weiterer untersuchter Organismus war Armillaria ostoyae, der Dunkle Hallimasch. Auch der DCM-Extrakt aus Fruchtk{\"o}rper und Myzel von A. ostoyae zeigte eine signifikante Reduktion der Degranulation. Dieser Effekt konnte erstmals f{\"u}r A. ostoyae festgestellt werden. Fruchtk{\"o}rper wurden in Wildsammlung erhalten, das Myzel kultiviert und durch molekularbiologische Untersuchung identifiziert. Aus dem Myzel des Dunklen Hallimaschs konnten Sesquiterpen-Arylester isoliert werden. Hierbei handelte es sich um die Melleolide C, H und J, Melledonal C, 10‑Hydroxymelleolide, Armillarin und Armillaridin sowie einen bisher unbekannten Naturstoff, dessen Struktur durch weitere IR- und CD-spektroskopische Untersuchungen best{\"a}tigt werden sollte. Des Weiteren wurde auch das Fetts{\"a}ure-Derivat Linols{\"a}ure-Methylester isoliert und mittels NMR identifiziert. Die Substanzen Melleolide H und J verminderten die Degranulation von RBL-2H3-Zellen, Linols{\"a}ure-Methylester wies diesen Effekt nicht auf. Eine Zytotoxizit{\"a}ts-Untersuchung von Extrakten und Reinsubstanzen wurde mittels des Neutral-Red-Uptake-Assay durchgef{\"u}hrt. Die Extrakte von T. populinum und A. ostoyae zeigten zytotoxische Wirkungen. Nach 24 h Inkubationszeit war diese deutlich st{\"a}rker als nach 1 h. Auch die isolierten Reinsubstanzen wiesen eine Zytotoxizit{\"a}t auf. Der zytotoxische Effekt kann nicht f{\"u}r die Verminderung der Degranulation verantwortlich gemacht werden. Sch{\"a}digende Effekte w{\"a}ren bereits im Degranulationsassay sichtbar, konnten jedoch bei Konzentrationen um den IC50-Wert nicht beobachtet werden. Der DCM-Extrakt aus dem Fruchtk{\"o}rper des Pappel-Ritterlings zeigte einen inhibierenden Einfluss auf die Interleukin-2-Freisetzung stimulierter Jurkat-T-Zellen. Die in der mykologischen Literatur als essbar deklarierten Arten T. populinum und A. ostoyae k{\"o}nnten mittel- bis langfristig zumindest unterst{\"u}tzend bei allergischen Reaktionen Anwendung finden. Bei den Untersuchungen zur Qualit{\"a}tssicherung standen Methoden zur Gehaltsbestimmung von Polysacchariden, β-Glucanen und Agaritin im Mittelpunkt. Diese wurden etabliert, optimiert und validiert. Einen guten {\"U}berblick {\"u}ber allgemeine Kohlenhydratgehalte gibt die Anthron-Methode. Bei dieser werden Polysaccharide hydrolysiert und zu Furfuralen umgewandelt, welche mit Anthron zu einem photometrisch bestimmbaren Produkt reagieren. Validierung erwies die Methode als geeignet f{\"u}r die Bestimmung des Gehaltes von Polysacchariden in Pilzextrakten. Weitergehende Informationen {\"u}ber die dreidimensionale Struktur der in Extrakten enthaltenen β-Glucane k{\"o}nnen durch die Anilinblau-Fluoreszenz-Methode erhalten werden. Die Methode erwies sich als selektiv f{\"u}r β-1,3-d-Glucane und bewies auch bei Untersuchung anderer Validierungsparameter ihre Eignung f{\"u}r eine β-Glucan-Gehaltsbestimmung. Mit der Kongorot-Methode sollen verzweigte β-1,3;1,6-d-Glucane erfasst werden. Diesen Glucanen wird h{\"a}ufig eine immunologische Aktivit{\"a}t zugerechnet. Allerdings erwies sich die Kongorot-Methode f{\"u}r die Informationsgewinnung {\"u}ber eine 3D-Struktur als weniger geeignet, da ihre Sensitivit{\"a}t zu gering und ihre Selektivit{\"a}t zu schwach ausgepr{\"a}gt ist. Agaritin als Substanz mit interessanten und widerspr{\"u}chlichen biologischen Effekten. Es wurde eine Methode etabliert, bei der Agaritin aus pulverisierten Fruchtk{\"o}rpern extrahiert, durch SPE aufgereinigt und mittels LC-MS/MS und MRM im positiven Ionisationsmodus bestimmt wurde. Die Quantifizierung geschah mithilfe der Extern-Standard-Kalibration mit Agaritin als Referenzsubstanz. Die untersuchte Methode ist dazu geeignet, Agaritin zu quantifizieren, was durch die durchgef{\"u}hrte Validierung belegt wurde.}, language = {de} }