@phdthesis{Morgenstern2015, author = {Dirk Morgenstern}, title = {Untersuchung von Einflussfaktoren der Patienten-Compliance essentieller Hypertoniker bei der medikament{\"o}sen und nichtmedikament{\"o}sen antihypertensiven Therapie in der Region Greifswald}, journal = {Investigation of factors influencing patient compliance of essential hypertensive patients in the drug and non-drug antihypertensive therapy in the region of Greifswald}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002376-2}, year = {2015}, abstract = {Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die von der WHO im Jahr 2003 publizierten Faktoren mit Einfluss auf die nichtmedikament{\"o}se (Bewegungsverhalten, Nikotin- bzw. Alkohol-Konsum, Ern{\"a}hrungsanpassung/Reduktion des K{\"o}rpergewichts) und medikament{\"o}se Therapietreue (Compliance) bei Patienten mit essentieller arterieller Hypertonie u. W. erstmals in der Region Greifswald untersucht. Hauptzielstellung war die Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Compliance anhand der von der WHO proklamierten f{\"u}nf Dimensionen (sozio{\"o}konomisch, therapiebezogen, gesundheitssystembezogen, krankheitsbezogen, patientenbezogen) insbesondere hinsichtlich der „strikten Compliance“. Als Nebenfragestellung war zu kl{\"a}ren, ob die Umstellung auf ein wirkstoffgleiches Medikament w{\"a}hrend der Bluthochdrucktherapie die medikament{\"o}se Compliance beeinflusst. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Optimierung der Therapie der essentiellen Hypertonie liefern. Die Erfassung der Daten erfolgte in einer Querschnittsstudie (Feldstudie) mittels Fragebogen (R{\"u}ckgabe ohne Einsicht Dritter; versiegelte Urnen), der nach einem Pretest optimiert wurde. Im Zeitraum vom 03. April 2010 bis zum 11. Januar 2011 wurden in drei allgemeinmedizinischen Praxen in Greifswald insgesamt 150 Frageb{\"o}gen an Patienten mit manifester essentieller Hypertonie ausgegeben. 101 (67,3 \%) wurden zur{\"u}ckerhalten, davon waren 97 auswertbar. F{\"u}r die Mitwirkung der Patienten wurde durch das Praxispersonal sowie ein Informationsplakat geworben. Nach der deskriptiv-statistischen Auswertung und der univariaten Beschreibung der gewonnenen Daten wurden f{\"u}r das Verhalten der Patienten bei der nichtmedikament{\"o}sen und medikament{\"o}sen Therapie (generell sowie nach Umstellung auf ein wirkstoffgleiches Medikament) innerhalb von 6 Score-Systemen die entsprechenden Compliance-Scores gebildet (strikt compliant, partiell compliant und non-compliant). Anschlie{\"s}end erfolgte eine bivariate Datenbeschreibung unter Erstellung der Kreuztabellen mit den entsprechenden Compliance-Scores und die Berechnung der {\"U}berschreitungswahrscheinlichkeiten (bei Irrtumswahrscheinlichkeit α = 5 \%) zur Beurteilung der jeweiligen Nullhypothesen H0. Die Wirkung der Einflussfaktoren auf das Compliance-Verhalten wurde aus der prozentualen Verteilung der strikten, partiellen und Non-Compliance der Studienteilnehmer innerhalb der Items ermittelt. Durch Zusammenfassen der Compliance-Scores „stritkt compliant“ und „partiell compliant“ zu „compliant“ sowie von Items bei den Einflussfaktoren in jeweils zwei inhaltlich sinnvoll strukturierte Kategorien wurden Vier-Felder-Kontingenztafeln erstellt, aus denen {\"u}ber die Verh{\"a}ltnisse der jeweiligen Raten f{\"u}r „compliant“ und „non-compliant“ (Prevalence Rate Ratios hier als Compliance Rate Ratios) Aussagen zur Beeinflussung der Non-Compliance abgeleitet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse werden in Bezug auf das Bewegungsverhalten, das Nikotin- bzw. Alkoholkonsum-Verhalten, die Ern{\"a}hrungsanpassung/Reduktion des K{\"o}rpergewichts als nichtmedikament{\"o}se therapeutische Ma{\"s}nahmen und die medikament{\"o}se Therapie diskutiert und Folgerungen f{\"u}r m{\"o}gliche praktische Ans{\"a}tze zur Verbesserung des Compliance- Verhaltens gezogen. Bei zehn (71 \%) von den 14 untersuchten patientenbezogenen Faktoren wurden im Vergleich zu den anderen Faktoren (sozio{\"o}konomisch bzw. krankheitsbezogen: 67 \%, gesundheitssystembezogen: 57 \% und therapiebezogen: 50 \%) am h{\"a}ufigsten entsprechende signifikante Zusammenh{\"a}nge und deutlich ausgepr{\"a}gte Assoziationen gefunden. Im Bereich der nichtmedikament{\"o}sen Therapie wird deutlich, dass die Ansatzpunkte f{\"u}r eine Optimierung der Bluthochdrucktherapie vor allem bei der Verbesserung des Compliance-Verhaltens bei der Ern{\"a}hrungsanpassung und der Reduktion des K{\"o}rpergewichts, gefolgt vom Bewegungsverhalten und dem Alkohol-Konsum liegen. Das Compliance-Verhalten bei der medikament{\"o}sen Therapie im allgemeinen l{\"a}sst sich insbesondere {\"u}ber die gezielte Ausgestaltung der gesundheitssystembezogenen und der therapiebezogenen Einflussfaktoren verbessern, die wiederum f{\"o}rdernd auf die patientenbezogenen Einflussfaktoren wirken (Vermittlung der Sinnhaftigkeit von therapeutischen Ma{\"s}nahmen, Verbesserung der Motivation). Dieser Aspekt betrifft in gleichem Ma{\"s}e das Compliance-Verhalten bei der nichtmedikament{\"o}sen Therapie. Zusammenh{\"a}nge und eine Assoziation in Bezug auf die Compliance bei der medikament{\"o}sen Therapie nach Umstellung auf ein wirkstoffgleiches Medikament als Nebenfragestellung der Arbeit wurden vor allem bei den patientenbezogenen Faktoren (Sinnhaftigkeit von therapeutischen Ma{\"s}nahmen, Motivation) und therapiebezogenen Faktoren (Abweichungen von der Einnahmevorschrift) aufgefunden. Die Raten der strikten Compliance lagen hier unerwartet deutlich {\"u}ber denen der medikament{\"o}sen Therapie generell. Auch dieses Ergebnis wird eingehend diskutiert.}, language = {de} }