@phdthesis{Lugert2017, author = {Kathrin Lugert}, title = {Vergleich zwischen Ideal und Realit{\"a}t des pflegerischen Alltags der Geburtshilfe unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung medizin- und pflegeethischer Fragestellungen im sozialistisch gepr{\"a}gten System der Deutschen Demokratischen Republik mit Schwerpunkt Mecklenburg-Vorpommern}, journal = {Comparison between ideal and reality in the daily routine of nursing in midwifery in specific consideration of medical and nursing ethics in the socialist system of the GDR focussing on Mecklenburg-Western Pomerania}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002743-3}, year = {2017}, abstract = {Die vorliegende Dissertation besch{\"a}ftigt sich mit dem individuell erlebten beruflich-pflegerischen Alltag von Angestellten in der Geburtshilfe der DDR. Mithilfe von Zeitzeugeninterviews gewonnene Erkenntnisse werden mittels Literaturforschung objektivierbaren Informationen {\"u}ber den damaligen beruflichen Alltag gegen{\"u}bergestellt. Es erfolgt ein Vergleich mit der gegenw{\"a}rtigen Situation anhand von aktuellen Publikationen. Es wurden Interviews mit elf Angestellten der ehemaligen DDR-Geburtshilfe gef{\"u}hrt, von denen ein Gro{\"s}teil sowohl das Gesundheitswesen der DDR, als auch das des wiedervereinigten Deutschlands erlebt hat und differenziert bewerten kann. Schwerpunkte lagen im Bereich des Arbeitsalltags (Hierarchie, politische Einflussnahme, Arbeitszufriedenheit, {\"o}konomische und personelle Engp{\"a}sse). Auf der anderen Seite interessierten wir uns f{\"u}r Teilgebiete des staatlichen Gesundheitswesens, wie politische Ma{\"s}nahmen zum Gesundheitsschutz von Mutter und Kind, medizinische Betreuung w{\"a}hrend der Schwangerschaft, Problematik der k{\"u}nstlichen Schwangerschaftsunterbrechung, das Rollenverst{\"a}ndnis der Frau in der sozialistischen Gesellschaft, Umgang mit Risikogeburten, Daten zur M{\"u}tter- und S{\"a}uglingssterblichkeit. Im Rahmen der Auswertung sollte ber{\"u}cksichtigt werden, dass eine Sozialisierung in unterschiedlichen politischen Systemen wie der DDR und der Bundesrepublik zur Entwicklung unterschiedlicher Werthaltungen f{\"u}hren und Einfluss auf die individuellen Anspr{\"u}che haben kann. Wir konnten zeigen, dass die Arbeitszufriedenheit durch verschiedene ideelle Werte positiv beeinflusst wird. Sie gilt als eine der wichtigsten Einflussgr{\"o}{\"s}en auf die Arbeitsleistung und war unter den befragten Frauen fr{\"u}her deutlich h{\"o}her als gegenw{\"a}rtig. Als Ursachen f{\"u}r eine aktuell abnehmende Arbeitszufriedenheit konnten zunehmende berufsfremde T{\"a}tigkeiten und Subspezialisierungen, Personalmangel, weniger freundschaftliche Beziehungen im Berufsalltag, die Angst vor Arbeitslosigkeit und Degradierung der Krankenschwester zur Dienstleisterin erkannt werden. Ideen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit, teils in Anlehnung an die damaligen Arbeitsstrukturen, werden erl{\"a}utert. Au{\"s}erdem konnten wir zeigen, dass sich der Umgang mit der operativen Geburtshilfe und dem Schwangerschaftsabbruch ver{\"a}ndert hat. Der Umgang mit Fr{\"u}hgeburtlichkeit stellt sich sowohl in der DDR, als auch gegenw{\"a}rtig problematisch dar. Weiterhin zeigte sich, dass die in der DDR sozialisierten Frauen heute einen liberaleren und toleranteren Umgang hinsichtlich des Schwangerschaftsabbruchs pflegen, als die in den alten Bundesl{\"a}ndern sozialisierten.}, language = {de} }