@phdthesis{Tiburcy2007, author = {Malte Tiburcy}, title = {Charakterisierung kardiotroper Antik{\"o}rper und antigener Strukturen bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie}, journal = {Characterization of cardiotropic antibodies and antigenic structures in patients with dilated cardiomyopathy}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000346-1}, year = {2007}, abstract = {Grundlagen - Die Immunadsorption (IA) entfernt kardiale Autoantik{\"o}rper aus dem Blut und stellt einen neuartigen Ansatz zur Therapie von Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) dar. Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung kardiotroper Antik{\"o}rper f{\"u}r die kardiale Dysfunktion bei Patienten mit DCM zu untersuchen. Die kardiotropen Antik{\"o}rper werden IgG-subklassenspezifisch charakterisiert und die potenzielle Bedeutung von Myosin als spezifischem Antigen der Autoantik{\"o}rper untersucht. Methoden und Ergebnisse - Vor der IA wurden aus dem Plasma von n=45 Patienten die Antik{\"o}rper isoliert und deren Effekt auf Rattenkardiomyozyten getestet. Nach der In-vitro-Testung wurde bei allen Patienten die IA durchgef{\"u}hrt. Die Antik{\"o}rper von n=29 Patienten (Kardiodepressive Gruppe) hatten einen kardiodepressiven Effekt auf die Herzmuskelzellen (Ca++-Transient: -16,5 ±1.9\%; Kontraktilit{\"a}t: -21,2 ±1.8\%; p<0.001 vs. Kontrollgruppe), w{\"a}hrend die Antik{\"o}rper von n=16 Patienten (Nicht-kardiodepressive Gruppe) keinen signifikanten Effekt zeigten. Im ersten Zyklus der IA stieg der Herzindex (CI) in der Kardiodepressiven Gruppe von 2,2 ±0,1 auf 2,9 ±0,1 l/min/m² (p<0.001). In der nicht-kardiodepressiven Gruppe traten unter der gesamten Dauer der IA (3-4 Monate) keine signifikanten Ver{\"a}nderungen der h{\"a}mo-dynamischen Parameter auf. Die Auswurffraktion (LVEF) war nach Abschluss der Immun-adsorption nur in der kardiodepressiven Gruppe signifikant von 20,8 ±1,1 auf 30,5 ±1,1\% angestiegen (p<0.001). Der Vergleich von Gesamt-IgG, isolierter IgG-3-Subklasse sowie IgG-3-freien-IgG von n=9 Patienten der kardiodepressiven Gruppe zeigte, dass sowohl Gesamt-IgG als auch die IgG-3-Subklasse einen kardiodepressiven Effekt haben (Ca++-Transient: Gesamt-IgG -12,3 ±0,3\% / IgG-3: -12,1 ±0,3\%; Kontraktilit{\"a}t: Gesamt-IgG -15,1 ±0,5\% / IgG-3: -15,0 ±0,7\%; p<0.001 vs. Kontrollgruppe). Das IgG-3-freie-IgG hatte keinen signifikanten Effekt. Die Inkubation der Antik{\"o}rper von n=6 Patienten mit Myosin hatte keinen Einfluss auf den kardiodepressiven Effekt (Ca++-Transient: Antik{\"o}rper -12,6 ±0,4\%/ Antik{\"o}rper + Myosin: -12,3 ±0,3\%; Kontraktilit{\"a}t: Antik{\"o}rper: -15,4 ±0,6\%/ Antik{\"o}rper + Myosin: -15,9 ±0,8\%; p<0.001 vs. Kontrollgruppe). Schlussfolgerungen - Antik{\"o}rper mit kardiodepressiver Wirkung wurden bei einer Untergruppe (64,5\%) von DCM-Patienten identifiziert. Durch Testung auf kardiodepressiv wirkende Antik{\"o}rper l{\"a}sst sich der akute und prolongierte h{\"a}modynamische Effekt der IA prognostizieren. An der kardiodepressiven Wirkung sind Antik{\"o}rper der IgG-3-Subklasse beteiligt, diese sollten bei der IA effektiv eliminiert werden. Spezifische Anti-Myosin-Antik{\"o}rper scheinen nicht an der kardiodepressiven Wirkung beteiligt zu sein. Die Immunadsorption eliminiert kardiodepressiv wirkende Antik{\"o}rper und weist auf eine funktionelle Bedeutung der humoralen Autoimmunit{\"a}t f{\"u}r die kardiale Dysfunktion bei Patienten mit DCM hin.}, language = {de} }