@phdthesis{Schuelein2016, author = {Heinrich Sch{\"u}lein}, title = {Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Bruxismus und CMD-Symptomen sowie schlafbezogenen Atmungsst{\"o}rungen}, journal = {Relationship between bruxism, TMD- symptoms and sleep related breathing disorders}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002402-8}, year = {2016}, abstract = {Ziel der vorliegenden Studie war es, einige in der j{\"u}ngeren Literatur diskutierte {\"a}tiopathogenetische Ans{\"a}tze zur Bruxismusentstehung so- wie m{\"o}gliche Assoziationen mit craniomandibul{\"a}ren Beschwerden an einem Patientenkollektiv aus der zahn{\"a}rztlichen Praxis zu untersuchen. In der vorliegenden Fall-Kontroll-Studie wurden 42 Patienten (m/w = 12/30; MW 44 Jahre) untersucht, die mit dem Wunsch einer Behandlung von Bruxismus- symptomen ins ZZMK der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald kamen. Die Kontroll- gruppe bildeten F{\"u}nfundzwanzig beschwerdefreie Probanden (m/w=13/12; MW 32 Jahre). Der diagnostische Teil der Studie gliederte sich in drei Abschnitte: Den ersten Teil bildeten Frageb{\"o}gen f{\"u}r Eigenangaben zum Bruxismus, chronischem Stress (TICS), Belastungen im Alltag (KFB), chronischen Schmerzen (RDC/TMD-Achse II) und Schlafqualit{\"a}t (DGZS-Schlafanamnesebogen), der zweite Teil umfasste die klinische Funktionsanalyse nach internationalen Richt- linien der RDC/TMD sowie die Bestimmung des mittleren Abrasionsgrades der Frontz{\"a}hne nach Hugoson und den dritten Teil bildete die apparative Diagnostik durch ambulante Elektromyographieger{\"a}te (BiteStrip, up2dent) sowie schlaf- medizinische Polygraphieger{\"a}te (ApneaLink, Resmed). Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte durch Korrelationsanalysen, Chi- Quadrat-Tests und multivariate Modelle. Die Fall- und die Kontrollgruppe unterschieden sich nicht signifikant in der Ge- schlechterverteilung (p=0,057), aber im Alter (p<0,01). Die Patienten wiesen eine signifikant h{\"o}here Masseteraktivit{\"a}t (p<0,01) und einen h{\"o}heren Apnoe- Hypopnoe-Index (p<0,01) gegen{\"u}ber der Kontrollgruppe auf. Die Pr{\"a}valenz f{\"u}r craniomandibul{\"a}re Beschwerden lag bei Patienten mit erh{\"o}hter Kaumuskelaktivit{\"a}t bei 46,4 \% (N=13). Sie war damit nur tendenziell h{\"o}her als bei Patien- ten mit leichtem Bruxismus (p=0,074). Auch zeigte die Verteilung myogener Schmerzen keine signifikante Abh{\"a}ngigkeit von der Muskelaktivit{\"a}t (p=0,451). Die Masseteraktivit{\"a}t selbst scheint einer Altersabh{\"a}ngigkeit zu unterliegen (p=0,007; OR1,1). Nur bei der Fallgruppe wurden dysfunktionale chronische Schmerzen dritten Grades gefunden. Die Untersuchung ergab, dass chronischer Stress anscheinend die Masseterak- tivit{\"a}t und in Folge die Entstehung myogener Schmerzen beg{\"u}nstigen kann. Ein hoher Summenwert im TICS-Fragebogen korrelierte signifikant mit der Bruxis- musintensit{\"a}t (p=0,045). Dar{\"u}ber hinaus gab es hochsignifikante Zusammen- h{\"a}nge mit den Variablen „myofasziale Schmerzen“ (p=0,001), „Arthralgie“ (p=0,004), „chronische Schmerzen“ (p=0,003) sowie positiven Befunden bei der Muskelpalpation (p=0,013). Ferner korrelierte die Eigenangabe „Wach- Bruxismus“ mit morgendlicher Steifheit und Schmerzen im Kiefergelenk (p=0,029), was auch durch die Berechnung multivariater Modelle mit gemesse- ner Masseteraktivit{\"a}t best{\"a}tigt wurde (p=0,009; OR 23,8). Ebenso steigt die Wahrscheinlichkeit f{\"u}r morgendliche Kopfschmerzen mit der Bruxismusintensi- t{\"a}t (p=0,01; OR 20,9). Die Selbstangabe, ob im Schlaf mit den Z{\"a}hnen gepresst oder geknirscht wird, scheint verl{\"a}sslich zu sein. Bei 85 \% der befragten Patienten (N=17) mit mittel- schwerem und schwerem Bruxismus korrelierte die Selbstangabe mit der ge- messenen Muskelaktivit{\"a}t (p=0,047). Etwas geringer fiel die Korrelation mit 79,3 \% (N=23) auf Gruppenniveau aus (p=0,029). Keine Korrelation zeigte sich hingegen zwischen elektromyographisch gemessener Muskelaktivit{\"a}t und dem mittleren Abrasionsgrad der Frontz{\"a}hne (p=0,071). Im Gruppenvergleich war das Risiko f{\"u}r schlafbezogene Atmungsst{\"o}rungen in der Fallgruppe deutlich h{\"o}her. Sowohl der AHI als auch der RI f{\"u}r Atmungs- st{\"o}rungen waren in dieser Gruppe signifikant h{\"o}her als in der Kontrollgruppe (p=0,001). Bei acht Patienten wurden deutlich therapierelevante AHI-Werte gefunden. Eine Korrelationsanalyse der Variablen „AHI“ und „Masseteraktivit{\"a}t“ ergab ein nahezu reziprokes Ergebnis. Mit steigendem Risiko f{\"u}r Atmungs- st{\"o}rungen sank im Gegenzug die Masseteraktivit{\"a}t (p=0,001). Erwartungs- gem{\"a}{\"s} war sowohl das selbst berichtete als auch das gemessene Schnarchensignifikant mit hohen AHI-Werten und damit mit schlafbezogenen Atmungs- st{\"o}rungen assoziiert. Die Eigenangabe, im Schlaf zu schnarchen, korrelierte au{\"s}erdem signifikant mit einem hohen BMI (p=0,009). Ein hoher AHI und geringe Masseteraktivit{\"a}t korrelierte weiterhin signifikant mit hohem Alter (p<0,001), m{\"a}nnlichem Geschlecht (p<0,001) und einem hohen BMI (p<0,001). Ein hoher BMI beeinflusst anscheinend au{\"s}erdem negativ die Erholsamkeit des Schlafs (p=0,03). Auch das Risiko f{\"u}r morgendliche Kopfschmerzen scheint mit einem hohen BMI assoziiert zu sein (p=0,02). Interessanterweise war die chronische Stressbelastung negativ mit der BMI-H{\"o}he assoziiert (p=0,03).}, language = {de} }