@phdthesis{Spaete2013, author = {Alexander Sp{\"a}te}, title = {Kontrollierte verblindete Studie zur Ermittlung der Propanolresorption w{\"a}hrend beruflich durchgef{\"u}hrter chirurgischer H{\"a}ndedesinfektion}, journal = {Controlled blinded study to investigat the absorption of propanol under practical surgical hand desinfection}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001638-2}, year = {2013}, abstract = {Die H{\"a}ndedesinfektion ist essentiell zur Verhinderung nosokomialer Infektionen. Hierbei zeigen sich alkoholische Desinfektionsmittel auf Basis von Ethanol und Propanolen als besonders effektiv. Bei ethanolhaltigen Desinfektionsmitteln konnte eine Resorption im toxisch relevanten Ausma{\"s} ausgeschlossen werden. Bei der Anwendung von Propanolen fanden sich nach exzessiver H{\"a}ndedesinfektion erh{\"o}hte Serumspiegel, die eine Bewertung unter Praxisbedingungen notwendig machten, um eine gesundheitliche Gef{\"a}hrdung durch Anwendung im t{\"a}glichen Gebrauch auszuschlie{\"s}en. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, ob es bei praxisnaher chirurgischer H{\"a}ndedesinfektion mit okkludierter Haut eine relevante dermale Resorption der Propanole gibt und ob diese als gesundheitsgef{\"a}hrdend anzusehen ist. Auf Grund der Literaturrecherche zu Resorptionsvorg{\"a}ngen an der Haut war eine dermale Resorption wahrscheinlich. Die Anzahl von in-vitro Untersuchungen {\"u}berwiegt jedoch. Nur wenige in-vivo Studien besch{\"a}ftigen sich mit der Frage, ob und in welchem Ausma{\"s} Propan-1-ol und Propan-2-ol im Rahmen der alkoholischen H{\"a}ndedesinfektion resorbiert werden. Mit Hilfe von 10 operativ t{\"a}tigen Probanden wurden bei 3 verschiedenen propanolhaltigen Desinfektionsmitteln (Gehalt von 70 \% [w/w] Propan1-ol, 63,14 \% [w/w] Propan-2-ol, 30 \% [w/w] Propan-1-ol und 45 \% [w/w] Propan-2-ol) die dermale Resorption nach Applikation untersucht. Je Proband kam an drei verschiedenen Tagen jeweils eines der Desinfektionsmittel zum Einsatz. An jedem Versuchstag erfolgten eine hygienische und drei chirurgische H{\"a}ndedesinfektion mit dem jeweils zu testenden Pr{\"a}parat in vorgegebenen Zeitr{\"a}umen. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Blutproben genommen, um die Resorption und die Metabolisierung in Ausma{\"s} und zeitlichem Verlauf darstellen zu k{\"o}nnen. Durch die Untersuchung der Blutproben fanden wir signifikante Erh{\"o}hungen der Propanol-Serumspiegel unabh{\"a}ngig vom verwendeten Pr{\"a}parat. Die maximale mediane Blutkonzentration wurde f{\"u}r Propan-1-ol bei 4,09 mg/l und f{\"u}r Propan-2-ol mit 2,56 mg/l bestimmt. Der maximale Serumspiegel von Propan-1-ol wurde mit 25,8 mg/l und bei Propan-2-ol unter der Verwendung des Propan-1-ol Monopr{\"a}parats mit 5,4 mg/l ermittelt. Bei der Verwendung der Wirkstoffkombination traten maximale Serumspiegel von 9,7 mg/l f{\"u}r Propan-1-ol und 5,3 mg/l f{\"u}r Propan-2-ol auf. F{\"u}r den 44 Metaboliten von Propan-1-ol, Aceton, fanden wir in allen Versuchen einen signifikanten Anstieg. F{\"u}r Propionaldehyd, der Hauptmetabolit von Propan-2-ol, waren keine Erh{\"o}hungen messbar. Die gemessenen Werte zeigen eine Beziehung zwischen Applikation und Resorption der Propanole auf, die signifikant ist, aber im Vergleich zu toxikologisch relevanten Mengen gering erscheint. Unklar ist der Einfluss einer pulmonalen Resorption. Eine akute gesundheitliche Gef{\"a}hrdung durch eine Propanolresorption im Zusammenhang mit der chirurgischen H{\"a}ndedesinfektion ist bei gesundem Anwender und vorschriftsm{\"a}{\"s}iger Applikation unwahrscheinlich. Die langfristigen Auswirkungen sind durch die vorliegenden Daten nicht sicher absch{\"a}tzbar. Bei weiteren Studien sollte die pulmonale Resorption ber{\"u}cksichtigt werden.}, language = {de} }