@phdthesis{Bonitz2016, author = {Karina Bonitz}, title = {Bedeutung des Carnitin-Transporters OCTN2 f{\"u}r die Entwicklung einer Herzinsuffizienz und eines akuten Myokardinfarktes}, journal = {Impact of the carnitine transporter OCTN2 on the development of heart failure and acute myocardial infarction}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002416-0}, year = {2016}, abstract = {Kardiovaskul{\"a}re Erkrankungen geh{\"o}ren zu den Haupttodesursachen in der westlichen Bev{\"o}lkerung. Die Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t der Herzinsuffizienz und isch{\"a}mischer Erkrankungen sind trotz vielf{\"a}ltiger Therapieans{\"a}tze weiterhin sehr hoch. Bei Patienten mit einer dilatativen Kardiomyopathie (DCM) konnte hinsichtlich der Genexpression des Carnitin-Transporters OCTN2 eine deutliche Reduktion festgestellt werden. Diese korrelierte signifikant mit einer verminderten Ejektionsfraktion (EF) und stellt somit einen m{\"o}glichen Risikofaktor f{\"u}r die Entwicklung bzw. Progression einer DCM dar. Physiologisch ist die OCTN2-vermittelte Carnitin-Aufnahme von besonderer Bedeutung f{\"u}r die Energiegewinnung der Zelle {\"u}ber die Betaoxidation. Zus{\"a}tzlich zu dieser endogenen Verbindung k{\"o}nnen jedoch auch zahlreiche Arzneistoffe, wie Mildronat, von OCTN2 transportiert werden und die Carnitin-Aufnahme hemmen. Ein Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es demzufolge, den Einfluss einer verminderten OCTN2-Funktion auf die Entwicklung einer DCM, anhand h{\"a}modynamischer Analysen (MRT und Konduktanz-Katheter-Technik) zu {\"u}berpr{\"u}fen. Daf{\"u}r wurden M{\"a}use, die homo- oder heterozygot eine Mutation im Octn2-Gen (Slc22a5) aufwiesen (sogenannte juvenile viscerale Steatose-M{\"a}use) und entsprechende Kontrolltiere als Modell verwendet. Die heterozygot-defizienten Tiere unterschieden sich dabei sowohl hinsichtlich des Gehalts an freiem Carnitin im Serum und im Herzgewebe als auch hinsichtlich der h{\"a}modynamischen Parameter (wie z. B. EF, LVRI und dP/dtmin) nur wenig von den Kontrollen. Die Modulation des Carnitin-Spiegels durch pharmakologische Intervention mit Mildronat ging zwar mit einer Verminderung des Carnitin-Spiegels einher, resultierte jedoch nicht in einer pathophysiologisch ver{\"a}nderten Herzfunktion. Interessanterweise deuten einige kardiale und molekularbiologische Parameter (wie z. B. EF und NT-proBNP-Gehalt) unter Hemmung des OCTN2 tendenziell sogar auf eine leicht verbesserte Herzfunktion hin. Au{\"s}erdem wurde in diesem Tiermodell auch der Einfluss der OCTN2-Funktion und damit der Carnitinversorgung f{\"u}r das Ausma{\"s} der Gewebesch{\"a}digung beim akuten Myokardinfarkt untersucht. Diese Untersuchungen zeigten ebenfalls keine negativen Auswirkungen bei verminderter OCTN2-Funktion. Sie sprachen im Gegenteil f{\"u}r eine protektive Wirkung eines reduzierten Carnitin-Spiegels hinsichtlich Isch{\"a}mie-bedingter kardialer Sch{\"a}digungen. So zeigte sich ein deutlicher Gendosis-Effekt hinsichtlich Carnitin-Spiegel und Infarktareal, der durch Carnitin-Applikation teilweise wieder aufgehoben werden konnte. Insgesamt ist aus den Untersuchungen zur kardialen Bedeutung von OCTN2 hervorgegangen, dass eine moderate Beeintr{\"a}chtigung der Transportfunktion und damit der Carnitin-Spiegel keinen negativen Einfluss auf die Herzfunktion besitzt.}, language = {de} }