@phdthesis{Barbey2017, author = {Friederike Barbey}, title = {Das gesunde Brustparenchym in der dreidimensionalen dynamischen MR-Mammografie in der Normalbev{\"o}lkerung - Korrelation zwischen Brustdichte und Brustparenchymenhancement}, journal = {Correlation between Breast Density and Background Parenchymal Enhancement of Normal Breast Parenchyma at three-dimensional Dynamic MR Mammography in the General Population}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-23732}, pages = {100}, year = {2017}, abstract = {Als Folge des demographischen Wandels in Deutschland erkranken immer mehr Menschen an chronischen Erkrankungen und Tumorleiden, wobei {\"u}ber 70.000 Frauen pro Jahr die Diagnose Mammakarzinom erhalten. Diese Sachlage erkl{\"a}rt, warum sich aktuell viele Studien mit molekularen Pathomechanismen der Mammakarzinom-Entstehung sowie der Optimierung und Weiterentwicklung medikament{\"o}ser Therapieregime bei Mammakarzinom-Patientinnen befassen. Aber auch die Verbesserung der diagnostischen M{\"o}glichkeiten ist wesentlicher Bestandteil derzeitiger Forschung. W{\"a}hrend die Mammografie {\"u}ber einen langen Zeitraum als die Methoden der Wahl zur Mammakarzinom-Diagnostik angesehen wurde, wird der kontrastmittelgest{\"u}tzten Magnetresonanzmammografie (ceMRM) derzeit ein immer h{\"o}herer Stellenwert beigemessen. Da alle Untersuchungsmodalit{\"a}ten in Abh{\"a}ngigkeit von individuellen anatomischen und physiologischen Gegebenheiten der weiblichen Brust in ihrer Sensitivit{\"a}t und Spezifit{\"a}t deutlich eingeschr{\"a}nkt sein k{\"o}nnen, ist es umso wichtiger individuelle Untersuchungskonzepte zu finden. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit bei 461 Probandinnen die Parameter Brustdichte (BD) und Brustparenchymenhancement (BPE) mittels ceMRM qualitativ und quantitativ bestimmt, da diese bekannterma{\"s}en erheblichen Einfluss auf die am h{\"a}ufigsten verwendeten Modalit{\"a}ten, Mammografie und ceMRM, nehmen k{\"o}nnen. Des Weiteren wurde der Zusammenhang zwischen BD und BPE sowie der potenzielle Einfluss des Menopausen-Status auf beide Parameter untersucht. Zur Validierung der Auswertung und qualitativen Einsch{\"a}tzung der Ergebnisse wurden im Voraus beide Parameter hinsichtlich ihres Inter- und Intra-Reader-Agreements anhand von 49 Probandinnen untersucht. Basierend auf den initial durchgef{\"u}hrten Analysen zu anthropometrischen und anamnestisch erhobenen Parametern konnte beurteilt werden, inwieweit das Probandinnenkollektiv eine repr{\"a}sentative Stichprobe aus der weiblichen Bev{\"o}lkerung darstellt und ob somit eine {\"U}bertragbarkeit der Ergebnisse auf die weibliche Bev{\"o}lkerung sinnvoll und m{\"o}glich erscheint. Zus{\"a}tzlich konnten potenzielle Confounder ausgeschlossen werden, was insofern relevant ist, als dass sich damit das Risiko f{\"a}lschlicherweise angenommener Zusammenh{\"a}nge minimiert. {\"U}bereinstimmend mit der aktuellen Literatur zeigte sich in den qualitativen und quantitativen Analysen sowohl die BD als auch das BPE bei postmenopausalen Frauen verglichen mit pr{\"a}menopausalen Frauen signifikant vermindert; eine Konstellation, die unter anderem dem Einfluss des postmenopausalen Absinkens der Sexualhormone geschuldet ist. Ferner ergaben sich intraindividuell signifikante Unterschiede in der Brustzusammensetzung mit h{\"o}heren rechtsseitigen Brustdichten, f{\"u}r die derzeit noch keine abschlie{\"s}ende pathophysiologische Erkl{\"a}rung gefunden werden konnte und die im Widerspruch zu dem bekannterma{\"s}en vermehrt linksseitigen Auftreten von Mammakarzinomen stehen. Als Kernpunkt dieser Arbeit k{\"o}nnen die im Anschluss durchgef{\"u}hrten Analysen bez{\"u}glich eines Zusammenhanges von BD und BPE in Abh{\"a}ngigkeit vom Menopausen-Status angesehen werden. Hierbei ergab sich weder in der qualitativen noch in der quantitativen Auswertung ein signifikanter Zusammenhang oder eine {\"U}bereinstimmung von BD und BPE. Die Ergebnisse der bisher lediglich sehr vereinzelt zu dem Thema ver{\"o}ffentlichten Studien decken sich nur bedingt mit den hier beschriebenen, wobei sich die Probandenkollektive allerdings auch in erheblichen Ma{\"s} von dem hier untersuchten unterscheiden. Sowohl das Studiendesign, die Art der Probandinnen-Rekrutierung als auch die Ein- und Ausschlusskriterien und die endg{\"u}ltige Probandenzahl unterscheiden sich hierbei in erheblichem Ma{\"s}, was demzufolge einen Vergleich mit dieser Arbeit nur eingeschr{\"a}nkt m{\"o}glich macht. Das Fehlen einer Assoziation zwischen BD und BPE in der ceMRM bedeutet, dass beim Vorliegen einer mammografisch hohen BD nicht automatisch von einem zus{\"a}tzlich starken BPE in der ceMRM ausgegangen werden kann und umgekehrt. Andere Einflussfaktoren, wie z. B. der Menopausen-Status, die Zyklusphase, K{\"o}rpergewicht und BMI, oder auch die Einnahme von Hormonpr{\"a}paraten sind f{\"u}r die starke interindividuelle Variabilit{\"a}t des BPE ebenfalls verantwortlich. Weitere Studien sind zuk{\"u}nftig erforderlich, um den Einfluss dieser Confounder auf das BPE n{\"a}her zu untersuchen und um weitere Confounder zu identifizieren. Unsere Daten sind insbesondere f{\"u}r Hochrisikopatientinnen und Patientinnen mit einem intermedi{\"a}ren Risiko f{\"u}r die Entwicklung eines Mammakarzinoms von Bedeutung, da f{\"u}r diese in den aktuellen Leitlinien die j{\"a}hrliche ceMRM in der intensivierten Vorsorge empfohlen wird. Dabei handelt es sich mehrheitlich um junge, pr{\"a}menopausale Frauen mit geh{\"a}uft mammografisch hoher BD und geh{\"a}uft ausgepr{\"a}gtem BPE, wodurch eine erschwerte diagnostische Beurteilbarkeit resultieren kann. Um zus{\"a}tzliche diagnostische Sicherheit zu erlangen, erscheint es daher im klinischen Kontext sinnvoll, individuell einen Modalit{\"a}ten-Wechsel bzw. die Kombination mehrerer Modalit{\"a}ten in der Diagnostik in Erw{\"a}gung zu ziehen, wenn sich in einem Untersuchungsverfahren deutliche Beurteilungseinschr{\"a}nkungen der radiologischen Aufnahmen ergeben. Der individualisierte Einsatz einer oder mehrerer geeigneter Modalit{\"a}ten k{\"o}nnte somit entscheidenden Einfluss auf eine fr{\"u}hzeitige Diagnosestellung nehmen und eine Verbesserung der Prognose erkrankter Frauen durch einen Therapiebeginn in einem fr{\"u}heren Tumorstadium erm{\"o}glichen.}, language = {de} }