@phdthesis{Mueller2016, author = {Thomas M{\"u}ller}, title = {Mikrobielle Belastung in einem OP ohne raumlufttechnische Anlage im Vergleich zwischen aseptischen und septischen Operationen}, journal = {Microbial load of a surgery room without air conditioning system during septic and aseptic surgeries}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002432-1}, year = {2016}, abstract = {Zielstellung: Ziel dieser Studie war es herauszustellen, ob die Notwendigkeit einer strikten r{\"a}umlichen oder zeitlichen Trennung von septischen und aseptischen Operationen bez{\"u}glich einer m{\"o}glichen Patientengef{\"a}hrdung durch freigesetzte aerogene Mikroflora besteht. Methode: {\"U}ber einen Zeitraum von acht Wochen wurden 14 aseptische und 16 septische Operationen der Allgemein- und Viszeralchirurgie in zwei baulich vergleichbaren OP-S{\"a}len ohne RLTA hinsichtlich der Art und Menge der mikrobiellen Raumluftbelastung untersucht. F{\"u}r den Vergleich der Luftqualit{\"a}t wurden drei Arten von Messungen durchgef{\"u}hrt, Luftkoloniezahlmessungen mittels Air-Sampler, Sedimentationsuntersuchungen und Kontaktkulturuntersuchungen mittels Blutagarplatten. Die Unterschiede im Erregerspektrum beider Gruppen waren mit Ausnahme der f{\"u}r die Risikobewertung irrelevanten aeroben Sporenbildner nicht signifikant. Die Anzahl bei septischen Eingriffen in die Raumluft freigesetzter Gram-negativer Bakterien war so gering (durchschn. KbE pro min bei Proteus mirabilis 0,095, Escherichia coli 0,077, Enterococcus faecalis 0,016), dass in keinem Fall deren Nachweis auf Umgebungsfl{\"a}chen (OP-W{\"a}nde) gelang. Selbst in 1 m Entfernung vom OP-Feld gelang nur einmal der Nachweis von 2 KbE E. coli, aber nicht von anderen Gram-negativen Bakterien. Ein Nachweis Gram-negativer Bakterien 30 min nach dem Ende einer OP in der Raumluft gelang nur in geringen Mengen (insg. 16 KbE/m³). Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu ber{\"u}cksichtigen, dass sie in einem OP ohne RLTA generiert wurden. Da bei zwei OP´s, wenn auch in geringen Mengen, Gram-negative Bakterien 30 min nach dem OP-Ende in der Raumluft nachweisbar waren, ist in Operationseinrichtungen ohne RLTA die r{\"a}umliche Trennung septischer und aseptischer Operationen aus Sicherheitsgr{\"u}nden zu empfehlen. Sofern allerdings die deklarierte Einwirkungszeit der Fl{\"a}chendesinfektion eingehalten wird, ist bei Verzicht auf r{\"a}umliche Trennung eine Wechselzeit nach septischen Eingriffen > 30 min als ausreichend anzusehen. Aufgrund der Leistungsf{\"a}higkeit moderner RLTA, potentiell infekti{\"o}sen Erreger in der Raumluft in weniger als 25 min auf 1 \% der Ausgangsmenge zu reduzieren, ist in OP-Einheiten mit RLTA keine Notwendigkeit zur r{\"a}umlichen Trennung von septischen und aseptischen Operationen gegeben. Ergebnisse: Luftkoloniezahlmessungen (KbE/m³ septisch 401,8 vs. aseptisch 388,2) und Sedimentationsuntersuchungen (KbE/min/m² septisch 53,4 vs. aseptisch 54,4) sowie Kontaktkulturuntersuchungen wiesen in der quantitativen Gesamtbetrachtung der Erregerfreisetzung keine signifikanten Unterschiede auf. Bez{\"u}glich der Luftkoloniezahlmessungen konnten zu gewissen OP-Zeitpunkten Unterschiede beim Erregervorkommen zwischen beiden OP-Gruppen beobachtet werden. Das betraf besonders kurze Operationen.}, language = {de} }