@phdthesis{Doering2017, author = {Friederike D{\"o}ring}, title = {Das Tumor-Chorioallantoismembran-Modell als Bindeglied von Zellkultur und Tiermodell}, journal = {The chorioallantoic membrane model as a link between cell culture and animal model}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-21072}, pages = {73}, year = {2017}, abstract = {Das Pankreaskarzinom ist die vierth{\"a}ufigste Krebstodesursache in der Bundesrepublik Deutschland. Bisher stehen zur Therapie eines fortgeschrittenen Tumors nur wenige Optionen zur Verf{\"u}gung, gleichzeitig gestaltet sich die Fr{\"u}herkennung des Pankreaskarzinoms als schwierig. Aufgrund der geringen 5-Jahres-{\"U}berlebensrate von 8 \% sind neue Forschungsans{\"a}tze zur Untersuchung von Ursachen, Pr{\"a}ventions- und Therapieoptionen von gro{\"s}em Interesse. Die Forschung in der Zellkultur spiegelt die Abl{\"a}ufe im menschlichen Organismus nur unzureichend wider. Somit ist eine Durchf{\"u}hrung von Tierversuchen h{\"a}ufig unvermeidlich. Trotzdem sollte es aus ethischen sowie auch kostentechnischen und b{\"u}rokratischen Gr{\"u}nden angestrebt werden, die Anzahl der Tierversuche auf ein Minimum zu reduzieren. Als Bindeglied zwischen in vitro und in vivo Forschung kann das Chorioallantoismembran-Modell im bebr{\"u}teten H{\"u}hnerei als M{\"o}glichkeit zum Ersatz von Tierversuchen dienen. Die Chorioallantoismembran ist ein nicht innerviertes Gef{\"a}{\"s}system, welches analog der menschlichen Plazenta der Versorgung des avianen Embryos dient. Der aviane Embryo selbst f{\"a}llt in der gesamten Bebr{\"u}tungszeit nicht unter das Tierschutzgesetz. Im Rahmen der Methodenetablierung erfolgte die Untersuchung verschiedener Tr{\"a}gersubstanzen und Hilfsmittel zur Kultivierung von Pankreaskarzinomzelllinien auf der Chorioallantoismembran. Zudem erfolgte die Untersuchung der Auswirkungen des Stresshormons Isoproteronol auf das Tumorwachstum der Pankreaskarzinomzelllinie Colo357 in Bezug auf Fl{\"a}che, zentraler Tumorfl{\"a}che, Volumen und Gef{\"a}{\"s}wachstum im Sinne einer Neoangiogenese nach einem Scoresystem. Die Auswertung erfolgte mittels H{\"a}matoxylin-Eosin- und immunhistochemischer F{\"a}rbungen sowie den Programmen Image J, GraphPad Prism und Excel. Es konnte ein Wachstum der Zelllinien Colo357, BxPC-3, 6606PDA, Panc02 und PANC-1 erzielt werden. In den Versuchsreihen nach Stimulation der Pankreaskarzinomzelllinie Colo357 konnte bei der Beurteilung des Scores zur Betrachtung des Gef{\"a}{\"s}wachstums ein Unterschied zwischen den mit Katecholaminen behandelten und den unbehandelten Zelllinien ermittelt werden. Dieser war jedoch gerade nicht signifikant mit p=0,0766. Bei der Untersuchung der Tumorfl{\"a}che zeigte sich lediglich ein geringer Unterschied zwischen den beiden Gruppen, der mit p=0,0900 nicht signifikant war. Hiernach erfolgte die Betrachtung der zentralen Tumorfl{\"a}che. Hier konnte ein sehr signifikanter Unterschied mit p=0,0056 nachgewiesen werden. Diese Tendenz lie{\"s} sich in der Berechnung des Tumorvolumens best{\"a}tigen. Es zeigte sich ein hochsignifikant vermehrtes Tumorwachstum in der mit Isoproteronol behandelten Gruppe mit p=0,0001. Das Chorioallantoismembran-Modell ist zur Anz{\"u}chtung von Pankreaskarzinomzelllinien geeignet und erm{\"o}glicht als Bindeglied zwischen in vitro und in vivo Forschung die Untersuchung verschiedener Parameter wie Tumorwachstum, Neoangiogenese und die Betrachtung der Auswirkungen von Pharmaka. Exemplarisch konnte der stimulierende Einfluss von Isoproterenol als Hormon chronischen Stresses auf das Tumorwachstum aus murinen Tierversuchen best{\"a}tigt werden. Somit kann dieses Modell zur Reduktion von Tierversuchen beitragen und erm{\"o}glicht trotzdem Einblicke, welche in der in vitro Forschung nicht zu erzielen sind.}, language = {de} }