@phdthesis{Richter2009, author = {Maya Richter}, title = {Vergleich der Ultraschall-Screening-Strategien zur Fr{\"u}herkennung angeborener Fehlbildungen der Nieren und der ableitenden Harnwege Ergebnisse der populationsbasierten SNiP-Studie (Survey of neonates in pommerania)}, journal = {Comparison of Strategies of ultrasound-screening for diagnosis of connatal anomalies of kidney and urinary tract - results of the population based Survey of neonates in Pommerania (SNiP)}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000664-3}, year = {2009}, abstract = {Einleitung: Angeborene Fehlbildungen der Nieren und ableitenden Harnwege (CAKUT – Congenital Anomalies of the Kidney and the Urinary-Tract) sind die Hauptursache chronischer Niereninsuffizienz bei Kindern. Der Ultraschall bietet eine nicht invasive, strahlenfreie Methode um diese Fehlbildungen fr{\"u}hzeitig zu erkennen und sie anschlie{\"s}end einer ad{\"a}quaten Therapie zuzuf{\"u}hren, bevor es zu klinischen Symptomen kommt. Ziel dieser populations-basierten Studie war es zu untersuchen, ob ein zus{\"a}tzliches Ultraschall-screening der Nieren und ableitenden Harnwege im Alter von 3-10 Lebenstagen (U2) die Fr{\"u}herkennung der renalen Fehlbildungen verbessert. Des Weiteren sollte untersucht werden, welche klinische Relevanz diese, erst sp{\"a}ter erkannten Fehlbildungen haben. Methoden: Die vorliegende, populations-basierte, Studie untersuchte zwei Geburten¬jahrg{\"a}nge der Region Ost-Vorpommern. 1789 Kinder konnten von M{\"a}rz April 2003 bis M{\"a}rz 2005 in die Studie eingeschlossen werden. Es wurden neben Informationen bez{\"u}glich der der Schwangerschaft, der Geburt, der klinischen Untersuchung des Neugeborenen und der Familien- und Sozialanamnese auch die Ergebnisse des renalen Ultraschall-Screenings erhoben. Alle Neugeborenen mit auff{\"a}lligen Befunden wurden nachkontrolliert. Die Daten wurden mit denen der Kinder verglichen, die im Screening unauff{\"a}llig waren, jedoch in den ersten 6 Lebensmonaten klinisch renale Auff{\"a}lligkeiten zeigten zeigten. Ergebnisse: Bei 66 (3,7\%) der 1789 untersuchten Kinder wurde w{\"a}hrend des Studienzeitraumes (pr{\"a}natales Screening, postnataler Ultraschall und Erfassung klinischer Symptome w{\"a}hrend der ersten sechs Lebensmonate) eine CAKUT diagnostiziert. Davon wurden 12 (18,3\%) pr{\"a}natal, 44 (66,7\%) postnatal und weitere 10 (15.2\%) innerhalb der ersten sechs Lebensmonate erkannt. Die h{\"a}ufigste Nephropathie war die Hydronephrose (83,3\%), von diesen 55 F{\"a}llen zeigten vier (7,3\%) eine bilaterale Hydronephrose, zwei (3,6\%) zus{\"a}tzlich eine Malformation des Ureters und f{\"u}nf (9,1\%) einen vesico-uretero-renalen Reflux. M{\"a}nnliche Neugeborene wiesen h{\"a}ufiger (63,6\%) eine renale Fehlbildung auf als weibliche Neugeborene (36,4\%) (p<0,025). Innerhalb der Gruppe der Neugeborenen mit CAKUT waren auff{\"a}llige Befunde des ZNS-Ultraschallscreening h{\"a}ufiger (18,8\%) als in der Gruppe der Neugeborenen ohne renale Fehlbildungen (5,4\%) (p<0,001). Andere signifikante Unterschiede bez{\"u}glich der Fehlbildungen, Geburtsgewicht, Fr{\"u}hgeburtlichkeit oder anderer Geburtsparameter waren nicht feststellbar. Durch die Kombination des pr{\"a}- und postnatalen Ultraschallscreenings, im Vergleich zum reinen pr{\"a}natal-Screening, verbesserte sich die Sensitivit{\"a}t von 18,2\% auf 84,8\% bei nahezu gleich bleibender Spezifit{\"a}t. 31 (47\%) der Kinder mit CAKUT erhielten eine weiterf{\"u}hrende Diagnostik, Prophylaxe oder Therapie, 64,5\% von ihnen wurden erstmalig durch das Ultraschallscreening zur U2 diagnostiziert. Diskussion: Der h{\"o}chste Anteil an erkannten F{\"a}llen von CAKUT zeigte die Kombination aus pr{\"a}- und postnatalem Ultraschallscreening, da 66\% der obstruktiven Uropathien nur postpartal entdeckt wurden. Die Spezifit{\"a}t von 99,6 \% und Sensitivit{\"a}t von 84,8\% erlaubt die Diagnose einer CAKUT mit einem positiv pr{\"a}diktiven Wert (PPV) von 88,8 \% und den Ausschluss einer solchen Fehlbildung mit einem negativ pr{\"a}diktiven Wert (NPV) von 99,4 \%. Diese Vorhersagewerte sind f{\"u}r die gegebene Screening-Situation ad{\"a}quat und unterst{\"u}tzen die Hypothese, dass ein fl{\"a}chendeckendes Ultraschallscreening in dieser Kombination ein positives Kosten-Nutzen-Verh{\"a}ltnis ergibt.}, language = {de} }