@phdthesis{Strauss2013, author = {Olaf Strau{\"s}}, title = {Die Kernforschung und Kerntechnologieentwicklung in der DDR 1945 – 1965. Rahmenbedingungen, Politik der Staatspartei und Umsetzung}, journal = {Nuclear Research and the Development of Nuclear Technology in the GDR between 1945 and 1965. General Conditions, Politics of the Communist Party and Realisation}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001551-6}, year = {2013}, abstract = {Die Untersuchung zeichnet die Entwicklung von Kernforschung und Kerntechnologie in der DDR in der Zeit zwischen 1945 bis 1965 nach. Als Industriestaat in hohem Ma{\"s} abh{\"a}ngig vom einzig verf{\"u}gbaren Prim{\"a}renergietr{\"a}ger Braunkohle, erregte die ab den 50er-Jahren technisch m{\"o}gliche zivile Nutzung der Atomkraft fr{\"u}hzeitig die Aufmerksamkeit der Partei- und Staatsf{\"u}hrung. Als besonderes Argument hierf{\"u}r wurde das Vorhandensein gr{\"o}{\"s}erer Uranlagerst{\"a}tten auf dem Staatsterritorium gewertet. Nach einem wenig erfolgreichen ersten Anlauf unmittelbar nach der Staatsgr{\"u}ndung wurden ab 1955 enorme Anstrengungen unternommen, in der DDR eine weitestgehend eigenst{\"a}ndige Kernenergieindustrie zu etablieren. Doch trotz eines breiten Einsatzes materieller und personeller Ressourcen blieb der Aufbau der angestrebten eigenst{\"a}ndigen Atomwirtschaft in den Anf{\"a}ngen stecken. Die 1965 gef{\"a}llte Entscheidung, den Aufbau der Kernenergiewirtschaft der DDR auf der Basis sowjetischer Kerntechnik fortzusetzen, bedeutete eine grundlegende Z{\"a}sur der Kernenergiepolitik und letztlich auch das Ende der hochfliegenden Ambitionen auf eine eigenst{\"a}ndige Kernenergiewirtschaft. Anhand von Unterlagen der Regierung der DDR, des ZK-Apparates der SED sowie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin zeigt die Studie die Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Zielsetzungen, unter denen in der DDR versucht wurde, den gro{\"s}technischen Einstieg in die Nutzung der Kernenergie zu vollziehen. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und einer weltweiten „Atomeuphorie“ erfolgt eine Einbindung in den internationalen Kontext von Kernforschung und technischer Entwicklung sowie der globalpolitischen Rahmenbedingungen. Neben den enorm hohen Erwartungen an eine k{\"u}nftig unabh{\"a}ngige Energieerzeugung und eine exportorientierte Nuklearindustrie wird der Fokus auch auf die politischen Zielsetzungen gelegt, die die SED-F{\"u}hrung mit der breiten Entwicklung von Kernforschung und Kerntechnologie verfolgte. Dabei verkn{\"u}pft der Autor die Ambitioniertheit der Planungen zur Kernenergieentwicklung mit der f{\"u}r die Parteif{\"u}hrung essentiellen Frage der internationalen Anerkennung ihres Staates und der deutsch-deutschen Konkurrenzsituation.}, language = {de} }