@phdthesis{Ulbricht2007, author = {Sabina Ulbricht}, title = {Die F{\"o}rderung der Intention zur Tabakabstinenz in der Hausarztpraxis – Merkmale von Haus{\"a}rzten}, journal = {The intention to quit smoking in the general practice- characteristics of general practitioners}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000436-1}, year = {2007}, abstract = {Hintergrund: Das Tabakrauchen ist in den Industrienationen der bedeutendste vermeidbare Faktor unter den Gesundheitsrisiken. Daher ist die Senkung der Pr{\"a}valenz ein wichtiges Ziel der Pr{\"a}ventivmedizin. Verschieden Studien haben gezeigt, dass kurze und proakive Interventionen, wie eine Beratung oder der Ratschlag eines Hausarztes, die Wahrscheinlichkeit eines Rauchstopps erh{\"o}hen. Haus{\"a}rzte erreichen einen gro{\"s}en Anteil der Raucher in ihrer Praxis. Obwohl kosteneffektive Interventionen verf{\"u}gbar sind und deren Anwendung in den Leitlinien empfohlen wird, erfolgen sowohl ein systematisches Screening bez{\"u}glich des Rauchstatus als auch ein Beratungsangebot zum Rauchen im Praxisalltag bislang unzureichend. Das Ziel dieser Studie war es zu untersuchen 1) in welchem Umfang Raucher mit einem systematischen Beratungsangebot erreicht werden k{\"o}nnen, (2) welches Beratungsverhalten bei Haus{\"a}rzten nach einer Schulung erzielt werden kann, wenn organisatorische Unterst{\"u}tzung stattfindet, (3) ob zwischen dem Rauchstatus des Hausarztes und der Wirksamkeit einer Kurzberatung ein Zusammenhang besteht. Methode: Die Daten wurden im Rahmen der Studie Pro GP „Proactive interventions for smoking cessation in General medical Practices“ erhoben. In dieser Studie wurde mit einem quasi experimentellen Design die Wirksamkeit von Interventionen zur Tabakabstinenz untersucht. Dazu wurde eine Auswahl von 39 Hausarztpraxen zuf{\"a}llig gezogen, 34 Praxen nahmen teil. Die Haus{\"a}rzte erhielten eine Schulung von bis zu zwei Stunden in ihrer Praxis. Alle Patienten, die die Praxis im Verlauf einer Woche aufsuchten, wurden nach ihrem Rauchstatus gefragt (N=3434). Die Einschlusskriterien der Studie, aktuell Raucher und zwischen 18 und 70 Jahre alt erf{\"u}llten n=551 Patienten, 81,8\% nahmen an der Studie teil. Mit einem Dokumentationsbogen, ausgef{\"u}llt durch eine Studienassistentin, wurden tabakrauchbezogenen Angaben des Patienten an den Hausarzt weitergeleitet. Der Hausarzt wurde darauf hingewiesen, f{\"u}r jeden Patienten nach der Beratung eine Kurzdokumentation auszuf{\"u}llen. Die Patienten wurden 6, 12, 18 und 24 Monate nach der Kurzberatung wiederbefragt. Die Daten im Querschnitt wurden deskriptiv analysiert und eine logistische Regression gerechnet. Im L{\"a}ngsschnitt fand aufgrund der hierarchischen Struktur der Daten eine Multilevel Analyse Anwendung. Ergebnisse: Die Pr{\"a}valenz des Rauchens unter den Haus{\"a}rzten lag bei 24,6\%. Weiterhin zeigten die Daten, dass 45,9\% (n=17) der Haus{\"a}rzte regelm{\"a}{\"s}ig den Rauchstatus der Patienten bei Erstvorstellung in der Praxis erheben. H{\"a}ufige genannte Barriere gegen die Beratung von Rauchern war neben Zeitknappheit, das vermutetes mangelndes Interesse auf Seiten der Patienten. In 96\% (n=433) der F{\"a}lle konnte der Hausarzt das Thema Rauchen ansprechen und in 87\% (n=396) dokumentierten die Haus{\"a}rzte, dass ein Beratungsgespr{\"a}ch zum Rauchen stattgefunden hat. Eine logistische Multilevel- Regression hat gezeigt, dass durch die Kurzberatung, durchgef{\"u}hrt von einem nichtrauchenden Hausarzt bei den Patienten eine erh{\"o}hte Wahrscheinlichkeit f{\"u}r eine 24 Stunden- Nikotin- Abstinenz besteht. Eine schw{\"a}chere Assoziation wurde f{\"u}r das Ma{\"s} der 4- Wochen- prolongierten Tabakabstinenz gefunden. Diskussion: Trotz der berichteten und wahrgenommenen Barrieren wurde die Beratung von Rauchern durch die Haus{\"a}rzte umgesetzt. Mit ma{\"s}geschneiderten Interventionskonzepten k{\"o}nnen nahezu alle rauchenden Patienten erreicht werden. Dass Haus{\"a}rzte selbst mit dem Rauchen aufh{\"o}ren ist eine wichtige Voraussetzung, um ein pers{\"o}nliches und f{\"u}r die Patienten effektives Kurzberatungsangebot zu implementieren. Es sind spezielle Angebote, z. B. von Berufsverb{\"a}nden erforderlich, damit sich die Motivation unter {\"A}rzten, mit dem Rauchen aufzuh{\"o}ren, erh{\"o}ht.}, language = {de} }