@phdthesis{Esser2010, author = {Jan E{\"s}er}, title = {Prospektive Komplikationsanalyse von Knietotalendoprothesen}, journal = {Prospective analysis of complications in total knee arthroplasty}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000884-1}, year = {2010}, abstract = {Als eine der h{\"a}ufigsten Arthrosen des Menschen gewinnt die Gonarthrose mehr und mehr an Bedeutung in unserer Gesellschaft. Urs{\"a}chlich hierf{\"u}r ist die demographische Entwicklung mit einer steigenden Lebenserwartung. H{\"a}ufig steht die Implantation einer Knietotalendoprothese am Ende des Behandlungspfades. In die vorliegende Studie wurden zun{\"a}chst prospektiv alle 599 Prim{\"a}rimplantationen der Jahre 2003 bis 2005 in der Klinik f{\"u}r Orthop{\"a}die der Universit{\"a}t Greifswald eingeschlossen. Alle Patienten mit perioperativen oder postoperativenKomplikationen nach prim{\"a}rer Implantation einer Knietotalendoprothese wurden erfasst und anschlie{\"s}end statistisch ausgewertet. Desweiteren erfolgte die Erhebung von Knee-Society-Score, Hospital for Special Surgery-Score und Patella-Score nach Turba pr{\"a}operativ und nach Abschlu{\"s} der Anschlu{\"s}heilbehandlung, durchschnittlich nach 6,2 Wochen postoperativ (5-8 Wochen). Insgesamt wurden 91 Komplikationen bei 82 Patienten mit einem Altersdurchschnitt von 67,1 Jahren erhoben. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 15,1\%. Der Anteil an major-Komplikationen lag bei 8,1\%, der Anteil an minor-Komplikationen 7,0\%. Am h{\"a}ufigsten traten postoperative H{\"a}matome, Bewegungseinschr{\"a}nkungen und Wundheilungsst{\"o}rungen auf. Im differenzierten Vergleich von patellarem Vorgehen (mit / ohne PRF-Ersatz), Implantationsart (vollzementiert / Hybrid), der beiden h{\"a}ufigsten Prothesenmodelle (TC-Plus / Natural Knee II) und Oberfl{\"a}chenersatz mit entsprechender Achsdeviation gegen teilgekoppelte Prothesen zeigte sich sowohl in der Komplikationsrate, als auch im Schweregrad der Komplikationen kein signifikanter Unterschied. Bei der Scoreauswertung wurde der KSS von pr{\"a}operativ 101,17 Punkten auf postoperativ 150,81 Punkte gesteigert. Der HSS stieg von pr{\"a}operativ 51,9 Punkten auf 72,5 Punkte postoperativ und der Turba-Score verbesserte sich von pr{\"a}operativ 10,3 Punkten auf 4,7 Punkte postoperativ. Bei den Gruppenvergleichen zeigte sich als einzige Signifikanz ein schlechterer pr{\"a}operativer KSS (knee-score) und HSS der teilgekoppelten Prothesen, bedingt durch ein geringeres Bewegungsausma{\"s},gegen{\"u}ber Oberfl{\"a}chenersatzprothesen mit entsprechender Achsdeviation. Unsere Score-Ergebnisse und Komplikationsraten stimmen mit der internationalen Literatur {\"u}berein. Die Risikofaktoren Diabetes mellitus und Adipositas f{\"u}r Wundheilungsst{\"o}rungen und Infektionen konnten best{\"a}tigt werden. Im Vergleich der einzelnen Gruppen bleibt die Frage, ob ein prim{\"a}rer Patellar{\"u}ckfl{\"a}chenersatz erfolgen sollte, bleibt weiterhin offen. Zwar zeigte sich keine erh{\"o}hte Komplikationsrate bei Prothesen mit PRF-Ersatz, was f{\"u}r einen Ersatz sprechen w{\"u}rde, aufgrund des gleich guten Outcomes ohne PRF-Ersatz zeigte sich in unseren Untersuchungen jedoch auch kein Vorteil des PRF-Ersatzes. Hinsichtlich der Frage, ob Hybridtechnik oder vollzementierte Implantationstechnik zu pr{\"a}ferieren sind, zeigte sich in unseren Untersuchungen kein Vorteil einer der beiden Implantationstechniken. Bei Oberfl{\"a}chenersatzprothesen mit Achsdeviationen, welche grenzwertig an der Indikation zur teilgekoppelten Prothese sind, zeigten sich vergleichbare Ergebnisse zu teilgekoppelten Prothesen. Signifikant war das geringere pr{\"a}operative Bewegungsausma{\"s} der teilgekoppelten Prothesen, was bei vergleichbaren Achsdeviationen den Ausschlag f{\"u}r die Teilkopplung gegeben zu haben scheint. Aufgrund der in der Literatur beschriebenen h{\"o}heren Komplikationsrate im l{\"a}ngeren follow-up sollte jedoch der geringstm{\"o}gliche Kopplungsgrad bei stabilen Gelenkverh{\"a}ltnissen gew{\"a}hlt werden. Auch bei der Beurteilung aller anderen Ergebnisse mu{\"s} das kurzfristige follow-up der vorliegenden Studie bedacht werden. Eine m{\"o}gliche Patella-Problematik tritt meist erst nach l{\"a}ngerem follow-up als dem unserem auf. Ebenso ergibt sich die heutige Pr{\"a}ferenz zur vollzementierten Technik aus l{\"a}ngerfristigen {\"U}berlegungen wie Lockerungen und Revisionsstrategien, welche in unserem kurzen follow-up keine Rolle spielen.}, language = {de} }