@phdthesis{Sombke2012, author = {Andy Sombke}, title = {Comparative studies on the nervous system of the Chilopoda with emphasis on the organization of deutocerebral neuropils, sensory structures and olfactory behavior}, journal = {Comparative studies on the nervous system of the Chilopoda with emphasis on the organization of deutocerebral neuropils, sensory structures and olfactory behavior}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001160-9}, year = {2012}, abstract = {Im Gegensatz zu den Hexapoda und Crustacea (Tetraconata) liegen nur wenige Daten zur Architektur des Nervensystems der Chilopoda vor. Ein besonderer Fokus in neuroanatomischen Studien der Arthropoda liegt auf der internen Organisation des Deutocerebrum. Das Deutocerebrum ist ein prim{\"a}rer Verschaltungsort antennaler Sinnesmodalit{\"a}ten. Es wurde von Schachtner et al. (2005) gezeigt, dass bei Vertretern der Hexapoda und Crustacea spezifische Synapomorphien in Bezug auf die olfaktorischen Glomeruli festzustellen sind. Durch den Einsatz verschiedenster histologischer Techniken, immunhistochemischer sowie histochemischer Methoden, anterograder Backfill-Anf{\"a}rbungen und der dreidimensionalen Rekonstruktion wurde das Deutocerebrum der Chilopoda in dieser Dissertation untersucht um zu verifizieren, ob das Deutocerebrum {\"a}hnlich zu dem der Tetraconata ausgepr{\"a}gt und ob diese innerhalb der Mandibulata homologisierbar sind. Zudem wurden die gewonnen Daten mit neuroanatomischen Studien zu den Chelicerata verglichen. Das Deutocerebrum der Chilopoda ist durch mehrere Merkmale charakterisiert: (1) Innervierung durch antennale sensorische Neuriten, (2) ein anterior gelegener olfaktorischer Lobus, (3) der posterior gelegene Corpus lamellosum, (4) afferente Projektionen aus der Antenne die in das Unterschlundganglion projizieren sowie (5) Projektionstrakte zwischen dem Protocerebrum und dem olfaktorischen Lobus. Neuroanatomische Daten zeigen, dass ein Schwestergruppenverh{\"a}ltnis zwischen Myriapoda und Chelicerata h{\"o}chst unwahrscheinlich ist, da das durch sensorische Anh{\"a}nge innervierte Neuromer bei den Chelicerata nicht durch ein mechanosensorisches Neuropil charakterisiert ist. Basierend auf den Befunden der untersuchten Chilopoda ergibt sich als Apomorphie der Mandibulata, dass der sensorische Eingang durch die homologe deutocerebrale Antenne zwei distinkte Neuropilbereiche innerviert. Sensorische Informationen werden haupts{\"a}chlich von antennalen Sensillen wahrgenommen. Mit Ausnahme der Scutigeromorpha, lagen f{\"u}r alle h{\"o}heren Taxa der Chilopoda Daten zur Struktur und Diversit{\"a}t antennaler Sensillen vor. In der vorliegenden Arbeit konnte diese L{\"u}cke geschlossen werden und ein Vergleich der antennalen Sensillen innerhalb der Chilopoda durchgef{\"u}hrt werden. Innerhalb der Chilopoda lassen sich f{\"u}r die Scutigeromorpha drei einzigartige antennale Strukturen feststellen: (1) der Besitz von langen Antennen mit Noden, die „sensory cones“ tragen, (2) der Besitz eines zweigliedrigen Schaftes, der das Schaftorgan tr{\"a}gt und (3) der Besitz des Beak-like Sensillums. Ein dritter Aspekt dieser Arbeit behandelt verhaltensbiologische Untersuchungen bei Vertretern der Chilopoda. Zusammenfassend zeigen die durchgef{\"u}hrten Experimente, dass die Chilopoda (im Speziellen Scutigera coleoptrata) Sinnesreize {\"u}ber die Antenne wahrnehmen kann, spezifische neuronale Strukturen f{\"u}r die Verarbeitung besitzen und auf olfaktorische Reize reagieren.}, language = {de} }