@phdthesis{Nommensen2014, author = {Bente Katharina Nommensen}, title = {Zur postnatalen Entwicklung der Fossa pterygopalatina des Schimpansen (Pan troglodytes): eine biometrische Studie basierend auf der Computertomographie}, journal = {Postnatal development of pterygopalatine fossa in chimpanzees (Pan troglodytes): a biometric study on the basis of computer tomography}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002020-1}, year = {2014}, abstract = {Die vorliegende Studie befasst sich mit dem postnatalen Wachstum der Fossa pterygopalatina (FPP) von Pan troglodytes unter Ber{\"u}cksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Die Untersuchungen erfolgten an 27 Schimpansensch{\"a}deln beiderlei Geschlechts, die anhand ihres Dentitionsstatus in drei Altersgruppen eingeteilt wurden. Die Vermessung erfolgte an computertomographischen Schichtaufnahmen. Mit Hilfe der Software WinSurf© 4.0 wurde das Volumen der FPP berechnet und 3D-Rekonstruktionen angefertigt. Dar{\"u}ber hinaus wurden verschiedene lineare Ma{\"s}e der FPP und ihrer Verbindungen vermessen. Um eine Abh{\"a}ngigkeit des Volumens der FPP von der Sch{\"a}delmorphologie zu untersuchen, wurden zus{\"a}tzlich verschiedene L{\"a}ngen-, H{\"o}hen- und Breitenma{\"s}e sowie Winkel der Sch{\"a}del bestimmt. Es zeigte sich, dass das Volumen der FPP postnatal sowohl bei den m{\"a}nnlichen als auch bei den weiblichen Schimpansen zunimmt. Ein signifikanter Unterschied des Volumens wurde sowohl zwischen den infantilen und juvenilen als auch infantilen und adulten Individuen nachgewiesen. Da ein signifikanter Unterschied jedoch nicht zwischen den juvenilen und adulten Sch{\"a}deln nachgewiesen werden konnte, ist anzunehmen, dass es vor allem innerhalb der Wachstumsphase zum juvenilen Schimpansen zu einer st{\"a}rkeren Zunahme des Volumens der FPP kommt. Mittels Korrelationsanalysen konnten signifikante Zusammenh{\"a}nge zwischen verschiedenen {\"a}u{\"s}eren Sch{\"a}delma{\"s}en und dem Volumen der FPP nachgewiesen werden. Ein Zusammenhang zu den vermessenen Winkeln zeigte sich nicht. Auf der Grundlage des Ergebnisses der Korrelationsanalyse erfolgte die Beschreibung des postnatalen Wachstums des Volumens der FPP unter dem Aspekt des Geschlechtsdimorphismus. Erwartungsgem{\"a}{\"s} vergr{\"o}{\"s}erte sich das Volumen der FPP im Beobachtungszeitraum, wobei die m{\"a}nnlichen Sch{\"a}del eine st{\"a}rkere Zunahme zeigten. Bei im infantilen Alter gleich gro{\"s}en Fl{\"u}gelgaumengruben entwickelt sich so sp{\"a}ter in der Ontogenese ein signifikanter Volumenunterschied zu Gunsten der adulten m{\"a}nnlichen Schimpansen. Im Vergleich zum Menschen wies die Fossa pterygopalatina des Pan troglodytes eine Reihe morphologischer Besonderheiten auf. Das Foramen sphenopalatinum lag bei infantilen und juvenilen Schimpansen auf H{\"o}he des Corpus ossis sphenoidalis, wodurch die FPP in diesem Bereich relativ tief war. Im Laufe der Ontogenese verlagert sich das Foramen sphenopalatinum nach kaudal, so dass es bei adulten Schimpansen auf H{\"o}he des Processus pterygoideus ossis sphenoidalis lag und die FPP in diesem Bereich deutlich flacher war als bei Jungtieren. Diese Besonderheit ist wahrscheinlich auf ein zunehmendes kraniokaudales Wachstum des Viszerokraniums zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Bei infantilen und juvenilen Schimpansen zeigten sich multiple Formvarianten des Foramen sphenopalatinum von hochoval, l{\"a}ngsoval und rund, wobei bei adulten Schimpansen nur die, vom Menschen bekannte, hochovale Form nachweisbar war. Die am kranialen Pol der FPP liegenden Strukturen wie Foramen rotundum, Fissura orbitalis inferior sowie die Unterkante der Facies orbitalis der Ala major ossis sphenoidalis ver{\"a}nderten in den verschiedenen Altersgruppen ihre Lage zueinander. Bei infantilen Schimpansen lag die Fissura orbitalis inferior am weitesten kaudal. Bei juvenilen Tieren befanden sich alle oben genannten Strukturen auf derselben H{\"o}he, wohingegen das Foramen rotundum bei adulten Sch{\"a}deln deutlich weiter kranial lag. Diese variable Lage der Strukturen der FPP zueinander erschwerte die Definition einer einheitlichen kranialen Begrenzung der FPP. Die multiplen {\"O}ffnungen der FPP in diesem Bereich und die damit fehlende kn{\"o}cherne Begrenzung erschwerte die Vermessung der FPP am kranialen Pol zus{\"a}tzlich. Da die vorliegende Arbeit M{\"o}glichkeiten zeigt, die FPP unter standardisierten Bedingungen zu vermessen, tr{\"a}gt sie Modellcharakter. Sie gibt erstmals einen tieferen Einblick in die Morphologie und das postnatale Wachstum der FPP des Pan troglodytes unter Ber{\"u}cksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Somit leistet sie einen weiteren Beitrag zum Verst{\"a}ndnis des komplexen kraniofazialen Wachstums des Schimpansen und liefert Daten f{\"u}r weitere Studien an der FPP des Menschen und anderer h{\"o}herer Primaten.}, language = {de} }