@phdthesis{Nicolai2015, author = {Thomas Nicolai}, title = {Kontrollierte verblindete Studie zur Ermittlung der dermalen Propan-1-ol- und Propan-2-ol-Resorption unter Ausschluss der pulmonalen Resorption w{\"a}hrend der chirurgischen H{\"a}ndedesinfektion}, journal = {Determination of the dermal propan-1-ol and propan-2-ol absorption under exclusion of pulmonary absorption during the surgical hand disinfection}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002304-3}, year = {2015}, abstract = {Die H{\"a}nde des medizinischen Personals gelten als Hauptvehikel f{\"u}r die {\"U}bertragung nosokomialer Pathogene. Daher nimmt die H{\"a}ndedesinfektion die wichtigste Stellung in der Pr{\"a}vention nosokomialer Infektionen ein. Die beruflich bedingte umfangreiche Exposition des medizinisch t{\"a}tigen Personals mit den in H{\"a}ndedesinfektionsmitteln verwendeten niederen Alkoholen Ethanol, Propan1ol und Propan-2-ol erfordert die Gew{\"a}hrleistung einer vollst{\"a}ndigen Anwendungssicherheit. F{\"u}r Ethanol basierte Desinfektionsmittel konnte eine toxikologisch relevante Resorption ausgeschlossen werden. Aufgrund der begrenzten Datenlage {\"u}ber das Resorptionsausma{\"s} bei der fachgerechten Anwendung von Propanolen erfolgte eine die Alltagsbedingungen im klinischen Operationsbereich simulierende Studie mit standardisierter Durchf{\"u}hrung einer einmaligen hygienischen und dreimaligen chirurgischen H{\"a}ndedesinfektion. Da bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Differenzierung zwischen inhalativer und dermaler Resorption vorgenommen wurde, erfolgte die H{\"a}ndedesinfektion unter Ausschluss der inhalativen Resorption von Alkohold{\"a}mpfen durch die Verwendung von Gesichtsmasken in Kombination mit Filtern. Ein identisches Studiendesign zu einer Vorl{\"a}uferstudie ohne Trennung von dermaler und pulmonaler Resorption erm{\"o}glicht erstmals eine vergleichende Einsch{\"a}tzung beider Resorptionsrouten. Bei zehn Probanden wurden die Blutserumspiegel bei Verwendung drei verschiedener propanolhaltiger Desinfektionsmittel (Gehalt von 70 \% [w/w] Propan-1-ol, 63,14 \% [w/w] Propan-2-ol, 30 \% [w/w] Propan-1-ol und 45 \% [w/w] Propan-2-ol) bestimmt. Je Proband kam an drei verschiedenen Tagen jeweils ein Desinfektionsmittel zum Einsatz. Auch unter Ausschluss der pulmonalen Resorption konnten unabh{\"a}ngig vom verwendeten Pr{\"a}parat signifikante Serumspiegel ermittelt werden. Die maximale mediane Blutkonzentration wurde bei der Verwendung der Pr{\"a}parate mit Gehalt nur eines Wirkstoffs f{\"u}r Propan-1-ol mit 1,16 mg/l und f{\"u}r Propan-2-ol mit 1,74 mg/l bestimmt. Bei der Anwendung des Kombinationspr{\"a}parats traten maximale mediane Propan-1-ol-Konzentrationen von 0,68 mg/l und Propan-2-ol-Spiegel von 1,24 mg/l auf. Ein signifikanter Anstieg der Metaboliten der Propanole Aceton und Propionaldehyd wurden nicht festgestellt. Damit kam es zu keinem Zeitpunkt zu einer {\"U}berschreitung toxikologisch bedenklicher Serumspiegel. Der Vergleich zur Vorstudie mit dermaler und pulmonaler Resorption erbrachte f{\"u}r die Anwendung des ausschlie{\"s}lich Propan-1-ol enthaltenden Pr{\"a}parats eine signifikant niedrigere Aufnahme des Alkohols. Dieses Ergebnis best{\"a}tigte sich bei der Anwendung des Kombinationspr{\"a}parats aufgrund der gegenseitigen Beeinflussung der Propanole und der daraus resultierenden vornehmlich dermal erfolgenden Resorption allerdings nicht. Die Aufnahme von Propan-2-ol scheint vermehrt {\"u}ber die dermale Resorptionsroute zu erfolgen, da weder bei der Anwendung des Pr{\"a}parats mit Propan-2-ol noch bei der Anwendung der Wirkstoffkombination eine signifikante Verminderung der resorbierten Menge im Vergleich zur Vorstudie analysiert werden konnte. Die vorliegende Studie l{\"a}sst aufgrund der zahlreichen variablen Einfl{\"u}sse und der begrenzten Probandenanzahl keine allgemeing{\"u}ltige Aussage {\"u}ber die vorherrschenden Resorptionsrouten der Propanole und die gegenseitige Beeinflussung ihres Resorptionsverhaltens zu und macht weiterf{\"u}hrende Studien erforderlich.}, language = {de} }