TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Peters, Andrea T1 - Die Erforderlichkeit der rechtlichen Betreung. Eine rechtstatsächliche Untersuchung der Praxis der Betreuungsanordnung unter dem Gesichtspunkt des Subsidiaritätsgrundsatzes N2 - Bundesweit stehen derzeit mehr als eine Million Menschen unter rechtlicher Betreuung. Die Erklärungsversuche für diesen Umstand sind vielfältig. Neben den Tatsachen der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung und der Lockerung der Sozialstrukturen wird unter anderem auch der Vorwurf an die Gerichte erhoben, eine Vielzahl unnötiger Betreuungen anzuordnen. Gegenstand der vorgelegten Dissertation ist daher die Untersuchung der Praxis der Betreuungsanordnung hinsichtlich der Berücksichtigung des Erforderlichkeitsgrundsatzes. Dieser bestimmt sowohl das „Ob" der Betreuung, als auch deren Umfang und soll unnötige Eingriffe in den persönlichen Bereich des Betroffenen verhindern. Das Ergebnis der Untersuchung bestätigt die erhobenen Vorwürfe nicht. Im Gegenteil ist als bemerkenswert hervorzuheben, dass grundsätzlich davon auszugehen ist, dass (zumindest in den untersuchten Fällen) keine Betreuungen angeordnet wurden, die nicht erforderlich waren. Auffallend war dennoch, dass die Ermittlungstätigkeit des Vormundschaftsgerichtes hinsichtlich der Erforderlichkeit der rechtlichen Betreuung nicht ausreichend bzw. falsch ausgerichtet ist. Dies ist begründet zum einen in einem stetigen finanziellen und personellen Mehrbedarf der Gerichte, jedoch auch in der derzeitigen Ausgestaltung des Verfahrensablaufes. So ist insbesondere bei der Anhörung der Betroffenen verstärkt nach Möglichkeiten anderer Hilfen im Sinne des § 1896 Abs. 2 BGB zu suchen. Des Weiteren sollte das Vormundschaftsgericht verpflichtet sein, die Betreuungsbehörde einzuschalten. N2 - The number of people in Germany who are in legal guardianship currently exceeds one million. There have been various attempts to explain why this is so. While some explanations focus on the population's rising life expectancy and on the loosening of social structures, another line of thinking accuses the courts of appointing a multitude of unnecessary guardianships. This dissertation is therefore a review of guardianship appointments with respect to whether the principle of necessity is being observed. This principle determines not only the "whether" of a guardianship but also its scope, and has the aim of preventing unnecessary encroachments on the personal sphere of the individual concerned. The results of this review do not confirm the accusations mentioned. To the contrary, they include the remarkable and noteworthy finding that it must be assumed that no unnecessary guardianships were appointed (at least not in the cases reviewed). Nevertheless, it was also apparent that the guardianship court's investigations into the necessity of legal guardianships were inadequate and misdirected. This is caused in part by constantly increasing demands on courts' budgets and staff, but is also due to the current procedural structure. Accordingly, increased efforts should be made during hearings for individuals affected to pursue the possibility of other remedies in the sense of Section 1896 para. 2 of the German Civil Code. In addition, the guardianship court should be obligated to involve the Guardianship Authority. KW - Betreuung KW - Recht KW - Deutschland / Betreuungsgesetz KW - Vormundschaft KW - legal guardianship KW - appointment KW - necessity KW - Section 1896 para 2 of the German Civil Code Y2 - 2005 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000068-6 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000068-6 ER -