@phdthesis{Meyer2017, author = {Jutta Meyer}, title = {Stofffl{\"u}sse in Makrophytensystemen: Ein Vergleich zwischen K{\"u}stenlagunen der s{\"u}dlichen Ostsee}, journal = {Interactions between submerged macrophytes and their biotic and abiotic environment: Comparisons among coastal lagoons of the southern Baltic Sea}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002856-5}, year = {2017}, abstract = {In fr{\"u}heren Jahrzehnten verschlechterte sich der {\"o}kologischen Zustand von zahlreichen inneren K{\"u}stengew{\"a}ssern der Ostsee durch die Eutrophierung, was z. B. zu intensiven Algenbl{\"u}ten f{\"u}hrte. Submerse Makrophyten k{\"o}nnen den {\"o}kologischen Zustand von S{\"u}{\"s}gew{\"a}ssern verbessern, denn sie unterst{\"u}tzen z. B. die Sedimentation von suspendiertem Material und verringern die Resuspension. Zudem reduzieren sie indirekt das Phytoplankton, weil sie Zooplankton einen Pr{\"a}dationsschutz bieten und somit die Beweidung des Phytoplanktons durch das Zooplankton f{\"o}rdern. Es ist m{\"o}glich, dass diese R{\"u}ckkopplungsmechanismen in Brackgew{\"a}ssern weniger effektiv sind. Das Zooplankton ist anders zusammengesetzt und beweidet dadurch weniger effektiv das Phytoplankton. Au{\"s}erdem wird es selbst, innerhalb der Makrophyten, durch bestimmte Fische und Invertebraten gefressen. In der vorliegenden Arbeit, wurden die Interaktionen zwischen submersen Makrophyten und ihrer abiotischen und biotischen Umgebung in zwei verschiedenen K{\"u}stengew{\"a}ssern der s{\"u}dlichen Ostsee untersucht: Vitter Bodden (mesotroph, Makrophyten-dominiert) und Dar{\"s}-Zingster Boddenkette (DZBK, eutroph bis stark eutroph, Phytoplankton-dominiert). Die folgenden Parameter wurden von Juni bis September 2013 (Vitter Bodden) und von M{\"a}rz bis November 2014 (DZBK) gemessen: Lichtattenuation, Konzentration von Gesamt-suspendiertem Material (TSM), von Chlorophyll a (Chl a), von Gesamt-Phosphor (TP) und von Gesamt-Stickstoff (TN). Zudem wurden die Verh{\"a}ltnisse TP zu TN und Chl a zu TP bestimmt. Der Beweidungsdruck des Zooplanktons auf das Phytoplankton wurde sowohl f{\"u}r den Tag als auch f{\"u}r die Nacht berechnet, in dem das jeweilige Zooplankton ausgez{\"a}hlt, die Biomasse und die Beweidungsrate berechnet wurde. Im Vitter Bodden wurde die Zusammensetzung der Makrophyten bestimmt, sowie ihr Bedeckungsgrad und ihr Anteil an der Wassers{\"a}ule (PVI) in einer Wassertiefe <1 m gesch{\"a}tzt. In der DZBK wurde die Biomasse der Makrophyten bis in eine Wassertiefe von 1,9 m bestimmt. Die Tiefenverbreitung der Makrophyten war im Vitter Bodden nicht Licht-limitiert, aber in der DZBK, da sich dort der Hauptanteil der Makrophytenbiomasse nur bis in eine Wassertiefe von 1 m befand. In der DZBK hatte das Phytoplankton einen gro{\"s}en Anteil an der Lichtattenuation und limitierte dadurch vermutlich die Lichtverf{\"u}gbarkeit nicht nur f{\"u}r die Makrophyten sondern auch f{\"u}r sich selbst. Aufgrund der TN zu TP Verh{\"a}ltnisse war das Phytoplankton in der DZBK P-limitiert, w{\"a}hrend es im Vitter Bodden durch beide N{\"a}hrstoffe gleichzeitig limitiert war. Die Beweidung durch das Zooplankton konnte zeitweise vermutlich das Phytoplankton im Vitter Bodden reduzieren, aber nicht in der DZBK. Der Bedeckungsgrad der Makrophyten war hoch, aber sie hatten eine flache Wachstumsform und daher nur einen geringen PVI. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der vermutlich hohe Wasseraustausch mit der Ostsee und der fehlende Eintrag aus Flie{\"s}gew{\"a}ssern verantwortlich f{\"u}r die hohe Lichtverf{\"u}gbarkeit im Vitter Bodden sind. Ein m{\"o}glicher Einfluss der Makrophyten auf Wassertr{\"u}bung, N{\"a}hrstoffe, Phytoplankton und Zooplankton wurde vermutlich durch diesen Wasseraustausch maskiert. Im Gegensatz dazu gab es keine Effekte der Makrophyten auf N{\"a}hrstoffe in der Wassers{\"a}ule, sowie auf Phytoplankton und Zooplankton in der DZBK, da die Makrophyten nur auf die Randbereiche der Bodden beschr{\"a}nkt sind. Da Sedimentation und Resuspension haupts{\"a}chlich die Wassertr{\"u}bung beeinflussen, wurde in einem weiteren Teil der vorliegenden Arbeit ermittelt, in wie weit Wind-induzierte Wellen die Sedimentationsraten beeinflussen, wenn sie unmittelbar sedimentiertes Material wieder resuspendieren. Zu diesem Zweck wurden zwei verschiedene Sedimentationsfallen verwendet: Zylinderfallen (ZF) und Tellerfallen (TF). Die TF wurden in dieser Studie das erste Mal an einem Wellen-exponiertem Standort verwendet. Sie erlaubten, dass unmittelbar sedimentiertes Material wieder resuspendiert werden konnte, was die ZF nicht konnten. Sedimentationsraten wurden mit beiden Fallentypen in einer Wassertiefe zwischen 0,9 m und 1,6 m bestimmt. Die Wellenexposition wurde berechnet, indem die halbe Oberfl{\"a}chenwellenl{\"a}nge (λ/2) durch die Wassers{\"a}ule oberhalb der Fallen (dF) dividiert wurde. Eine hohe Wellenexposition war definiert als (λ/2) / dF >1. Die Sedimentationsraten in beiden Fallentypen waren von der Wellenexposition beeinflusst. Jedoch in gegens{\"a}tzlicher Weise. Bei hoher Wellenexposition sedimentierte ein geringerer Anteil des TSM pro Stunde auf den TF als bei geringer Wellenexposition, w{\"a}hrend in den ZF ein gr{\"o}{\"s}erer Anteil sedimentierte. Daher wurde die Sedimentationsrate bei hoher Wellenexposition mit den ZF {\"u}berbestimmt. Die verwendeten TF sind ein viel versprechendes Mittel um Sedimentationsraten in flachen, Wellen-exponierten Orten abzusch{\"a}tzen, denn sie reflektieren den unmittelbaren Einfluss von Wellenbewegungen auf die Sedimentation von suspendiertem Material.}, language = {de} }