@phdthesis{Strauss2017, author = {Sebastian Strau{\"s}}, title = {Modulation intrakortikaler Inhibition des prim{\"a}ren sensomotorischen Kortex durch Hautan{\"a}sthesie des Unterarms bei Patienten mit komplexem regionalem Schmerzsyndrom}, journal = {Inhibition of the primary sensorimotor cortex by topical anesthesia of the forearm in patients with complex regional pain syndrome}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002783-0}, year = {2017}, abstract = {Neuropathische Schmerzen sind besonders schwierig zu behandeln. Hierf{\"u}r werden Prozesse im Gehirn verantwortlich gemacht, die eine Art Schmerzged{\"a}chtnis generieren und unterhalten. Weiterhin wird angenommen, dass diese Ver{\"a}nderungen auch f{\"u}r typische Begleitsymptome, wie Sensibilit{\"a}tsverlust und Bewegungseinschr{\"a}nkungen von Patienten verantwortlich sein k{\"o}nnten. Diese Prozesse und Ver{\"a}nderungen sind Folge fehlgeleiteter, maladaptiver, neuronaler Plastizit{\"a}t. Da neuronale Plastizit{\"a}t jedoch ein kontinuierlicher Prozess ist, der moduliert werden kann, ist anzunehmen, dass auch die schmerzbedingten Ver{\"a}nderungen grunds{\"a}tzlich positiv beeinflussbar sind. Ziel der zugrundeliegenden Untersuchung war es, die Modulierbarkeit von pathologischen Ver{\"a}nderungen bei neuropathischen Schmerzpatienten durch die Anwendung lokaler kutaner An{\"a}sthesie zu erfassen. Hierzu wurde eine Gruppe von Patienten, die unter dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom leidet, untersucht. Jeweils vor und nach der Anwendung einer lokalen kutanen an{\"a}sthesierenden Creme wurden periphere sensorische und motorische Tests durchgef{\"u}hrt. Des Weiteren wurde mit Hilfe der TMS die SICI als Korrelat der Erregbarkeit des motorischen Kortex gemessen. Alle Messungen wurden in einem weiteren Durchgang mit Hilfe einer Placebo-Creme kontrolliert.Es zeigte sich, dass nur die Anwendung der an{\"a}sthesierenden Creme in der Lage war, die pathologisch erh{\"o}hte Erregbarkeit im betroffenen Kortex zu senken und die verminderte taktile Diskriminationsf{\"a}higkeit der Fingerspitzen zu verbessern. Auch wurden feinmotorische F{\"a}higkeiten signifikant verbessert. Obwohl ein Zusammenhang zwischen den pathologischen Ver{\"a}nderungen und dem Schmerzniveau zu bestehen scheint, zeigte sich hier ,durch die Intervention, keine Ver{\"a}nderung. Nichtsdestotrotz wurde deutlich, dass typische, zum Teil langj{\"a}hrig bestehende Symptome, durch eine einfache Intervention moduliert werden konnten. Sowohl bei der Entstehung von Symptomen als auch bei der hier gezeigten Modulierbarkeit spielte die neuronale Plastizit{\"a}t eine entscheidende Rolle. Die F{\"o}rderung von neuronaler Plastizit{\"a}t in eine physiologische Richtung wird in Zukunft, neben der medikament{\"o}sen Therapie, ein weiterer wichtiger Bestandteil in der Behandlung von neuropathischen Schmerzen werden. Hierbei k{\"o}nnte die Unterst{\"u}tzung durch die tempor{\"a}re lokale kutane An{\"a}sthesie im Rahmen eines spezialisierten Bewegungstrainings, wie zum Beispiel die Spiegeltherapie, eine gro{\"s}e Rolle spielen.}, language = {de} }