TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Al-Ani, Ali Thaer Ali T1 - National oral health survey on refugees in Germany 2016/2017: caries and subsequent complications N2 - Objectives To assess oral health, caries prevalence, and subsequent complications among recently arrived refugees in Germany and to ompare these findings with the German resident population. Methods This multicenter cross-sectional study recruited 544 refugees aged 3–75+ years; they were examined at ten registration institutions in four federal states in Germany by two calibrated dentists. The refugees were screened for caries (dmft/DMFT) and its complications pufa/PUFA); this data was compared to the resident population via the presentative national oral health surveys). Results The deciduous dentition of the 3-year-old refugees had a mean dmft value of 2.62 ± 3.6 compared with 0.48 dmft in the German resident population, and caries increased to 5.22 ± 3.4 for 6–7-year-olds (Germany: 1.73 dmft). Few refugee children had naturally healthy teeth (7% in 6–7-year-olds, Germany: 56%). In the permanent dentition, the gap in caries prevalence between refugees and the German population decreased with age (35–44-year-olds: 10.55 ± 7.1 DMFT; Germany: 11.2), but refugees exhibited more caries defects (35–44-year-olds DT = 3.13 ± 3.0; Germany: 0.5). German residents had more restorations (35–44-year-olds FT = 4.21 ± 4.6). Regarding complications, the 6–7-year-olds exhibited the highest pufa index (0.86 ± 1.4) which decreased in adolescence (13–17-year-olds, 0.18 ± 0.6) and increased in adults (45–64-year-olds, 0.45 ± 0.8). Conclusion The refugees had high caries experience, often untreated caries teeth and more complications compared with the German resident population, especially in children. Closing this gap by extending preventive systems to the refugees would decrease future treatment needs. Clinical relevance European countries should be prepared for the higher dental treatment needs in recent refugees, especially in children. N2 - Europa sieht sich mit einer erheblichen Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern konfrontiert (UNHCR 2019), die anscheinend eine hohe und häufig unbehandelte orale Morbidität aufweisen (WHO-Datenbank 2013). Da die Datengrundlage dazu in Europa aber sehr lückenhaft ist (Solyman & Schmidt-Westhausen 2018; Goetz et al. 2018; Van Berlaer et al. 2016), war es sinnvoll, dass DGZMK, BZÄK, KZBV und Wrigley hierzu ein Forschungsprojekt initiiert haben. Die deskriptive Analyse der 544 untersuchten Flüchtlinge in den verschiedenen Altersgruppen von 3 bis 65 Jahren ergibt eine klare Verteilung der oralen Morbidität. Bereits 3-Jährige zeigten einen Mittelwert von 2,62 von Karies betroffenen Zähnen, und die Karieswerte im Milchgebiss erreichten im Alter von 6-7 Jahren einen Höchstwert bei einem mittleren dmft von 5,22. Bei den 8- bis 11-Jährigen verringerte sich dieser Wert aufgrund des Herausfallens von Milchzähne auf einen mittleren dmft-Wert von 3,60. Der größte Teil der Karieserfahrung war unbehandelt. Nur ein Drittel der 12-Jährigen hatte ein gesundes bleibendes Gebiss, während die deutsche Bevölkerung einen Prozentsatz von 80% erreicht (IDZ 2016). Der Mittelwert von 2,00 DMFT bei Flüchtlingen ist fast viermal höher als bei deutschen Jugendlichen (0,44 DMFT), entspricht jedoch der Kariesprävalenz in Deutschland Mitte der 90er Jahre (DAJ 2017) und liegt deutlich unter den Maximalwerten von 4-6 betroffene Zähne in Deutschland, die in den 1980er Jahren registriert wurden. So weisen Kinder von Flüchtlingen im Vergleich zu deutschen Kindern eine deutliche Präventionslücke auf. Bei Erwachsenen stiegen die Karieswerte im bleibenden Gebiss kontinuierlich an (45-64 Jahre: 16,0 DMFT), aber die Lücke in der oralen Morbidität gegenüber der deutschen Bevölkerung schließt sich und ab dem 35. Lebensjahr gibt es äquivalente Werte (IDZ 2016). Diese Kariesdaten bei Flüchtlingen stimmen mit Untersuchungen in ihren Herkunftsländern (OHD 2016) und anderen Studien zu Flüchtlingen in Ländern wie Australien, den USA oder Schweden überein (Riggs. Et al. 2015; Keboa et al. 2016). Aufgrund der Präventionslücke und der höheren Kariesraten, insbesondere im Milchgebiss von Flüchtlingskindern, wäre es nützlich, die bestehenden Strukturen der Gruppen- und Individualprävention in Deutschland für Flüchtlinge und Asylsuchende zu verbessern. Zum Beispiel durch Zugriff auf die Vorbeugungsmaßnahmen in verschiedenen Umgebungen oder durch Erweiterung der Präventionsdienste gemäß §4 des Asylbewerbergesetzes (AsylbLG / BMJV 2019). Zusätzliche Informationen zur Zahnprävention im Rahmen von Integrations- oder Sprachkursen wären aufgrund der hohen Anzahl unbehandelter Kariesdefekte bei fast jedem Flüchtling ebenfalls wichtig. KW - decay KW - Oral health KW - Refugees KW - Germany KW - Caries KW - Decayed KW - Missing and filled teeth index KW - Resident Y2 - 2020 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-46654 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-46654 SP - 28 S1 - 28 ER -