@phdthesis{Lendeckel2017, author = {Derik Lendeckel}, title = {Ver{\"a}nderungen im Proteom respiratorischer Epithelzellen und kolonisierenden Staphylokokken nach Behandlung mit kaltem atmosph{\"a}rischem Plasma sowie die Relevanz f{\"u}r die Wundheilung}, journal = {Proteomic changes in respiratory epithelial cells and Staphylococcus aureus after treatment with cold atmospheric plasma and the relevance for wound healing}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-21800}, pages = {72}, year = {2017}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurde zum ersten Mal in der aktuellen Literatur das Proteom von einer humanen und einer bakteriellen Zellreihe nach Behandlung mit sogenanntem tissue-tolerable Plasma hypothesenfrei analysiert. Mit diesem neuartigen Ansatz konnten die vorliegenden aktuellen Literaturdaten gr{\"o}{\"s}tenteils best{\"a}tigt und erheblich erweitert werden. So konnte gezeigt werden, dass die Behandlung mit TTP dosisabh{\"a}ngig zu einer signifikant vermehrten Proliferation der humanen respiratorischen S9-Zellen f{\"u}hrt. Als therapeutisch vielversprechendste Dosis wurde dabei, wie auch schon in der Literatur vermutet, die 120s-Behandlung identifiziert, wobei auch kleinere Dosen eine vorteilhafte Tendenz aufzeigten. Nichtsdestotrotz sind weitere Studien dringend erforderlich, um insbesondere die Langzeit- und Nebenwirkungen von TTP aufzuzeigen. Dass die Behandlung auch Risiken bergen k{\"o}nnte, zeigen die auf Proteinebene erhaltenen Ergebnisse, wo mit steigenden TTP-Dosen auch die Ver{\"a}nderungen der Expression von Proteinen der Funktionskomplexe DNA-Sch{\"a}den und Apoptosefaktoren zunehmen. Unklar ist bislang, wie sich der Verlauf {\"u}ber den 120h-Zeitraum hinaus darstellt und mit welcher H{\"a}ufig- und Regelm{\"a}{\"s}igkeit die Behandlung in der Klinik erfolgen m{\"u}sste, um einen nachhaltigen, therapeutisch relevanten Effekt zu erzielen. Zum Nachweis der Praxistauglichkeit der Plasmatherapie sind weitere Studien erforderlich, um eben diese Fragen zu beantworten und auszuschlie{\"s}en, dass die negativen Auswirkungen bedingt bspw. durch verst{\"a}rkte Apoptoseinduktion eventuell zu einem sp{\"a}teren Zeitpunkt die positiven Effekte der TTP-Behandlung {\"u}berlagern oder antagonisieren. Notwendig sind auch klinische Studien in der Hals-Nasen-Ohrenkunde, die das Wachstumsverhalten der Zellen im Allgemeinen, aber auch im Speziellen der respiratorischen Zellen in vivo zeigen. Die in vitro gefundenen Resultate geben maximal einen kleinen Fingerzeig auf das, was in einem komplexen, wechselwirkenden Organismus zu erwarten ist. Bislang sind in diesem Bereich noch keine gr{\"o}{\"s}eren Studien erfolgt. Gezeigt werden konnte in der Arbeit auch, dass die Staphylokokken deutlich anf{\"a}lliger f{\"u}r TTP sind als die humanen Zellen. Hier konnte das in vitro Wachstum eingeschr{\"a}nkt werden, was den Ergebnissen der aktuellen Literatur entspricht. Allerdings gilt hier ebenfalls, das in vitro erzielte Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf die Klinik {\"u}bertragen werden k{\"o}nnen. Auch wenn es bereits einige klinische Studien zur antimikrobiellen Wirkung von Plasma gibt, steht die Forschung noch am An-fang. Gezeigt werden muss im Verlauf noch, dass TTP auch im Biosystem Mensch die in-vitro gezeigten Effekte ausl{\"o}st. Bekannt ist au{\"s}erdem wie oben beschrieben, dass Staphylokokkus aureus ohnehin zu den sensibleren Keimen geh{\"o}rt. Eine Analyse des Verhaltens von m{\"o}glicherweise resistenteren Bakterien ist n{\"o}tig. Auch zu kl{\"a}ren bleibt, wie sich Pilze unter der Behandlung verhalten und ob nicht nach Ausschalten der bakteriellen Flora m{\"o}glicherweise ein Selektionsvorteil entsteht, der zu vermehrten Pilzwundinfektionen f{\"u}hrt. Die Ergebnisse der Arbeit konnten die Entstehung von oxidativen Stress als wichtigsten Mediator der TTP-Wirkung aufzeigen. Diese Erkenntnis deckt sich mit der aktuellen Studienlage und konnte aufgrund der umfassenden Proteomanalyse beider Zellreihen gewonnen werden. Nichtsdestotrotz m{\"u}ssen weitere genaue Auswertungen erfolgen. Aufgrund der sehr gro{\"s}en Datenmenge erfolgte im Verlauf der Analyse eine ausgiebige Ordnungs- und Filterarbeit. Trotz gro{\"s}er Sorgfalt ist es kaum m{\"o}glich gewesen, alle Informationen zu ber{\"u}cksichtigen und in einer {\"u}bersichtlichen Form zu erhalten. Daher sind die in der Arbeit dargestellten Ergebnissen lediglich ein kleiner Ausschnitt der offensichtlichsten Erkenntnisse. Es ist au{\"s}erdem zu bedenken, dass aufgrund der technischen Limitation lediglich 1220 Proteine identifiziert werden konnten, bei aktuell 30.057 bekannten menschli-chen Proteinen [99]. Betrachtet wurden letztlich also lediglich 4\% des Proteoms. Weitere globale Analysen sind im Verlauf sinnvoll und n{\"o}tig, um die gewonnenen Resultate zu st{\"a}rken oder zu hinterfragen . Insgesamt pr{\"a}sentiert sich TTP als ambitionierte Therapiealternative, die gro{\"s}e M{\"o}glichkeiten in der Medizin der Zukunft verspricht. Insbesondere in der HNO birgt es vielversprechende M{\"o}glichkeiten bei bislang problematischen Erkrankungen. Die Forschung ist allerdings gefordert, weitere umfassende Studien durchzuf{\"u}hren um die Sicherheit und Praktikabilit{\"a}t zu gew{\"a}hrleisten.}, language = {de} }