@phdthesis{Werner2017, author = {Ronald Werner}, title = {Experimentelle Untersuchungen zur energieabh{\"a}ngigen Expansion und Penetration von Deformationsprojektilen, Kaliber 4,5 mm, unter traumatologischen und rechtsmedizinischen Aspekten}, journal = {Experimental studys of the Energy-dependent expansion and penetration of .177 caliber hollow-point air gun projectiles under traumatologicaly and medical jurisprudency aspects}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002865-5}, year = {2017}, abstract = {Schwere und sogar t{\"o}dliche Verletzungen durch Geschosse, die bei vergleichsweise geringer kinetischer Energie aus sog. Druckluftwaffen verschossen werden, sind in der traumatologischen und rechtsmedizinischen Literatur hinreichend belegt. In der Unfallchirurgie werden regelm{\"a}{\"s}ig Verletzungen durch diese weit verbreiteten Schusswaffen behandelt. In der Regel werden aus Druckluftwaffen sog. Diaboloprojektile verschossen, die eine charakteristische sanduhrf{\"o}rmige Bauart aufweisen. Auf dem Markt sind jedoch auch Deformationsprojektile f{\"u}r Druckluftwaffen erh{\"a}ltlich, die aufgrund ihrer Bauart darauf ausgelegt sind, m{\"o}glichst viel Energie an ihr Zielmedium abzugeben und so eine hohe Gewebezerst{\"o}rung hervorrufen. Die Art und Schwere der Verletzungen wird dabei durch die Expansions- und Penetrationsf{\"a}higkeit dieser Projektile bestimmt. Eine systematische Untersuchung dieser Parameter, die zur Bestimmung des Gef{\"a}hrdungspotenzials und somit zur Beurteilung notwendiger klinischer Diagnostik- und Therapieschritte der Verletzungen zwingend notwendig sind, lag bisher nicht vor. In der vorliegenden Arbeit wurden das Deformationsverhalten sowie die Penetrationsf{\"a}higkeit verschiedener Deformationsprojektile im Kaliber 4,5 mm im Vergleich zu einem Referenzdiaboloprojektil in einem kinetischen Energiebereich von 3 bis 30 Joule systematisch untersucht. Nach der Bestimmung der ballistischen Basisparameter (Geschwindigkeit, Energie, Querschnittsbelastung) erfolgte der Beschuss von verschiedenen Simulanzmedien (Gelatine, Gelatine mit Hautsimulanz) sowie von Wasser. Die Vermessung der Projektile erfolgte vor und nach dem Beschuss mittels Messschieber und Messmikroskop. Das dynamische Verhalten der Projektile beim Durchdringen der Simulanzmedien wurde mittels Hochgeschwindigkeitsvideografie erfasst, um hieraus die Wirksamkeit der Projektile abzuleiten. F{\"u}r alle Geschosstypen konnte eine energieabh{\"a}ngige Deformation und somit Vergr{\"o}{\"s}erung der Querschnittsfl{\"a}che nachgewiesen werden. Teilweise erreichten die untersuchten Geschosse schon im unteren Energiebereich relevante Verformungen. Mittels der Hochgeschwindigkeitsvideografie konnte nachgewiesen werden, dass sich f{\"u}r alle Geschosstypen ab einem gewissen Energieschwellenwert eine tempor{\"a}re Wundh{\"o}hle ausbildet. {\"U}bertragen auf die medizinischen Fragestellungen dieser Arbeit bedeutet dies, dass durch die st{\"a}rkere Verformung der Deformationsgeschosse im Vergleich zu den Referenzdiaboloprojektilen auch mit einer h{\"o}heren Energieabgabe und somit schwereren Verletzungen zu rechnen ist. Die nachgewiesene F{\"a}higkeit der untersuchten Projektile, tempor{\"a}re Wundh{\"o}hlen auszubilden, bedeutet f{\"u}r die unfallchirurgische Behandlung und rechtsmedizinische Bewertung, dass nicht nur von direkten Verletzungen der Organstrukturen, die sich im prim{\"a}ren Schusskanal des Geschosses befinden, auszugehen ist, sondern dass durch die indirekte Wirkung der tempor{\"a}ren Wundh{\"o}hle auch Verletzungen von anatomischen Strukturen au{\"s}erhalb des prim{\"a}ren Schusskanals auftreten k{\"o}nnen.}, language = {de} }