@phdthesis{Jungmeier2011, author = {Michael Jungmeier}, title = {Integriertes Management von Schutzgebieten - Beitr{\"a}ge zu Konzept, Prinzipien, Expertensystem und ausgew{\"a}hlten Instrumenten}, journal = {Integrated Management of Protected Areas – Contributions to Concept, Principles, Expert System and Selected Instruments}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000918-4}, year = {2011}, abstract = {Schutzgebiete sind Gebiete, die speziell zum Schutz und zur Sicherung der Biodiversit{\"a}t sowie nat{\"u}rlicher und damit verbundener kultureller Ressourcen ausgewiesen sind. Europ{\"a}ische Gesellschaften stellen im Schnitt zwischen 20 \% und 30 \% ihrer Fl{\"a}chen unter Schutz. Dadurch sind viele Interessen ber{\"u}hrt. Der Umgang mit diesen erfordert zudem ein hohes Ma{\"s} an Verantwortung. In der vorliegenden Dissertation werden neue beziehungsweise verbesserte Instrumente f{\"u}r die Planung und das Management von Schutzgebieten aufbereitet. Diese sind vom Autor an der Schnittstelle zwischen Forschung und Management-Praxis“ entwickelt worden. Die Dokumentation erfolgt vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Funktionen, Aufgaben und Entwicklung der globalen Schutzgebietssysteme. Schwerpunkt der Aufbereitung sind die technisch–planerischen Instrumente. Dabei wird das Konzept eines Integrierten Managements unter Zusammenf{\"u}hrung {\"o}kologischer, {\"o}konomischer und soziokultureller Aspekte hinterlegt. Die dargestellte IPAM-Toolbox (IPAM f{\"u}r Integrated Management of Protected Areas) ist ein interaktives Expertensystem, das f{\"u}r ein einzelnes Schutzgebiet eine Standortbestimmung (Self-Assessment), spezifische Empfehlungen (Recommendations) und den Zugriff auf vorselektierte Detailinformationen (Knowledge Base) erm{\"o}glicht. Es ist f{\"u}r alle europ{\"a}ischen und internationalen Schutzgebietstypen verwendbar. Die derzeit verf{\"u}gbaren Informationen beziehen sich haupts{\"a}chlich auf (Zentral- und Ost-) Europa. Das System ist mittlerweile in Forschung, Lehre und Planungspraxis im Einsatz. Es ist multilingual (derzeit sieben Sprachen) und kostenlos verf{\"u}gbar (www.ipam.info). Dem Expertensystem ist ein Lebenszyklusmodell f{\"u}r Schutzgebiete hinterlegt, welches Planung und Management in drei Phasen (Vorphase, Planungsphase, laufendes Management) und 25 Aktivit{\"a}tsfelder (FoAs f{\"u}r Fields of Activity) untergliedert. Dadurch k{\"o}nnen die Informationen fokussiert bereitgestellt werden. Aufbauend auf Vorarbeiten wird Integriertes Schutzgebietsmanagement anhand von acht disziplinsformenden Prinzipien (Forming Principles) als neue wissenschaftliche Disziplin verstanden und definiert. Im zweiten Teil der Dissertation wird der Einsatz neuer bzw. weiter entwickelter Ans{\"a}tze, Technologien und Instrumente anhand von Beispielen aus der Forschungs-, Planungs- und Beratungspraxis dargestellt. Diese Beispiele beleuchten die jeweiligen Gebiete, die Frage- und Aufgabenstellung, fokussieren aber auf die angewandten Methoden. Die Ergebnisse sind exemplarisch und illustrierend hinzugef{\"u}gt. Die Projekte (Auswahl siehe unten) sind unterschiedliche Beispiele f{\"u}r aktuelle Fragen im Schutzgebietsmanagement bzw. in der Schutzgebietsplanung. Sie werden diskutiert unter den Aspekten: Methode im Kontext: Wie ist die angewandte Methode aus der Ergebnisperspektive zu beurteilen? Stellung im Lebenszyklus: Wie kann das Projekt im Lebenszyklus des Schutzgebietes eingeordnet werden? Disziplinen: Welches disziplin{\"a}re Design war erforderlich, die Planungs-/Managementaufgabe zu l{\"o}sen? Bezug zu Forming Principles? Welche der postulierten Grundprinzipien von Schutzgebietsmanagement als neuer Wissenschaft sind durch das Projekt ber{\"u}hrt? Als Selektionskriterien f{\"u}r die Projekte werden Innovationsgrad, Relevanz und {\"U}bertragbarkeit sowie die Praxistauglichkeit bzw. praktische Relevanz herangezogen. Da die Projekte allesamt Auftragsprojekte sind, wird unterstellt, dass sie zu einem hohen Grad den aktuellen Bedarf im Schutzgebietsmanagement widerspiegeln. Die Aufbereitung der Projekte folgt der Struktur der FoAs. Durch Beispiele abgedeckt sind die folgenden FoAs: Entwicklung von Idee und Vision, Machbarkeitspr{\"u}fung, Eingliederung in Schutzgebietssysteme, Planungshandbuch, Kommunikation und Partizipation in der Planungsphase, Grundlagenerhebung, Einrichtungskonzept, Leitbild und Rahmenkonzept, Entwicklung von (regionalen) Wirtschaftsprogrammen, Ermittlung der Management-Effektivit{\"a}t, Vertr{\"a}glichkeitspr{\"u}fungen und Beschr{\"a}nkungen, Forschung und Monitoring, Kommunikation und Partizipation im laufenden Management, Entwicklung der Schutzgebietsregion sowie der Bereich Besuchermanagement, Dienstleistungen und Infrastrukturen. Naturgem{\"a}{\"s} illustrieren die Beispiele jeweils nur Teilaspekte der umfassenden FoAs. Durch die Darstellung soll der aktuelle Stand des Methodenwissens in diesem Bereich gesichert und f{\"u}r kritische Reflexion und Weiterentwicklung zur Verf{\"u}gung gestellt werden. In der zusammenfassenden Aufbereitung kann gezeigt werden, dass die Forming Principles sich in den Projekte tats{\"a}chlich identifizieren lassen, dass sie in Planungsschritten sowie in der Evaluierung in besonderer Intensit{\"a}t festzustellen sind. Planung und Evaluierung haben auch einen starken Bezug zu anderen FoAs und einen hohen interdisziplin{\"a}ren Ansatz. Sie werden als besonders anspruchvolle und erfolgskritische FoAs identifiziert. Als m{\"o}glicherweise weiterf{\"u}hrende Forming Principles w{\"a}ren Wissensmanagement und Ethik zu diskutieren. Die dargestellten Projekte lassen sich einem, meist mehreren FoAs zuweisen, die Liste der FoAs scheint f{\"u}r mitteleurop{\"a}ischen Kontext vollst{\"a}ndig zu sein. Dar{\"u}ber hinaus werden als zus{\"a}tzliche FoAs Law Enforcement und Entwicklungszusammenarbeit zu pr{\"u}fen bzw. zu erarbeiten sein. Im Abgleich der angewandten Schutzgebietskonzepte wird diskutiert, ob integriertes Management von Schutzgebieten auch einen neuen Typ von Schutzgebieten, n{\"a}mlich „Schutzgebiete der dritten Generation“ konstituieren kann. In Schutzgebieten der dritten Generation spielen die Forming Principles f{\"u}r integriertes Management eine konstituierende Rolle. Ein weiterf{\"u}hrender Handlungs- und Forschungsbedarf wird sichtbar.}, language = {de} }