@phdthesis{MatthaeusKraemer2017, author = {Claudia Tanja Matth{\"a}us-Kr{\"a}mer}, title = {Barrieren und f{\"o}rdernde Faktoren zur Verbesserung der fr{\"u}hen Detektion und schnellen Initialtherapie der (schweren) Sepsis und des septischen Schocks : eine sozialwissenschaftliche Analyse}, journal = {Barriers and supportive conditions to improve quality of care for patients with severe sepsis}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-22972}, pages = {110}, year = {2017}, abstract = {Die zwei f{\"u}r die Dissertation ausgew{\"a}hlten Studien gruppieren sich um die Thematik der Identifikation von Barrieren und f{\"o}rdernden Faktoren zur Verbesserung der fr{\"u}hen Detektion und schnellen Initialtherapie der schweren Sepsis / des septischen Schocks. Vorausgehend zu den im Folgenden pr{\"a}sentierten Untersuchungen wurde die erste Interventionsphase einer im cluster-randomisierten Design angelegten Studie, in der unter der Beteiligung von 44 Kliniken untersucht wurde, a) inwiefern eine zeitgerechte antimikrobielle Therapie einen Einfluss auf die 28-Tage-Sterblichkeit von Patienten mit schwerer Sepsis / septischem Schock hat und b) ob eine multimodale Intervention, die u.a. die Etablierung eines Change Teams umfasst, die Einhaltung der Sepsis-Leitlinien st{\"a}rker beeinflusst als das Implementieren {\"u}blicherweise durchgef{\"u}hrter Weiterbildungen in einer Kontrollgruppe, beendet (MEDUSA: Medical EDUcation for sepsis Source control \& Antibiotics). Hierbei zeigte sich, dass es zwischen der Interventions- (IG) und der Kontroll-gruppe (KG) keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, leitliniengerecht innerhalb der ersten Stunde eine antimikrobielle Therapie zu erhalten, gab (IG: 39.6\%; KG: 36.0\%; p=0.12). Bez{\"u}glich der Abnahme von mindestens zwei Blutkultursets vor der Gabe eines Breitband-antibiotikums wurde zun{\"a}chst ein stetiger Anstieg ersichtlich, der bei fast 70\% stagnierte und konstant blieb, wohingegen die Einhaltung dieser Leitlinie in der KG {\"u}ber die Zeit hinweg zwischen 45\% und 58\% variierte (p=0.001). Innerhalb der IG war die 28-Tage-Sterblichkeit der Patienten h{\"o}her als in der KG (p=0.001). Diese Differenz durchzog sich allerdings vom Studienbeginn bis zum Ende. Im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung sollte untersucht werden, inwiefern es m{\"o}glich ist, die Intervention in Vorbereitung auf die zweite Studienphase zu optimieren. Vor diesem Hintergrund wurden a) durch die MEDUSA Mitarbeiter dokumentierte Eindr{\"u}cke aus 83 Besuchen in 16 Interventionskliniken inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet sowie semistrukturierte Experten-interviews mit 17 Change Team Leitern am Ende der ersten Interventionsphase gef{\"u}hrt, welche in Anlehnung an die Grounded Theory von Strauss \& Corbin analysiert wurden. Hierdurch war es m{\"o}glich, ein Rahmenmodell zu unterst{\"u}tzenden Bedingungen bei der Implementierung von Ver{\"a}nderungs-ma{\"s}nahmen mittels Change Teams zu entwickeln, das sich aus f{\"u}nf Kernkategorien zusammensetzt, denen einzelne unterst{\"u}tzende Bedingungen zugeordnet werden konnten: (1) das Zur-Verf{\"u}gung-Stehen externer Unterst{\"u}tzungsleistungen, (2) aktivit{\"a}tsf{\"o}rdernde Eigenschaften der Change Teams und deren Mitglieder, (3) unterst{\"u}tzende Implementierungsstrategien, (4) ver{\"a}nderungsf{\"o}rderliche Mitarbeiter-eigenschaften und (5) hilfreiche, strukturelle Begebenheiten in den Kliniken vor Ort. Erg{\"a}nzend zu der zuvor beschriebenen Untersuchung war es dar{\"u}ber hinaus n{\"o}tig, konkrete Ursachen zu identifizieren, die eine leitliniengerechte antimikrobielle medizinische Versorgung von Patienten mit Sepsis verhindern. Hierzu wurden f{\"u}nf Fokusgruppen mit insgesamt 29 Mitarbeitern – 11 {\"A}rzten und 18 Pflegekr{\"a}ften – zu Barrieren bei der Fr{\"u}herkennung und leitliniengerechten Therapie der Sepsis befragt. Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an die Prinzipien des Framework Approach von Ritchie und Spencer. Basierend auf den identifizierten Ursachen f{\"u}r das zu sp{\"a}te Erkennen einer Sepsis als auch den Gr{\"u}nden f{\"u}r eine zeit¬verz{\"o}gerte Therapie nach bereits erfolgter Identifikation war es m{\"o}glich, ein Rahmenmodell zu entwickeln, in dem stationsinterne als auch -externe Kommunikationsdefizite und {\"U}bergabe¬schwierigkeiten {\"u}ber den gesamten Behandlungspfad eines Patienten hinweg {\"u}bersichtsartig dargestellt sind. Hierbei stehen die f{\"u}nf Kernbereiche: (1) Pr{\"a}klinik, (2) Rettungsdienst, (3) Notaufnahme, (4) Normalstation und (5) Intermediate Care Station / Intensivstation im Vordergrund. Zusammenfassend l{\"a}sst sich festhalten, dass die alleinige Etablierung eines Change Teams je Krankenhaus nicht ausreichend war, um eine signifikante Verbesserung der zeitgerechten Identifikation und leitliniengerechten Therapie der Sepsis zu erreichen.}, language = {de} }