@phdthesis{Doelken2007, author = {Sandra Christina D{\"o}lken}, title = {Keine Evidenz f{\"u}r eine Assoziation des Simian Virus 40 mit malignen Non-Hodgkin Lymphomen}, journal = {No evidenz for a association of Simian virus 40 in malignant Non-Hodgkin lymphoma}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000420-0}, year = {2007}, abstract = {Zusammenfassung Das Simian Virus 40 (SV40) ist ein sehr potentes DNA Tumorvirus. Sein nat{\"u}rliches Infektionsreservoir sind Rhesus Affen (Maccaca mulatta) in Nord Indien. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1960 in Nierenzellkulturen von Affen, die zur Gewinnung menschlicher Impfstoffe verwendet wurden, gibt es sehr widerspr{\"u}chliche Befunde bez{\"u}glich einer m{\"o}glichen Rolle des Virus bei der Entstehung verschiedener maligner menschlicher Tumoren. Mit sehr unterschiedlicher Frequenz - zuletzt in zwei amerikanischen Publikationen bei bis zu 40\% der Patienten - konnten in einigen Studien bei Patienten mit malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) DNA Sequenzen des \"Large T-Antigens\" des SV40 mit Hilfe sensitiver PCR-Techniken nachgewiesen werden. Um festzustellen, ob SV40 DNA Sequenzen auch bei deutschen Patienten in malignen Lymphomzellen zu finden sind, und ob eine klonale Beziehung zwischen Virus und Tumorzelle besteht, untersuchten wir malignes Lymphomgewebe von 27 Patienten mit NHL und 6 Patienten mit Hodgkin Lymphomen, periphere mononukle{\"a}re Zellen (PBMNC) mit quantitativ bestimmtem Lymphomzellgehalt von 47 Patienten mit NHL und 61 Kontrollen, 14 Lymphknoten ohne Lymphombefall und 46 PBMNC von gesunden Freiwilligen. F{\"u}r den Nachweis von SV40-DNA-Sequenzen etablierten wir eine hoch-sensitive quantitative real-time PCR f{\"u}r das SV40 \"Large-T-Antigen\" Gen, um den direkten qualitativen und quantitativen Nachweis von SV40 DNA-Kopien an Blut, Knochenmark und lymphatischem Gewebe von Patienten mit malignen Lymphomen und Kontrollpersonen zu erm{\"o}glichen. Um zu gew{\"a}hrleisten, da{\"s} virale DNA von BK- und JC-Virus nicht zu falsch positiven PCR Ergebnissen f{\"u}hren konnte, wurde f{\"u}r die real-time PCR nach dem Taqman-Prinzip eine Fluoreszenzsonde ausgew{\"a}hlt, die ausschlie{\"s}lich mit SV40-DNA reagieren kann. In den peripheren Blutproben der NHL Patienten waren zirkulierende Lymphomzellen {\"u}ber den Nachweis Lymphom-spezifischer Translokationen, wie z.B. der t(14;18) und t(11;14) Translokation, bzw. {\"u}ber das klonale VDJ- Rearrangement des IgH-Locus quantitativ bestimmt worden. Um die Intaktheit und Amplifizierbarkeit der isolierten zellul{\"a}ren DNA festzustellen, wurden die Proben auf EBV und K-ras getestet. Das K-ras Gen diente au{\"s}erdem als Referenzgen, um den Gehalt zellul{\"a}rer DNA, ausgedr{\"u}ckt in Genkopien zellul{\"a}rer DNA (2 Genkopien K-ras/Zelle), im Einzeltest zu bestimmen. Durch den Vergleich der quantitativen Bestimmung der zirkulierenden Lymphomzellen und der SV40 Genomkopien w{\"a}re es im positiven Fall m{\"o}glich, die Frage nach einer direkten Assoziation von SV40 mit den Tumorzellen maligner Lymphome zu beantworten. Keine der 47 Lymphknotenproben enthielt SV40 DNA bei einer Sensitivit{\"a}t von 1-3 Kopien in 50.000 bis 100.000 Zellen. Auch konnten keine SV40 DNA Sequenzen in den DNA Proben, die von PBMNC von 47 NHL Patienten isoliert worden waren und zwischen 0,1\% und >90\% Lymphomzellen enthielten, nachgewiesen werden. Zum Vergleich waren 30/46 (65,2\%) der Proben positiv f{\"u}r EBV-DNA: sie enthielten zwischen 5 und 82.800 EBV Kopien pro 100.000 Zellen, ein Beweis f{\"u}r die M{\"o}glichkeit, an den isolierten DNA-Pr{\"a}parationen virale DNA-Kopien zu quantifizieren. Diese Ergebnisse schlie{\"s}en eine direkte klonale Assoziation des SV40 Virus mit malignen Lymphomzellen in allen untersuchten Proben aus. In {\"U}bereinstimmung mit neueren Daten aus Italien, Spanien, England, Frankreich und Kanada sprechen auch unsere Ergebnisse daf{\"u}r, da{\"s} SV40 keine wesentliche Rolle bei der {\"A}tiologie und Pathogenese maligner Lymphome spielt.}, language = {de} }