@phdthesis{Baudis2011, author = {Hela Baudis}, title = {Rudolph Suhrlandt (1781-1862) Grenzg{\"a}nger zwischen Klassizismus und Biedermeier}, journal = {Rudolph Suhrlandt (1781-1862) Crossover artist between Classicism and Biedermeier}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000907-5}, year = {2011}, abstract = {Rudolph Suhrlandt (1781-1862) Grenzg{\"a}nger zwischen Klassizismus und Biedermeier. Leben und Werk eines deutschen Hofmalers und Portr{\"a}tisten des B{\"u}rgertums Die Arbeit ist dem Leben und Schaffen von Rudolph Friedrich Carl Suhrlandt gewidmet, einem heute weitgehend vergessenen Historienmaler, Portr{\"a}tisten, Zeichner und Lithographen, der in der ersten H{\"a}lfte des 19. Jahrhunderts in Mecklenburg-Schwerin wirkte und das kulturelle Profil der Residenz pr{\"a}gte. Seine Werke werden sowohl in Museen als auch im Privatbesitz bewahrt, sind international verstreut und schwer zug{\"a}nglich. Bisher existierte weder eine Gesamtdarstellung des Wirkens dieses norddeutschen K{\"u}nstlers noch ein umfassendes Werkverzeichnis. Beides wird hiermit erstmals vorgelegt. Stilistisch war Suhrlandt ein Grenzg{\"a}nger, der in der Historienmalerei noch bis in die drei{\"s}iger Jahre den Konzepten des Klassizismus folgte, w{\"a}hrend er sich in der Portr{\"a}tkunst den Positionen des b{\"u}rgerlichen Biedermeier verpflichtet f{\"u}hlte. Als exzellenter Zeichner und Grafiker schuf er meisterliche lithographische Wiegendrucke und ebnete dieser tonangebenden Technik des 19. Jahrhunderts den Weg. Unter den Malern, die in Mecklenburg –Schwerin wirkten, war Rudolph Suhrlandt der einzige K{\"u}nstler, der au{\"s}erhalb der Landesgrenzen zu hohem internationalen Ansehen und k{\"u}nstlerischen Erfolg gelangte. Nach Studienjahren in Dresden unter Joseph Grassi (1757-1818) und in Wien unter Heinrich F{\"u}ger (1751-1818), folgte ein achtj{\"a}hriger Aufenthalt in Italien. 1808 reiste der junge Maler auf Einladung von Antonio Canova (1757-1822) nach Rom, verkehrte im Kreis um den d{\"a}nischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1768-1844) und stand im Kontakt mit den „Nazarenern“, ohne sich deren k{\"u}nstlerischen Positionen anzuschlie{\"s}en. Enge Beziehungen bestanden zu K{\"u}nstlern der Franz{\"o}sischen Akademie in Rom. Von nahezu allen bekannten K{\"u}nstlerkollegen und Freunden zeichnete er charakteristische Portr{\"a}ts. Seine Bildniskunst wurde ebenso hoch gesch{\"a}tzt wie auch seine von klassizistischer Strenge gepr{\"a}gte Historienmalerei. Die Accademia di San Luca ernannte ihn 1810 zum Ehrenmitglied. Zwischen 1812 und 1815 weilte Suhrlandt in Neapel, arbeitete dort u. a. im Auftrag des K{\"o}nigs Joachim Murat und kehrte schlie{\"s}lich 1816 nach Mecklenburg zur{\"u}ck, um seine Hofmalerstelle in der Gro{\"s}herzoglichen Residenz Ludwigslust anzutreten. Sein Anstellungsvertrag enthielt das Privileg, alle zwei Jahre f{\"u}r sechs bis acht Monate auf Reisen zu gehen. Das f{\"u}hrte zur partiellen Losl{\"o}sung vom mecklenburgischen Hof, so dass sein k{\"u}nstlerisches Wirken nicht allein territorial gebunden war, sondern von {\"u}berregionaler Relevanz. Suhrlandt besa{\"s} internationale Kontakte zu K{\"u}nstlern, Gelehrten, Literaten und arbeitete als Maler und Lithograph erfolgreich in vielen europ{\"a}ischen Metropolen. In den norddeutschen Hansest{\"a}dten avancierte er in der Epoche des Biedermeier und Vorm{\"a}rz zum gefragten Portr{\"a}tisten des aufstrebenden B{\"u}rgertums. Der monographische Teil enth{\"a}lt au{\"s}erdem biographische Skizzen mit Werkbeispielen, die der {\"u}ber drei Generationen reichenden K{\"u}nstlerfamilie gewidmet sind. Dazu geh{\"o}ren der Vater des K{\"u}nstlers, Johann Heinrich Suhrlandt (1742- 1827), ein langj{\"a}hriger Hofmaler im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, die Lithographin Wilhelmine Suhrlandt (1803 -1863), Gattin von Rudolph Suhrlandt, sowie die Kinder, Carl Friedrich August Suhrlandt (1828-1912) und Pauline Alexandrine, verh. Soltau (1833- 1902), die beide als Historien- Genre- und Portr{\"a}tmaler t{\"a}tig waren. Der zweite Teil der Arbeit dokumentiert umfassend das Ergebnis der Recherchen zum Gesamtwerk. Erstmalig werden Gem{\"a}lde, Zeichnungen, Studien, Skizzen und Druckgrafiken verzeichnet und mit Abbildungen vorgestellt, dar{\"u}ber hinaus werden Informationen zu verschollenen Werke geliefert. Das mit 775 Arbeiten ausgewiesene Oeuvreverzeichnis spiegelt eindringlich die Leistungsf{\"a}higkeit des deutschen Malers wider, der 1841 seine Erfahrungen in der kunsttheoretischen Schrift „Aphorismen {\"u}ber die bildenden K{\"u}nste“ ver{\"o}ffentlichte.}, language = {de} }