@phdthesis{Drude2011, author = {Solveig Drude}, title = {Psychischer Stress im Mausmodell: Differenzierung zwischen Glukokortikoid- und Indolamin 2,3-Dioxygenase-vermittelten Effekten}, journal = {Psychological stress in a murine model: Differentiation between glucocorticoid- and indoleamine 2,3-dioxygenase-driven effects}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001058-6}, year = {2011}, abstract = {Chronischer psychischer Stress, der in einem Modell aus kombiniertem Immobilisations- und akustischem Stress realisiert wurde, f{\"u}hrt bei weiblichen BALB/c-M{\"a}usen zu einem Anstieg der Plasma-Kortikosteronkonzentration, Immunsuppression und depressions{\"a}hnlichem Verhalten. Eine durch chronischen psychischen Stress verursachte Darmbarrierest{\"o}rung ruft {\"u}ber die Translokation bakterieller Produkte eine systemische IDO-Aktivierung hervor. Fr{\"u}here Experimente zeigen, dass IDO-Hemmung durch 1-MT die stressinduzierte Immunsuppression und das depressive Verhalten, aber auch den Glukokortikoidanstieg im Plasma der M{\"a}use verhindert. Zur Kl{\"a}rung der Frage, welche Stresseffekte auf Glukokortikoide und welche auf eine IDO-Aktivierung zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sind, wurde weiblichen BALB/c-M{\"a}usen w{\"a}hrend chronischer Stressexposition der Glukokortikoidrezeptor-blocker RU486 injiziert und die Wirkungen von RU486 denen von 1-MT in ausgew{\"a}hlten Read-out-Systemen gegen{\"u}bergestellt. Bei der Etablierung der Interventionsbehandlung mit RU486 tauchten schwerwiegende Probleme auf: Die t{\"a}gliche Injektion des Medikaments f{\"u}hrte zu einer Modifizierung der HPA-Achsenaktivit{\"a}t nicht gestresster M{\"a}use im Vergleich zu nicht behandelten, ungestressten Tieren. Au{\"s}erdem wurde deutlich, dass die Wahl des L{\"o}sungsmittels einen Einfluss auf die Ergebnisse hatte. Jede Manipulation an Versuchstieren ist folglich ein ernstzunehmender St{\"o}rfaktor in Tiermodellen. Die Ergebnisse dieses Mausmodells wurden nach der Wirksamkeit der Inhibitoren 1-MT und RU486 in drei Bl{\"o}cke eingeteilt: Stresseffekte, die sowohl durch 1-MT als auch durch RU486 in {\"a}hnlicher Weise beeinflusst wurden, sind durch einen HPA-Achsen-vermittelten Glukokortikoidanstieg vermittelt. Dazu z{\"a}hlen die Gewichtsabnahme und depressions{\"a}hnliches Verhalten. Ein Stresseffekt, der nur durch RU486, aber nicht durch 1-MT vermindert wurde, ist die durch chronischen Stress vermittelte Apoptose der Leukozyten im Blutkreislauf und der Thymozyten. Dieser Zellverlust ist unabh{\"a}ngig von IDO-Aktivit{\"a}t ausschlie{\"s}lich Glukokortikoid-vermittelt. {\"U}berraschenderweise konnte die stressbedingt verminderte F{\"a}higkeit zur Bek{\"a}mpfung einer experimentellen Infektion ausschlie{\"s}lich durch 1-MT-Behandlung wieder hergestellt werden. Tryptophanmangel und Kynurenine beeintr{\"a}chtigen die bakterielle Abwehr folglich st{\"a}rker als Glukokortikoide. Ob Glukokortikoide ihrerseits einen Einfluss auf die IDO-Aktivit{\"a}t haben, konnte nicht abschlie{\"s}end gekl{\"a}rt werden.}, language = {de} }