@phdthesis{Bobermien2008, author = {Katja Bobermien}, title = {Regioselektive intestinale Absorption von Talinolol bei gesunden Probanden}, journal = {Site-dependent intestinal absorption of Talinolol in healthy humans}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000510-0}, year = {2008}, abstract = {Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Ort der Wirkstofffreisetzung als eine wichtige Einflussgr{\"o}{\"s}e f{\"u}r die Absorption von Arzneistoffen zu charakterisieren. Bezugnehmend auf die unterschiedliche Expression von Transportproteinen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes sollten Erkenntnisse {\"u}ber die regioselektive Absorption des P-gp-Substrates Talinolol nach Gabe verschiedener Arzneizubereitungsformen gewonnen werden. Dazu wurde in einer kontrollierten, randomisierten klinischen Studie an acht gesunde, m{\"a}nnliche Probanden je eine konventionelle Hartkapsel, eine magensaft-resistente Kapsel und ein Suppositorium verabreicht. Jede Arzneiform enthielt neben Talinolol auch noch Paracetamol, das als Referenzsubstanz f{\"u}r die Bestimmung des Zeitpunktes der Wirkstoffliberation diente. Paracetamol wurde nach Gabe aller drei Arzneiformen in gleichem Umfang absorbiert. Es zeigte in jedem Fall regelm{\"a}{\"s}ige Peaks und war ein zuverl{\"a}ssiger Indikator f{\"u}r die Freisetzung des Wirkstoffes aus der Arzneiform. Der Verlauf der Serumkonzentrations-Zeit-Kurven von Talinolol war insgesamt weitaus weniger regelm{\"a}{\"s}ig als der von Paracetamol. Im interindividuellen Vergleich fielen insbesondere nach Gabe der magensaftstabilen Kapsel und des Suppositoriums erhebliche Schwankungen auf. Dabei sank die relative Bioverf{\"u}gbarkeit nach Gabe der magensaftstabilen Kapsel auf 50\%, nach Gabe des Suppositoriums sogar auf 20\% des Wertes nach Einnahme einer konventionellen Hartkapsel. Die Aufl{\"o}sung von magensaftstabilen Zubereitungsformen erfolgt vorrangig im distalen Jejunum oder Ileum. Nach Aussage mehrerer Autoren ist hier die P-gp-Expression im Vergleich zum Duodenum deutlich erh{\"o}ht. Dies k{\"o}nnte unserer Meinung nach die verminderte Bioverf{\"u}gbarkeit des P-gp-Substrates Talinolol nach Einnahme einer magensaftresistenten Kapsel erkl{\"a}ren. Der noch st{\"a}rkere Abfall des AUC-Wertes nach Gabe eines Suppositoriums kann indes nur teilweise auf die rektale Expression von P-gp zur{\"u}ckgef{\"u}hrt werden, die zwar h{\"o}her als im Duodenum, aber nicht h{\"o}her als im Jejunum/Ileum ist. Hauptursache f{\"u}r die schlechte Absorption scheint hier die im Vergleich zu Paracetamol schlechte L{\"o}slichkeit von Talinolol zu sein, die wohl auf die Bedingungen der rektalen Zufuhr des nicht gel{\"o}sten Arzneistoffes zur{\"u}ckzuf{\"u}hren ist. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass Talinolol in tieferen Darmabschnitten schlechter absorbiert wird. Eine solche regioselektive Absorption wurde auch bei anderen Wirkstoffen beobachtet. Dies ist bei der Entwicklung von Arzneizubereitungsformen bedeutsam, welche den Arzneistoff in einem bestimmten Abschnitt des Magen-Darm-Traktes freisetzen sollen.}, language = {de} }