@phdthesis{Hellmuth2008, author = {Johanna Hellmuth}, title = {Der Einfluss von Antibiotika auf die Gef{\"a}{\"s}kontraktilit{\"a}t in vitro}, journal = {Influence of antibiotics on blood vessels contractility in vitro – an}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000515-2}, year = {2008}, abstract = {Die Sepsis ist eine generalisierte Entz{\"u}ndungsreaktion des gesamten Organismus auf eine Infektion. Sie zeichnet sich auch heute noch durch eine hohe Letalit{\"a}t von bis zu 50 \% aus. Ein Leitsymptom ist die vasomotorische Regulationsst{\"o}rung bis hin zum septischen Schock. Aufgabe der vorliegenden Studie war es herauszufinden, ob Antibiotika, die einen wesentlichen Eckpfeiler der Sepsistherapie darstellen, einen vasodilatitiven Effekt auf Gef{\"a}{\"s}e aus{\"u}ben. Untersucht wurden Tobramycin, Vancomycin, Imipenem, Metronidazol und Neomycin an der glatten Gef{\"a}{\"s}muskulatur der Rattenaorta. Medikamente stellen Stoffgemische aus der Wirksubstanz und einer Vielzahl an Zusatzstoffen dar. Um einen m{\"o}glichen Einflu{\"s} der Zusatzstoffe dieser Medikamente nachzuweisen, wurden einerseits die Zusatzstoffe des Medikamentes Tobramycin (Phenol, Natriummetabisulfit und Natrium-EDTA), andererseits die Reinsubstanzen Tobramycin, Vancomycin und Imipenem selbst auf m{\"o}gliche Effekte auf den Tonus der Gef{\"a}{\"s}muskulatur untersucht. Um einen Vasodilatation der verschiedenen Substanzen nachzuweisen, wurden die Gef{\"a}{\"s}e zuvor pr{\"a}kontrahiert. Hierf{\"u}r wurden zum einem Phenylephrin als α1-Sympatomimetikum eingesetzt, zum anderen wurde {\"u}ber eine Verschiebung des Membranpotentials durch Kaliumchloridl{\"o}sungen in verschiedenen Konzentrationen von 20 mM und 40 mM eine Pr{\"a}kontraktion der Gef{\"a}{\"s}e erzeugt. Der Einsatz dieser verschiednen Pr{\"a}kontraktoren erm{\"o}glichte es, Aussagen {\"u}ber den Einfluss auf die verschiedenen physiologischen Signal{\"u}bertragungen zur Kontraktion zu treffen. Es zeigte sich, dass alle getesteten Medikamente, Reinsubstanzen und Zusatzstoffe Einfluss auf das rezeptorvermittelte System (Phosphatidylinositolkaskade) aufweisen und {\"u}ber diesen Weg zu einer Vasodilatation f{\"u}hren k{\"o}nnen. Hervorzuheben ist das Imipenem und die Reinsubstanz von Tobramycin, welches ausschlie{\"s}lich {\"u}ber diesen Weg den Gef{\"a}{\"s}tonus beeinflusst. Alle anderen Substanzen zeigen auch einen gewissen vasodilatativen Effekt auf die elektromechanische Kopplung (Kaliumkan{\"a}le). Dies spricht daf{\"u}r dass diese Substanzen in den intrazellul{\"a}ren Kalziumhaushalt oder den eigentlichen intrazellul{\"a}ren Kontraktionsmechanismus eingreifen. Hervorzuheben ist Tobramycin, bei welchem nicht nur die Reinsubstanz, sondern auch die Zusatzstoffe einen signifikanten vasodilatatorischen Effekt aufweisen. Hier w{\"a}ren unspezifische Effekte oder eine Beeinflussung des NO-Systems denkbar. M{\"o}glich w{\"a}re aber auch eine Summation verschiedener Mechanismen. Aus dieser Arbeit l{\"a}sst sich schlussfolgern, dass der Faktor „Vasodilatation durch Antibiotika“ durch die entsprechende Wahl eines ebenso potenten Alternativantibiotikums ausgeschaltet werden k{\"o}nnte und somit m{\"o}glicher Weise ein weiterer Baustein in der Therapie der Sepsis vorliegt.}, language = {de} }