@phdthesis{Staufenbiel2010, author = {Sabine Staufenbiel}, title = {Der Einfluss insulin{\"a}hnlicher Effekte k{\"o}rperlicher Aktivit{\"a}ten auf den Blutglukoseverlauf bei adoleszenten Patienten mit Typ 1 Diabetes}, journal = {The impact of insulin-like effects of physical activities on blood glucose levels of adolescents with diabetes type 1}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000792-2}, year = {2010}, abstract = {Eine h{\"a}ufige Ursache von Hypoglyk{\"a}mien bei insulinbehandelten Diabetespatienten ist die fehlende oder unzureichende vorausschauende Anpassung der Insulindosierung an erh{\"o}hte k{\"o}rperliche Aktivit{\"a}ten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die erforderliche Reduktion der Insulindosierung vorhersagbar zu ermitteln, um dem einzelnen Patienten geeignete Empfehlungen geben zu k{\"o}nnen. Grundlage der durchgef{\"u}hrten Untersuchungen war eine vorausgegangene klinisch-experimentelle Studie im Institut f{\"u}r Diabetes „Gerhardt Katsch“ Karlsburg, die gezeigt hatte, dass es im aeroben Belastungsbereich bez{\"u}glich der Blutglukosekontrolle ein Insulindosis{\"a}quivalent f{\"u}r k{\"o}rperliche Aktivit{\"a}ten (IDE) gibt. Dieses kann in IE sc. applizierten Kurzzeitinsulins pro Wh ausgedr{\"u}ckt werden und ist eine belastungsabh{\"a}ngige Funktion der Steady-state-Herzfrequenz (SSHF). Mittels eines aus den dabei angefallenen Daten entwickelten, publizierten und zur Anwendung patentierten Nomogramms k{\"o}nnen die IDE definierter Aktivit{\"a}ten anhand der im Ergometerstufentest gemessenen Belastungsherzfrequenz bestimmt werden. Die hier beschriebene nichtinterventionelle klinisch-diagnostische Beobachtungsstudie wurde an 63 Kindern mit Typ 1 Diabetes (Alter 8-18 J., Diabetesdauer 0,5 - 14 J.) w{\"a}hrend einer 3-w{\"o}chigen station{\"a}ren Reha-Ma{\"s}nahme durchgef{\"u}hrt. Zun{\"a}chst wurden in Fahrradergometerstufentests die IDE als reproduzierbare leistungsbezogene individuelle Kennziffer in IE Kurzzeitinsulin{\"a}quivalent pro 50 Wh identifiziert. Die SSHF ist dabei auch der Ausweis der Fitness (k{\"o}rperlicher Trainingszustand), wenn sie mit einem, ebenfalls im Rahmen der Studie ermittelten, geschlechts- und altersbezogenen Erwartungswert folgenderma{\"s}en verglichen wird: (gemessene SSHF – Erwartungswert) ± SD entspricht durchschnittlicher Fitness, darunter liegende Werte weisen {\"u}berdurchschnittliche Fitness aus, dar{\"u}ber liegende Werte repr{\"a}sentieren eine unterdurchschnittliche Fitness. Insgesamt betragen die IDE im Mittel 2,6 IE/50 Wh (4,3 IE/50 Wh bei {\"u}berdurchschnittlicher, 2,7 IE/50 Wh bei durchschnittlicher und 0,6 IE/50 Wh bei unterdurchschnittlicher Fitness). Der Hauptteil der Studie war ein Feldtest mit 24 h - Herzfrequenz(HF)-Monitoring bei Protokollierung der k{\"o}rperlichen Aktivit{\"a}ten in 15 min-Intervallen. Aus den HF-Profilen wurden mittels der zuvor im Ergometertest ermittelten leistungsbezogenen SSHF individuell die scheinbaren zirkadianen k{\"o}rperlichen Belastungsprofile „Wh = f(t)“ und daraus anhand des Nomogramms die entsprechenden IDE- Profile „IE Kurzzeitinsulin{\"a}quivalente = f(t)“ ermittelt. Patienten mit durchschnittlicher Fitness entwickeln bei m{\"a}{\"s}ig belastenden k{\"o}rperlichen Aktivit{\"a}ten (z.B. Wandern, Gymnastik, Hausarbeit) IDE-Aktivit{\"a}ten von 0,5–1,0 IE/h, bei mittlerer Belastung (z.B. Fitnesstraining, Reiten, Gel{\"a}nde- und Ballspiele) 1,0–2,0 IE/h und bei starker Belastung (z.B. Jogging, Radfahren, Schwimmen, Tanzen) 1,5-2,5 IE/h. F{\"u}r Patienten mit {\"u}berdurchschnittlicher Fitness betragen diese Werte 1,0–1,5, 1,5–2,5 und 2,5–4,0 IE/h. F{\"u}r Patienten mit unterdurchschnittlicher Fitness liegen sie durchschnittlich bei 0,1, 0,2 bzw. 0,3 IE/h und sind somit bei klinischen Empfehlungen im Allgemeinen zu vernachl{\"a}ssigen. Durchschnittlich entfallen unter den betrachteten Tagesabl{\"a}ufen in diesen 3 Fitnessgruppen 30\%, 25\% und 5\% der t{\"a}glichen Gesamtinsulinwirkung in der Blutglukosekontrolle auf die Auswirkung k{\"o}rperlicher Aktivit{\"a}ten. Die vorgelegten Daten k{\"o}nnen bereits jetzt als Beratungs- und Schulungsgrundlage zur vorbeugenden Insulindosisreduktion vor {\"u}berdurchschnittlichen k{\"o}rperlichen Belastungen dienen. Vorl{\"a}ufige Studien zur Anwendung der IDE im Blutglukosemanagement, welche die Machbarkeit, Akzeptanz und den m{\"o}glichen Nutzen zeigen, sind zu vertiefen.}, language = {de} }